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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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weinst ja. Alles okay?«
    Ellie hatte gar nicht bemerkt, dass sie weinte. »Ja, alles okay. Ich habe nur gerade etwas gesehen, dass mich kalt erwischt hat.« Rachel legte ihren Kopf zur Seite, um sehen zu können, was Ellie gerade las. Ellie wurde klar, dass sie die Existenz der Akten vor ihrer Mitbewohnerin nicht geheim halten konnte. »Ich muss dir etwas sagen. Etwas Ernstes.«
    »Oh nein.« Tränen schossen in Rachels Augen. »Hat es etwas mit der Blauen Marke zu tun?«
    »Nein, meine Süße, nichts in der Art.« Ellie nahm ihre Hand. Sie konnte es nicht ertragen, wenn Rachel traurig war. »Außerdem bist du krank genug für uns zwei. Wie geht es dir?«
    Rachel streckte ihre Zunge heraus. »Ich muss heute wiederins Pflegezentrum, für die letzte Runde Entgiftung, und um meine Papiere abzuholen, Ich hoffe, dass sie mir wieder eine Spritze geben. Meinst du, du könntest mich begleiten, jetzt, wo du gerade, na ja, keinen Job hast? Ich frage dich nur ungern, aber es ist dort so deprimierend.«
    »Das mache ich auf alle Fälle, meine Süße. Außerdem will ich mich nach Big Martha umsehen. Ich weiß nicht, was nach der Explosion mit ihr passiert ist. Hey«, Ellie drückte Rachels Hand, »ich wusste nicht, dass du für die Entgiftung ins Pflegezentrum gehen musst. Ich dachte, das würde im Gesundheitszentrum passieren.«
    »Ach Gott«, Rachel verdrehte die Augen und lehnte sich auf Ellies Bett zurück. »Das tat es auch, anfangs. Aber dann haben sie es ins Pflegezentrum verlegt, weil das Gesundheitszentrum angeblich nicht über die geeigneten Räume für das umständliche Prozedere verfügt und ich durch das ständige Erbrechen nur die Warteschlangen belästigte.«
    Das Gesundheitszentrum war der Ort, an dem jeder die routinemäßigen Untersuchungen durchführen ließ und wo man die Therapiemedikamente abholte. Das Pflegezentrum entsprach eher einem Krankenhaus im eigentlichen Sinn. »Du weißt ja, wie die Dinge hier laufen. Wenn es einen komplizierten Weg gibt, werden sie ihn finden. Ich kenne keine Bürohengste, die noch vernarrter in Schreibarbeit sind, als die Exemplare hier in Flowertown.«
    »Wie lustig, dass du das sagst.« Ellie klopfte auf die Akten, die in ihrem Schoß lagen. »Du musst mir versprechen, dass du das, was ich dir jetzt sagen werde, für dich behältst und es niemandem weitererzählst. Niemandem, nicht einmal Bing.«
    »Nicht einmal Bing? Ich dachte, du würdest ihm alles erzählen.«
    »Nun, ich bereite mich darauf vor. Ich habe eine richtige Dummheit begangen und weiß nicht mehr weiter. Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll.« Ellie erzählte Rachel eine verkürzte Version des Diebstahls, ließ dabei aber die Folter des armen Coopers unter den Tisch fallen.
    »Du hast Feno-Akten gestohlen?«
    »Pssst.« Ellie blickte zur Tür. In gewisser Weise erwartete sie, dass die Schlägertruppen des Chemiekonzerns hereinstürmen würden. »Es war dumm, ich weiß. Ich war so wütend. Ich fühlte mich zu Unrecht angeklagt, also dachte ich mir: Jetzt erst recht.«
    »Eben. Wenn schon, denn schon. Das hat meine Oma immer gesagt. Oh, Mr Delmuth. Ich habe ihn so gern gehabt.« Rachel nahm die Akte von Ellies Schoß. »Er war so nett. Er besaß das Billigwarenhaus auf der State Street, bevor er das Eisenwarengeschäft übernahm. Er hatte Kaninchen in den Schaufenstern, und wir durften sie immer anfassen und mit ihnen spielen. Ich war so traurig, als er starb. Ich habe ihn kurz vor seinem Tod im Pflegezentrum besucht. Er konnte sich nach all der Zeit noch immer an mich erinnern. So war er, weißt du. Er erinnerte sich an jeden.«
    »Ja, ich weiß.« Ellie wollte nicht noch einmal das Foto ansehen. Vermutlich war es an einem der seltenen Tage in seinem Leben aufgenommen worden, an dem Mr Delmuth nicht gelächelt hatte. »Es war sehr nett von dir, ihn zu besuchen. Normalerweise lassen sie nur Angehörige zu den Patienten.«
    »Ich habe dort gearbeitet. Akten ablegen.«
    »Du hast im Pflegezentrum gearbeitet?«
    »Ellie, ich habe überall hier drinnen gearbeitet, weil ich zu den wenigen Leute gehörte, die die erste Runde der Medikamente so gut überstanden hatten. Man dachte, es sei deshalb, weil ich so jung war, dabei haben viele meiner Klassenkameraden nicht überlebt.« Rachel schluckte hörbar und griff nachden anderen Akten. »Lass sehen, wen wir hier noch haben. Kevin Denten. Ich erinnere mich an ihn. Er ging zusammen mit meiner Schwester Lee auf die Highschool. Er sah gut aus, aber alle munkelten, er

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