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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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auch dieses Mal von ihr massiert werden wollte. In dem schwachen Licht, das von der gegenüberliegenden Straßenseite herüberfiel, konnte sie auf einer Hälfte seines Gesichtes eine dunkle Stelle ausmachen, die ohne jeden Zweifel von Bings Holzbrett stammte.
    »Ich habe nichts in den Gully hineingelegt«, flüsterte sie. »Ich habe nach etwas gesucht.«
    Guy starrte sie unverwandt an. Dann wandte er sich an Fletcher. »Hast du das Loch überprüft?« Fletchers Schweigen war auch eine Antwort.
    Guy blickte auf den größeren und dünneren Porter. »Geh du und überprüfe das Gullyloch.« Porter verschwand in der Dunkelheit und Fletcher ereiferte sich zornig.
    »Was zum Teufel sollte sie wohl in einem Gullyloch treiben?«
    »Warum fragen wir sie nicht? Ellie?«
    Als sie endlich reden durfte, fürchtete Ellie, dass ihre Worte sie im Stich lassen würden. Sie drehte den anderen Soldaten den Rücken zu und sprach einzig und allein mit Guy. »Ich hatte dort Medikamente versteckt. Rote Pillen.«
    Fletcher schnaubte verächtlich. »Im Gully. Das klingt einleuchtend.«
    Ellie ignorierte seine Bemerkung.
    »Es ist eine lange Geschichte, aber ich brauchte die Pillen ….«
    Sie wollte ihm nicht sagen, wer alles in die Geschichte verwickelt war. »Ich brauchte die Pillen. Ich hatte sie dort nach der Explosion versteckt.« Sie zog eine Grimasse. Sie wusste, dass das alles andere als überzeugend klang. »Es ist eine lange Geschichte, Guy. Aber du musst mir vertrauen.«
    »Ich muss dir gar nicht vertrauen, Ellie.« Er schaute in die Dunkelheit. »Ich muss sicher sein, dass in dem Gully kein C-4 versteckt ist.«
    »Aber das ist es nicht! Zumindest habe ich dort keines versteckt. Warum sollte ich das tun?«
    Guy wandte sich ihr wieder zu. »Wir haben in dieser Nacht bereits sechs Sprengladungen entschärft. An allen klebten ferngesteuerte Auslöser, und alle waren stark genug, um diesen ganzen Lagerbezirk einmal zur Hölle und zurück zu jagen. Wenn du irgendetwas darüber weißt …«
    »Ich schwöre bei Gott, ich weiß gar nichts. Mir gegenüber wurde nicht erwähnt, dass man die Zone in die Luft sprengen will. Warum sollte jemand das tun?«
    »Nun, erkläre du es mir.« Er drückte ihren Arm. »Und leugne nicht, dass du bei ›So viel du willst‹ mitmachst. Ich weiß, dass dich die Einheimischen kontaktiert haben. Du musst ihnen sagen, dass ihr Plan leider nicht aufgehen wird. Sie können sich nicht aus Flowertown herausbomben.«
    »Wovon redest du?« Ellie wehrte sich gegen seinen starken Griff. »Die wollen gar nichts wegbomben. Die wollen nicht aus der Quarantäne ausbrechen. Das sind anständige Leute, die nicht zulassen wollen, dass Feno sie einfach verschwinden lässt.« Er lockerte seinen Griff etwas. »Guy, sie haben mitbekommen, dass ein Großteil der Leute hier freigelassen wird. Sie haben Angst, dass Feno den Rest in ein verstecktes Lager oder gar in eine Versuchsanlage verfrachten will.«
    »Warum denken sie das?«
    »Weil sie glauben, dass Feno nach einem neuen Standort für Flowertown sucht. Sie befürchten, dass die Öffentlichkeit, wenn sie erst einmal von den vielen Freigelassenen erfahren hat, die Unheilbaren unter uns vergessen wird, und dass Feno diese als irreparablen Fehler betrachtet und einfach ausradieren will. Sie wollen Widerstand leisten, sie wollen in Flowertown bleiben. Sie haben keinen Sprengstoff, nur Regale voller Lebensmittel und Waffen, um sich zu verteidigen.«
    »Und was denkst du?«
    »Ich denke, dass etwas Größeres im Gange ist, etwas viel Schlimmeres.« Sie blickte auf die schweigende Gruppe, die um sie herum stand. »Warum sonst versteckt ihr euch vor eurem eigenen Unternehmen?« Die Feno-Mitarbeiter schauten sich gegenseitig an, aber niemand sagte etwas. Porter beendete die Stille, als er sich zu ihnen gesellte.
    »Das Loch ist sauber.« Er wischte sich die Hände an seinen schwarzen Hosen ab. »Da unten ist nichts, kein Sprengladungen, keine Auslöser. Nur Müll, und was sonst noch an Scheiß da durchgelaufen ist.«
    Das Funkgerät an Guys Gürtel knisterte. Atmosphärisches Rauschen ohne Worte, eine Reihe kurzer Signale. Ellie war die Einzige, die den Code nicht verstand.
    »Das ist Marshall, am Gesundheitszentrum Nord. Fletcher, hast du den Rest der Gegend überprüft?«
    Der schwergewichtige Mann nickte.
    »Okay, ihr geht alle zu Marshall und wartet dann auf meine Befehle.«
    »Kommst du nicht mit?«, fragte Porter.
    »Gleich.«
    Fletcher blickte Guy tadelnd an, der dem Blick

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