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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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gerichtet worden. Doch sie war entschlossen, diese Prüfung zu bestehen. Sie warf ihren Haarreif zur Seite und stülpte den Helm über den Schleier.
    FitzRoger hob den goldenen Reif auf. »Wir können es uns nicht leisten, das einfach wegzuwerfen«, sagte er mit einem Funken Belustigung im Blick, der Imogens Nerven beruhigte.
    Es war unmöglich, dass er nicht die Oberhand behielt.
    Sie steckte den Haarreif in ihre Tunika, wo er vom Gürtel gehalten wurde. Dann sah sie, dass einer der Kranken Pfeil und Bogen mit sich führte. Sie nahm ihm den Bogen ab, spannte und prüfte ihn. Er war stärker als der ihre, aber ein paar Schüsse würde sie damit wohl zustande bringen, dachte sie, und so hängte sie sich den Köcher über die Schulter.
    FitzRoger unterbrach die Befehle an seine Männer. »Kannst du damit umgehen?«
    »Ja.«
    Er sagte nichts weiter, sondern half ihr in den Sattel.
    Dann waren sie bereit – sieben Personen gegen weiß Gott wie viele. Aber FitzRoger hatte gesagt, es könne mit Sicherheit keine Armee in der Gegend sein; außerdem war es gut möglich, dass der Feind in Unkenntnis von FitzRogers strenger Führung davon ausging, dass sämtliche Wachen erkrankt waren.
    Ihr Gemahl trieb sein Pferd neben sie und reichte ihr einen Schild. »Schling den Riemen über die Schulter, und steck den linken Arm durch die Bänder.« Sie gehorchte. Es war ein Rundschild, kleiner als sein rechteckiger, aber dennoch schwer.
    Sie kam sich ziemlich albern vor. Von dem Gewicht des Schildes würde ihr schon bald der Arm schmerzen; außerdem bezweifelte sie, dieses Ding auf irgendeine sinnvolle Weise einsetzen zu können. Und es würde sie gewiss davon abhalten, den Bogen einzusetzen.
    »Sie werden mir nichts antun«, protestierte sie.
    »Wer weiß schon, worauf sie aus sind?« Sein Blick suchte den Horizont vor ihnen ab. »Es ist meine Pflicht, dich zu beschützen, Imogen, also tue ich es. Halte dich dicht neben mir. Und leiste jedem Befehl sofort Folge.«
    »Oder was?«, fragte sie, es erneut mit einem Anflug von Humor versuchend.
    »Oder ich verdresche dich, wenn wir überleben.«
    Sie wusste, dass er dieses Mal nicht scherzte.
    Er zog sein Schwert, überblickte seine kleine Truppe und gab einen knappen Befehl. Dann brachen sie im Galopp auf, zwei Mann voraus und drei hinter ihnen.
    Imogen hatte nicht gelogen, als sie sagte, sie sei eine gute Reiterin, aber der zu große Helm rutschte ihr immer wieder ins Gesicht, und der schwere, unhandliche Schild schlug ständig an ihr Bein und irritierte auch das Pferd, sodass es aus dem Schritt kam und bockte. Dadurch fiel sie zurück. FitzRoger verlangsamte sein Tempo und übernahm ihre Zügel. Imogen wehrte sich nicht dagegen; sie hielt sich an der Mähne fest und konzentrierte sich auf den Schild und darauf, nicht vom Pferd zu fallen.
    Aber sie wünschte, sie hätte ohne Hilfe Schritt halten können.
    Sie donnerten zwischen den Bäumen hindurch, ohne die Spur eines Feindes zu bemerken.
    Doch plötzlich zischten Pfeile durch die Luft. Einer der vorderen Reiter ging samt Pferd schreiend zu Boden und blockierte den Weg.
    FitzRoger gab Befehl anzuhalten. Zusammen mit den verbliebenen Männern bildete er sofort einen schützenden Kreis um Imogen.
    Erst jetzt bemerkte sie entsetzt, dass in ihrem Schild ein Pfeil steckte.
    Er hätte sie treffen können!
    Sie sah, dass FitzRoger einen weiteren aus seiner Brust zog. Nach einem Moment des Schreckens begriff sie, dass das Geschoss nicht tief eingedrungen sein konnte. Wenn es seinen Panzer überhaupt durchschlagen hatte, musste es von seinem gepolsterten Wams aufgehalten worden sein. Aber es hätte sein Herz treffen können …
    Noch mehr Pfeile schwirrten durch die Luft, sie flogen tief und zielten offenbar auf die Pferde. Es war reines Glück, dass die meisten zwischen den Beinen der Tiere hindurchgingen. Nur eines wieherte schmerzvoll auf, doch sein Reiter hatte es unter Kontrolle. Imogen sah einen roten Strich an seinem Bauch. Keine tiefe Wunde.
    Lieber Heiland, sollten sie hier sterben müssen?
    Der Mann, der samt seinem Tier gestürzt war, blieb liegen. Es war Gareth, der ihnen von dem Wein berichtet hatte.
    Aber tot würde sie Warbrick nichts nützen, dachte sie verzweifelt. Tot würde sie niemandem nützen.
    Außer dem König. Wenn sie starb, ging Carrisford an Henry.
    Bestimmt nicht …
    Der Beschuss hörte auf. Ein unheimlicher Moment der Stille trat ein, der ewig zu dauern schien.
    Dann brachen zehn Bewaffnete aus dem Wald hervor und

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