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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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wieder ernst. Sie streichelte ihn mit einem Finger im offenen Kragen seines Hemds. »Das kommt mir nicht fair vor.«
    »Schon gut. Es hat mir Spaß gemacht, das zu tun.«
    »Würde es dann nicht auch mir gefallen, es an dir zu tun?«
    Er zog sie hoch, sodass sie auf gleicher Augenhöhe waren. »Nein, Imogen.«
    »Was ›nein‹? Es würde mir nicht gefallen?«
    »Einfach nur ›nein‹.«
    Sie lag auf ihm, stützte die Ellbogen auf seine Brust und das Kinn in die Hände. »Auch nicht, wenn ich schmolle?«
    »Schmollen? Soll ich mich von einem Schmollen beeindrucken lassen?« In seinen Augen war ein leichtes, amüsiertes Funkeln zu sehen, das Imogen vorkam wie ein Siegeszeichen.
    »Dann eben weinen«, sagte sie. »Nicht einmal, wenn ich weine?«
    »Wenn du jemals versuchst, mich durch Tränen zu beeinflussen, werde ich dir den Hintern versohlen.« Trotz der deftigen Worte sah sie ihr Gesäß nicht gefährdet.
    Imogen spürte ein überschwängliches Glücksgefühl, das fast so wunderbar war wie die Leidenschaft, in die er sie versetzt hatte. Sie durfte wieder seine warme, entspannte Seite erleben, jene Seite, die bisher noch nicht viele gesehen hatten.
    Wie würde es sein, wenn er alle Barrieren niederriss und ihre Ekstase mit ihr teilte? Das wünschte sie sich mehr, als diese Wonne noch einmal allein zu erleben. Sie wusste, was er gemeint hatte, als er sagte, er habe es genossen, ihrer Lust zuzusehen.
    Auch ihr würde es gefallen, ihn zu beobachten, wenn sie ihn so weit bringen konnte.
    Verdrossen erkannte sie, dass Father Wulfgans wortreiche Warnungen sie nicht genug über die schlechten Dinge gelehrt hatten, die eine Frau mit einem Mann anstellen konnte.
    Da war diese Sache mit dem Mund … nein, sicher nicht.
    Sie spürte seine Erektion an ihren Hüften und bewegte sich vorsichtig. So hartes, prall geschwollenes Fleisch musste sehr empfindlich sein; sie befürchtete, ihm wehzutun. Er hielt den Atem an und umfasste ihre Hüften.
    »Nein, Imogen.«
    Sie studierte sein Gesicht, meinte aber, keinen Schmerz darin zu erkennen. Obwohl er sie festhielt, brachte sie kleine Bewegungen zustande.
    Er gab ihr einen ordentlichen Klaps auf den Po, schob sie von sich weg und stieg aus dem Bett.
    Imogen setzte sich grinsend auf, wohl wissend, dass ihr Hemd ihre Brüste nicht bedeckte. »Willst du nicht das Nachtlager mit mir teilen?«
    »Wie ich schon sagte, ich schlafe auf dem Boden. Schließlich soll ich die Mönche vor deinen Ausbrüchen zügelloser Lust schützen, und so, wie es aussieht, könnte das eine harte Schlacht werden.«
    Es war keine Spur eines Lächelns auf seinem Gesicht, als er die Kerze ausblies; Imogen jedoch lachte, als sie unter die Decke kroch. Sie hatte gespürt, welche Macht ihre Weiblichkeit hatte, wenn sie sich frei von Schuld und Furcht fühlte, und das war herrlich.
    Es wurde still im Raum, und sie erforschte unter der Decke vorsichtig ihren Körper. Er fühlte sich unverändert an, und sie vermutete, dass er es auch war. Sie war also noch immer Jungfrau. Aber es war nicht mehr dasselbe. Etwas war erwacht. Sie hatte wirklich das Gefühl, dass es beim nächsten Versuch, die Ehe zu vollziehen, kein Problem mehr geben würde.
    Diese herrliche Ekstase hatte nichts zu tun mit der Vergewaltigung, die sie beobachtet hatte.
    »Ich wünschte, du hättest das schon früher getan«, sagte sie in die Dunkelheit hinein.
    »Wenn ich mich recht erinnere, habe ich es versucht.«
    »Es wäre hilfreich gewesen, wenn du dich dabei nicht über Teufel ausgelassen hättest.«
    »Das erschien mir zu dem Zeitpunkt eine amüsante Bemerkung zu sein. Aber ich unterschätzte wohl Father Wulfgans Wirkung.«
    »Ich wurde dazu erzogen, ihn als einen Heiligen zu sehen. Nicht als einen angenehmen Menschen, sondern als ein dornenbewehrtes, aber den rechten Weg weisendes Gewissen.« Einige Zweifel hatten sich noch nicht zerstreuen lassen, und sie wusste, dass man es ihrer Stimme anhörte.
    »Und trotzdem hat dein Vater drei uneheliche Kinder in die Welt gesetzt. Das hat Wulfgan sicher nicht gefallen.«
    Imogen seufzte und berührte verwundert ihren zu neuem Leben erwachten Körper. »Das glaube ich auch.«
    »Imogen«, sagte FitzRoger ins Dunkel hinein, »ich glaube, es war für deinen Vater wie für viele liebevolle Väter schwierig, sich seine Tochter im Bett eines Mannes vorzustellen. Father Wulfgan war ein Teil seines Bollwerks gegen diesen Gedanken, ebenso wie die Sorte Männer, die er für dich ausgesucht hatte – ältere Herren,

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