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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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und dabei haben wir noch nicht einmal angefangen.« Seine fleischige Hand kam auf sie zu, hielt jedoch dann inne. »Nein, dafür ist noch nicht die Zeit. Ihr seht«, bemerkte er und berührte in einer schaurigen Liebkosung ihre Wange, »ich kann mich sehr wohl im Zaum halten, wenn es sein muss.«
    Sein Blick wanderte über sie hinweg zu FitzRoger. »Und was ist mit dir, Mylord Bastard? Ohne Beauclerk, den letzten und landlosen Sohn, bist du nichts, und Beauclerk ist bald am Ende. Robert von der Normandie wird hier König, und er hat meinem Bruder die Herrschaft im Westen versprochen. England wird unser Jagdrevier, und niemand wird uns dreinreden können. Aber der Krieg kostet Geld, und deshalb brauchen wir den Schatz.«
    Er lachte. »Ich werde deine beiden Schätze plündern, Bastard, und zusehen, wie du dich dabei krümmst und windest. Oder wirst du sie zuvor töten? Das solltest du, nicht wahr? Wann wirst du es tun? Wirst du sie zu früh töten, unnötigerweise? Vielleicht wirst du ja gerettet. Wie schade, wenn einem nur eine Leiche bleibt, die man küssen kann. Oder wirst du zu lange warten und hören, wie sie dich anfleht, sie zu töten?«
    Imogen spürte, wie sich FitzRogers Hände anspannten, bis es ihr wehtat; erst dann bekam er sich wieder unter Kontrolle. Würde er sie töten?
    Wenn nicht, würde sie sich wünschen, er hätte es getan?
    Warbrick zog sie an ihrer Tunika zu sich. Sie spürte, wie FitzRoger im ersten Augenblick noch Widerstand leistete und sie dann losließ. Als Warbrick sie an sich drückte und sie seinen Gestank nach altem Blut und Schmutz wahrnahm, schrie sie auf, doch dann schob er sie zu einem anderen Mann hin. »Lig. Du reitest mit ihr vorneweg, mit deinem Dolch an ihrem Gesicht. Wenn er irgendwelche Schwierigkeiten macht, egal wie, schlitze sie auf. Aber bring sie nicht um, oder ich röste dich.«
    Imogen fiel bestürzt in die Arme des dünnen Mannes, wohl wissend, dass beide Drohungen wörtlich zu verstehen waren. Sie suchte FitzRogers Blick, um sich von ihm Kraft zu holen. Es musste doch etwas geben, was sie tun konnten!
    Aber es gab nichts.
    Er sah ihr voller Ruhe in die Augen. Sein Blick versprach absolut nichts, und dennoch gab er ihr irgendwie Kraft. Er war nur ein Mensch, wie sie auch.
    Sie würden tun, was sie konnten, und wenn er eine Gelegenheit fand, würde er ihr im letztmöglichen Moment einen raschen Tod bescheren.
    Sie ritten auf einer etwas anderen Route zu den Höhlen zurück. Imogen prägte sich den Weg ein, obwohl sie wusste, dass das keinen Sinn hatte.
    Ihr Bewacher, Lig, hatte einen Arm um sie gelegt, und aus dem Augenwinkel sah sie seine scharfe Klinge blitzen, aber ansonsten ignorierte er sie. Sie wusste jedoch, dass er sein Messer ohne zu zögern einsetzen würde, selbst bei einem falschen Alarm.
    Die Hügel und die Höhlen erschienen ihr wie ein willkommenes Ziel, obwohl sie keinen Anlass hatte zu glauben, dass hier irgendetwas besser werden könnte. Wenigstens, dachte sie, würde Warbrick sie hier nicht vergewaltigen; er musste wissen, dass sie dann so oder so nutzlos für ihn wäre. Hoffnung, eine winzige Hoffnung, ließ FitzRoger und sie weiter nach seiner Pfeife tanzen.
    Aber es gab noch andere Qualen. Er konnte FitzRoger foltern und gerade noch am Leben lassen, sodass er weiter mit ihm würde verhandeln können.
    Vor dem Aufstieg zu den Höhlen tränkten sie noch die Pferde im Bach. Warbricks Leute hatten Futter dabei, und die Tiere wurden bewacht in einer derjenigen größeren Höhlen untergebracht, die mit anderen verbunden waren.
    Wenn man sie in eine dieser Höhlen brachte, würde Imogen durch die Verbindungsgänge einen Weg in die Freiheit finden.
    Sie kannte sich hier gut aus.
    Warbrick wählte dieselbe Höhle aus, in der sie und FitzRoger zuvor gewesen waren. »Hier hinein«, befahl er. »Diese ist nicht mit den anderen verbunden. Ich hoffe, Ihr wisst meine Freundlichkeit zu schätzen.« Er grinste anzüglich. »Ich lasse euch für ein paar kurze Stunden allein. Werdet ihr einander ein letztes Mal erfreuen, oder hat dich die Angst deiner Manneskraft beraubt, Bastard? Mir ist es gleich. Wenn eine Frau ohnehin nicht mehr jungfräulich ist, bedeutet es mir nichts, wenn einer vor mir drankommt.«
    Sie wurden in das Halbdunkel gestoßen. »Am Eingang stehen vier Mann Wache«, verkündete Warbrick, »und jeder von ihnen weiß, dass die Hölle ein angenehmer Ort ist, verglichen mit dem, was sie erwartet, wenn sie euch entwischen lassen. Ich hole euch bei

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