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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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›Mittwoch‹. Drei Zeilen weiter nach unten, siebtes Wort … ›sieben‹. Das ist merkwürdig.« Die beiden jungen Frauen setzten ihre Suche nach demselben Muster fort – drei Zeilen nach unten, das siebte Wort … und als Rachel schließlich die Botschaft laut vorlas, bemühten sich Ellie und Bing um ausdruckslose Gesichter.
    »Mittwoch – sieben – Abend – Kirche – hinter – Tür – Essen.«
    Rachel blickte die beiden gespannt an. »Vielleicht soll es heißen, dass ihr an der Hintertür der Kirche nach Essen suchen sollt. Die Hintertür führt in den Keller, wo das Schulessen aufbewahrt wird.«
    »Das ist wahrscheinlich die Lösung.« Bing nickte und signalisierte Ellie mit einem kurzen Blick, vorsichtig zu sein. »Und heute ist sogar Mittwoch, also können wir heute Abend zur Kirche gehen und abholen, was auch immer wir dort abholen sollen. Rachel, meine Liebste, du bist ein Genie. Wer, wenn nicht du, hätte das lösen können?«
    »Wahrscheinlich ziemlich viele Leute, die von dem Spiel gehört haben.« Rachel hielt die Zeitung in die Luft und wies auf den Untertitel. »Die Zeitung hat den Beinamen ›Wörter und Zeilen‹.«
    »Oh Gott.« Als sie diesen offensichtlichen Hinweis hörte, schlug sich Ellie mit der Hand gegen die Stirn. »Bing, wie konnten wir nur so blöd sein!«
    »Das hat Spaß gemacht.« Rachel lachte und klatschte in die Hände. »Lasst uns sehen, um was es letzte Woche ging.« Sie trat nach vorne, um Ellie die andere Zeitung abzunehmen. Plötzlich taumelte sie und fiel gegen den Nachttisch. Ihre Knie gaben nach und sie sackte zu Boden, bevor Bing oder Ellie sie auffangen konnten.
    »Bist du okay? Rachel?« Bing schlang seine Arme um sie und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. »Bist du ohnmächtig geworden? Was ist los?«
    »Nein, es ist nur… Mir geht es nicht so gut. Ich glaube, ich muss mich übergeben.« Sie ließ sich von Bing auf die Füße helfen und stützte sich auf dem Weg zu den Toiletten bei ihm ab. Ellie schaute ihnen nach. Die Farbe von Rachels Haut beunruhigte sie. Als sie die Würgegeräusche ihrer Mitbewohnerin hörte, nahm sie sich die ältere Ausgabe des »Von Hier« und fand den Artikel über Danny Glocks zweiundvierzigsten Geburtstag. Sie zählte vier Zeilen nach unten und suchte jeweils das zweite Wort der Zeile. Bald hatte sie eine weitere Botschaft entschlüsselt:
    »Montag – neun – Morgen – Dingles – Waffen.«

Bing kehrte in das Zimmer zurück, um Rachels Handtuch und Bademantel zu holen. »Sie geht jetzt duschen. Ich glaube, sie muss nicht mehr brechen. Mein Gott, wie kann nur so viel Ekel in so einem süßen Körper stecken?«
    »Wirst du ihr wieder behilflich sein?«, fragte Ellie mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Leider nicht. Sie meint, sie schafft es diesmal alleine. Aber ich stehe parat, falls sie mich braucht.« Als er beinahe zur Tür hinaus war, drehte er sich noch einmal um. »Bleib, wo du bist. Wir müssen reden.«
    »Wem sagst du das.« Ellie steckte den Newsletter in die größere Regionalzeitung und legte beides zusammen oben auf die versteckten Akten. Sie musste Bing endlich von den Akten erzählen. Im Nachhinein betrachtet, war es so unglaublich dumm von ihr gewesen, sie zu stehlen. Aus Sicht der laufenden Ermittlungen über die Explosionen könnten die Akten ausreichend Beweismaterial darstellen, um Ellie zu verhaften, und sie wollte weder Bing noch Rachel in ihren unglücksseligen Plan mit hineinziehen.
    Als Bing zurückkehrte, hatte Ellie die Akten unter ihr Kissen geschoben und das Laken darum drapiert. Ihr Bett war immer unordentlich; nichts sah auffällig aus. Er setzte sich wieder rittlings auf den alten Stuhl und trommelte mit den Fingern auf der hölzernen Rücklehne.
    »Ich kann nicht fassen, dass ich das wirklich sage, Ellie, aber woher wissen wir, dass diese Sache mit den Botschaften überhaupt stimmt? Meinst du nicht auch, dass sich das ein bisschen nach Hobby-Sherlock-Holmes anhört? Ein Code in einem Provinzblatt?«
    »Ich verstehe, was du meinst, aber es ergibt durchaus Sinn, wenn du mal darüber nachdenkst. Erinnere dich, wir sind nicht von hier. Vor dem Chemieunfall lebten weniger als zehntausend Menschen im ganzen Landkreis.« Ellie war sich bewusst, dass sie eine der Grundsatzregeln der Etikette brach, indem sie über die Zeit vor dem Unfall sprach, aber die Umstände erforderten es. »Josh hat immer davon erzählt, wie es war, hier draußen zur Schule zu gehen. Jeder kannte jeden. Denke nur an

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