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Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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bei sich trug. Meines überreichte er mir mit einem Schmunzeln – mein Mund stand vor lauter Staunen noch offen.
    Mein Atem stockte, als ich das ganze Ausmaß erblickte. Sanctifers Palast stand in meterhohen Flammen. Am schlimmsten wütete das Feuer im großen Saal, in den angrenzenden Wohnflügeln, dem Bootsschuppen und der Küche. Ob das Feuer die unterirdischen Geschosse erreicht hatte, war schwer zu erkennen.
    Wir steuerten den Duftgarten unweit von Sanctifers Gruft an. Eine der wenigen Stellen, wo es mit Flügeln möglich war, inmitten der tödlichen Feuersbrunst zu landen.
    Die Hitze, die mir entgegenschlug, war unbarmherzig. Aron reichte mir ein feuchtes Tuch, damit ich besser atmen konnte. Ich glaubte dennoch zu ersticken, obwohl es bis zu Sanctifers babylonischem Museum nur ein paar Meter waren. Aber nicht die Hitze, sondern die Dunkelheit, die ich spürte, erdrückte mich.
    Ich hielt auf die beiden Löwenskulpturen zu. Hinter ihnen lag eine in der Menschenwelt verborgene Treppe, die hinab in Sanctifers Gruft führte.
    Aron packt meinen Arm und zog mich zurück. »Bleib hier, bis wir wissen, was uns dort unten erwartet.«
    Ich wollte widersprechen, doch ein Blick in seine grauen Augen genügte, um mich zur Vernunft zu bringen. Er und Coelestins Engelskrieger konnten Feuerbälle weben, ich ohne Hilfe nicht mal ein Schwert.
    Schließlich war ich an der Reihe, die Gruft zu betreten. Coelestinhatte einen seiner Krieger nach mir geschickt. Vor der untersten Treppenstufe blieb ich stehen. Düstere Erinnerungen quälten mich beim Blick in den mit farbenprächtigen Ornamenten und Malereien versehenen Ritualraum. Hier hatte Sanctifer Engel zu Monstern gemacht. Mir wurde flau bei dem Gedanken, wie viele es waren und dass ich ihm am liebsten dabei geholfen hätte.
    Aron kam auf mich zu und verstellte mir die Sicht. Er spürte, welchen inneren Kampf ich ausfocht.
    »Lynn, Coelestin bekommt das auch alleine hin.«
    »Ist Philippe nicht hier?«, fragte ich panisch. Eine üble Vorahnung schnürte mir die Kehle zusammen.
    »Doch, aber …«
    »Dann lass mich bitte vorbei«, bat ich leise, unfähig, meine Stimme zu erheben.
    Noch bevor ich den zusammengekrümmten Körper neben Coelestin entdeckte, legte sich ein eisiges Gespinst auf meine Seele. Blass, als würde kein Tropfen Blut mehr in ihm fließen, kauerte Philippe hinter Sanctifers Thron. Sein Blick war leer, als hätte er seine Seele verloren. Dass ich vor ihm niederkniete und seine Hände umfasste, änderte nichts an seiner Leblosigkeit.
    »Ich hatte gehofft, er würde dich wiedererkennen«, erklärte Coelestin sanft. »Er steht unter Schock, aber er wird es überleben. Bestimmt geht es ihm morgen schon wieder besser«, setzte Coelestin hinzu, als er bemerkte, dass nicht nur Philippe unter Schock stand.
    »Und … und seiner Seele?« Meine Stimme begann zu zittern. Der Gedanke, Sanctifer könnte sie ihm geraubt haben, war unerträglich.
    »Die konnte er ihm nicht nehmen – nur sein Blut. Aber mit Sanctifers Tod ist auch die Bindung erloschen. Und falls mit Philippes Blut auch ein paar der dunklen Engel versorgt wurden, spielt das jetzt keine Rolle mehr. Die meisten von ihnen sind tot, und der Rest wird das auch bald sein.« Auf Coelestins zerfurchtem Gesicht erschienen Zornesfalten. Seelenlose Wesen überlebten nicht lange.Er und seine Krieger würden dafür sorgen. Auch deshalb hatte er mich in die Gruft gebeten. Er wusste, dass ich sie spüren konnte.
    Deutlicher als bei meinem letzten Besuch fühlte ich diese alles vernichtende Boshaftigkeit. Obwohl ich nichts von ihrem Gestank wahrnehmen konnte, mussten sie ganz in der Nähe sein.
    Ich schloss die Augen, um meinem Gefühl nachzugehen. Mein Engelinstinkt fand sie sofort. »Ich kann sie fühlen«, flüsterte ich.
    »Das hatte ich gehofft«, antwortete Coelestin. »Weißt du, wo er sie versteckt hat?«
    »Ja«, hauchte Philippe. Seine Pupillen schimmerten wie zwei große, dunkle Scheiben. Mit unsagbarer Angst starrte er auf die schiefergrauen, von farbigen Ornamenten umrahmten Steintafeln. Auch Coelestin war seinem Blick gefolgt.
    »Bleib bei ihm«, bat er mich. Es war offensichtlich, dass Coelestin mich nicht mitnehmen wollte, wenn er und seine Krieger auf Sanctifers Monster trafen.
    Sorgfältig ließ Coelestin seine Hände über eine der beschrifteten Schiefertafeln gleiten. Dieses Mal spürte ich nichts, während er die darin verwobene Energie entschlüsselte – aber ich war ja auch kein Wächterengel. Nur als

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