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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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Rachel.«
    »Nur zu gerne.« Bing seufzte. »Ich wünschte, ich könnte sie jetzt gerade unter der Dusche sehen.«
    »Du wirst mir ein bisschen unheimlich.« Bing nickte und Ellie fuhr fort. »Sie erwähnte, dass sie solche Geheimcodes in den Lagerberichten der Landjugend versteckten. Diese Leute wissen, wie man überlebt. Verdammt noch mal, Rachel könnte wahrscheinlich ein Tier fangen, das Fleisch räuchern und mit der Haut des Tieres eine einfache Hütte abdecken, ohne dass ihr Pferdeschwanz in Unordnung geriete. Glaube mir, ich habe in der Nähe der Amischen gewohnt. Leute, die auf dem Land aufwachsen, wissen, wie sie für sich und ihre Nachbarn sorgen können.«
    Bing sah nicht überzeugt aus. »Selbst wenn sie es mit einem multinationalen Chemiekonzern, der US-Armee, Quarantäneund Verseuchung zu tun haben? Mir scheint, da überschätzt du sie.«
    »Nun, es kommt auf die Endphase an, oder?« Ellie bemühte sich, das Temperament in ihrer Stimme zu zügeln. Sie und Bing waren Außenseiter unter den Einheimischen. Sie war nur wegen ihres Freundes Josh hier gewesen, als der Chemieunfall passierte, und Bing hatte sich auf dem Weg zu einer archäologischen Ausgrabung in South Dakota befunden, die seine Universität durchführte. Es war also verständlich, dass sich beide ein bisschen fremd fühlten, sagte sich Ellie, sie waren weder aus Iowa noch von Feno. Aber im Lauf der Zeit waren ihr die Leute aus der Gegend von Penn County ans Herz gewachsen, und sie zollte ihnen großen Respekt. Es ärgerte sie, wenn Bing herablassend über sie sprach.
    »Um was geht es in der Endphase? Die Eroberung von Farmville?«
    Da war er wieder, dieser überhebliche Tonfall. »Na ja, was meinen Sie denn, Mr Verschwörungstheorie? Vielleicht haben sie Vorräte gelagert für den Fall, dass die Grenze geschlossen wird – so wie gerade jetzt. Oder sie schmieden Pläne, wie sie sich selbst verteidigen können, wenn Recht und Ordnung zusammenbrechen, sobald sich die Armee zurückzieht, und danach sieht es ja aus. Du sagst immer, dass Feno das Reich des Bösen steuert und alles zensiert. Vielleicht arbeiten sie daran, die Kommunikation mit der Außenwelt aufrechtzuerhalten. Ist dir das jemals in den Sinn gekommen? Oder glaubst du, du bist der einzige schlaue Kerl hier, der sich so etwas ausdenken kann?«
    »Ich gebe mich geschlagen.« Bing hielt die Hände in einer Geste der Kapitulation nach oben. Ellie konnte noch immer die Missbilligung aus seiner Stimme heraushören. »Also, wenn diese Intrige wirklich stattfindet, was ist unser nächster Schritt?«
    »Na ja, ich würde sagen, wir gehen um sieben Uhr zur Kirche und sehen nach, was passiert.«
    »Mist.« Bing holte sein Mobiltelefon hervor und scrollte durch eine SMS auf dem Display. »Ich habe einen Check-up um halb sieben. Ich werde mich verspäten, aber ich komme so schnell es geht. Ich mag es gar nicht, wenn sie meine Termine an das Tagesende setzen. Es dauert ewig, bis ich meine Medikamente bekomme.« Er ließ das Mobiltelefon in seine Tasche zurückgleiten und stand auf.
    »Hör zu, ich entschuldige mich noch einmal für den Streit vorhin. Ich denke, du weißt schon, ich wollte die ganze Zeit, dass es eine Verschwörung gibt, und jetzt, wo sie tatsächlich stattfindet, bin ich wohl ein bisschen durchgedreht.«
    »Entspanne dich. So etwas passiert, wenn einem der Arbeitsplatz um die Ohren fliegt. Wohin gehst du?«
    »Ich muss einen Batzen Gras liefern. Mein Telefon stand den ganzen Vormittag über nicht still, weil so viele Kollegen nach Ware fragen. Aus einer Krise kann man gut Profit schlagen.« Er beugte sich zu Ellie, um sie auf die Wange zu küssen und sie sah, dass er seine Hand nur Zentimeter von den versteckten Akten entfernt aufstützte. Er flüsterte ihr ins Ohr: »Sei vorsichtig heute Abend. Versuche, aufmerksam zu bleiben. Es sei denn, es handelt sich um eine Gemeindefeier, dann versuche nur, etwas Essen zu stehlen.«
    »Wird erledigt, Chef. Beeile dich trotzdem nach deinem Termin im Gesundheitszentrum. Du weißt doch, Details sind nicht meine Stärke.« Als er an der Tür war, rief sie ihm hinterher: »Hey, hat irgendjemand etwas über Big Martha gesagt?«
    Bing schüttelte den Kopf. »Ich werde beim Pflegezentrum vorbeischauen. Vielleicht finde ich sie ja dort.«
    Sie hörte, wie er sich lautstark von Rachel verabschiedete, als er an den Duschen vorbeiging. Sie hatte die ganze Zeit an nichts anderes denken können, als endlich mit Bing zu reden,aber nun war sie beinahe

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