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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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beide Ausgaben, bis sie fand, wonach sie gesucht hatte. »Richtigstellungen.« Sie las laut aus der neueren Ausgabe vor. »Die korrekte Backzeit für Carrie Madisons Walnuss-Sandgebäck beträgt fünfzehn Minuten, nicht zweiundvierzig, wie versehentlich in der Ausgabe vom letzten Donnerstag angegeben. Wir bitten um Entschuldigung.«
    Ellie hielt die dünne Zeitung triumphierend in die Luft. Bing blickte auf Rachel, die ebenso verblüfft dreinschaute wie er. »Und das ist gut, weil …?«
    »Weil«, Ellie wedelte mit den Seiten, »Carrie Madison ist nicht für die Geheimbotschaften verantwortlich. Sie nennt die korrekte Zubereitungszeit. Wer auch immer die Botschaften verschlüsselt, verändert die Zeitangabe, und das ist der Code. Hier, seht her, in der letzten Ausgabe wurde richtiggestellt, dass die Backzeit für den Pflaumenstreusel zwanzig Minuten und nicht vierundsechzig beträgt.«
    »Gut, sie haben einen schlechten Korrekturleser«, sagte Bing. »Und was zum Teufel ist ein Pflaumenstreusel?«
    »Nein, du hörst mir nicht zu. Es geht um die falsche Zeitangabe. In jeder Ausgabe geht es um die verdrehte Zahl.« Sie ließ ihre Finger über die Spalten von Rachels beflecktem Exemplar gleiten. »Hier. Hier ist es. In der letzten Ausgabe wurde die Kochzeit versehentlich mit zweiundvierzig Minuten angegeben. Und hier auf der zweiten Seite steht ein Artikel über Danny Glocks zweiundvierzigsten Geburtstag. Und hier«, sie griff nach der neuesten Ausgabe, »beträgt die Kochzeit siebenunddreißig Minuten. Und auf der dritten Seite findet sich ein faszinierender Artikel über Katie McGills Hund, der siebenunddreißig Pfund wiegt.«
    Bing und Rachel starrten noch immer auf Ellie und warteten auf weitere Erklärungen, bis Rachel schließlich mit ihrem Bleistift auf sie zeigte. »Der Hinweis ist in dem Artikel. Die gesamte Zeitung steckt voller Zahlen. Adressen und Uhrzeiten. Die Kochzeit verrät, welchen Artikel man genauer anschauen soll.« Sie kreiste den korrekten Artikel mit dem Bleistift ein. Dann verfinsterte sich ihre Miene wieder. »Aber wonach suchen wir? Gibt es eine Beziehung zwischen Danny Glock und Katies hässlicher Töle? Übrigens, ich kenne diesen Hund. Erist eine Promenadenmischung voller Flöhe. Der wiegt noch nicht einmal siebenunddreißig Pfund wenn er klitschnass ist und man ihm eine Katze aufbindet.«
    »Wiegt er nicht?«, fragte Ellie. »Du hast den Hund gesehen?«
    »Ja«, antwortete Rachel. »Es ist ja nicht so, als gäbe es hier noch viele Hunde. Eine Promenadenmischung. Und wie ich zuletzt gehört habe, macht der Hund nicht mehr lange.«
    Bing fuhr mit seinen Knöcheln über den Stuhl. »Aber solche Dinge wissen nur Einheimische. Nur denen würde das auffallen.«
    »Na ja, du Schlaumeier«, sagte Rachel, »es lesen ja auch nur Einheimische. Warum würde ein Feno-Arsch sich dafür interessieren?«
    »Hey.« Bing gab ihr einen spielerischen Klaps auf den Fuß. »Was sind das denn für Ausdrücke, junge Dame? Du verbringst zu viel Zeit mit Miss Cauley und ihrem dreckigen Mundwerk. Du bist viel zu hübsch, um so zu sprechen.«
    »Das habe ich nicht gehört.« Ellie breitete den Newsletter auf ihrem Bett aus und strich ihn glatt. »Also, was hat es mit diesem Artikel und der Zahl siebenunddreißig auf sich?«
    Rachel fuhr mit ihrem Finger schnell die Zeilen entlang. »Das siebendreißigste Wort ist zu kurz. Das funktioniert nicht als Botschaft.«
    Ellie lehnte sich zurück und kniff die Augen zusammen. Sie blickte auf das Rezept. »Vielleicht geht es gar nicht um siebenunddreißig. Seht euch mal die Schrifttype an.« Der Schriftsatz des »Von Hier« war unscharf und uneinheitlich, die Zeilen schief und schlecht gelayoutet. In der Zeile, in der die Kochzeit angegeben wurde, waren mehrere Buchstaben unscharf. »Schaut euch die Zahlen an. Da steht nicht siebenunddreißig, sondern drei und sieben. Glaubt mir, ich habe genügend Werbetexte Korrektur gelesen. Ich erkenne doppelte Leerzeichen auf Anhieb.«
    »Drei und sieben.« Rachel nahm ihren Bleistift wieder zur Hand und fuhr mit ihm die Zeilen entlang. »Drittes Wort und siebtes Wort – nein, das ergibt keinen Sinn. Wie sieht es mit dem ersten Wort der dritten und siebten Zeile aus?«
    Rachel und Ellie markierten auch diese Variante, ebenso erfolglos. Bing saß still da und blickte gespannt von einer zur anderen, ohne ihre angespannte Konzentration unterbrechen zu wollen.
    »Warte mal, Ellie, vielleicht ist es das? Dritte Zeile, siebtes Wort.

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