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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Schatz gerne hingeben – diesen Schatz, um den sie gefeilscht und gerangelt hatte –, wenn sie nur FitzRoger für sich haben würde.
    Aber konnte sie Warbrick ihren Körper überlassen und am Leben bleiben?
    Der Graf keuchte vor Anstrengung, seine Arme und Beine wurden müde. Aber er hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Sein glasiger Blick suchte verzweifelt den Moment der Unachtsamkeit, der es ihm erlauben würde, dem Tod zu entrinnen.
    Imogen wusste, dass ein solcher Moment nicht kommen würde.
    Für sie schien FitzRoger sich alle Zeit der Welt zu lassen, als er seinen Gegner schließlich zur Strecke brachte. Sein Schwert traf mit einem mächtigen Schlag Lancasters Hals, brach ihm das Genick und trennte den Kopf halb ab. Der Graf fiel zu Boden wie eine ausgestopfte Puppe.
    FitzRoger schien all das kaum zu berühren, doch eine kleine, ungeschickte Bewegung seines Arms sagte Imogen, dass er Schmerzen hatte und wahrscheinlich auch geschwächt war. Zweifellos blutete die Wunde wieder.
    »Wie langweilig«, kommentierte Warbrick. »Ich hatte gehört, dass Ihr gut seid, und zur Abwechslung stimmt es einmal, was die Gerüchte besagen. Ich wünschte, ich könnte Euch herausfordern.«
    »Ich hätte nichts dagegen«, erklärte FitzRoger mit einem deutlichen Unterton.
    Imogen sah die Versuchung in Warbricks Augen aufblitzen. Er war ein furchteinflößender Gegner, und sicher dachte er, er könne FitzRoger allein durch seine größere Kraft besiegen. Sie betete, dass er die Herausforderung annehmen würde, denn wenn er tot war, dann hatten sie eine Chance.
    »Zuerst der Schatz«, sagte er jedoch. »Ich brauche Euch lebendig, damit ich sichergehen kann, dass die kleine Erbin tut, was ich will. Gebt jetzt Euer Schwert heraus, Bastard.«
    FitzRoger machte keine Anstalten zu gehorchen.
    »Ihr werdet mich nicht dazu verleiten, jetzt gegen Euch anzutreten«, sagte Warbrick. »Meine Männer werden Euch entwaffnen. Ihr mögt ein paar von ihnen töten, aber sie werden es schaffen und sich umso mehr freuen, wenn sie Euch später dann ordentlich eins überbraten können. Und Ihr werdet weniger Chancen haben, falls ich beschließe, Euch gegen mich kämpfen zu lassen – vielleicht um die Tugend Eurer Gemahlin.«
    Es war ein so brutaler wie unehrlicher Handel, aber FitzRoger hatte keine Wahl. Er legte sein Schwert nieder.
    »Gut«, sagte Warbrick. »Also, wir haben einen Eurer Männer, den Lancasters Soldaten festgenommen haben, einer, der etwas über die Geheimgänge weiß. Ich nehme an, wir brauchen ihn jetzt nicht mehr. Wie sonst wärt Ihr nach Carrisford hineingekommen, wenn Lady Imogen Euch nicht die Gänge gezeigt hätte?« Warbrick blickte um sich. »Und dann haben wir noch die Männer des Grafen.«
    Imogen bemerkte, wie die sechs Männer kreidebleich wurden. Aus gutem Grund.
    »Tötet sie«, befahl Warbrick.
    Imogens Protestschrei war zwecklos. Als das Morden begann, bedeckte sie das Gesicht. FitzRoger zog sie in seine Arme.
    Aber sie hörte alles. Sie hörte die Schreie und das Gewimmer um Gnade und das gefühllose Gelächter. Es war, als sei sie wieder in dem feuchten Gang in Carrisford und würde dem Überfall auf ihr Heim lauschen, oder vielleicht noch schlimmer, denn überall um sie herum war Tod; sein Gestank lag schwer in der Luft.
    Sie wollte sich verkriechen; sie wollte sterben, wenn es nur schnell ginge.
    Sie hörte, wie Warbrick ungerührt sagte: »Jetzt müssen wir warten, bis es dunkel ist. Fulk, du hast gesagt, hier in der Nähe sind Höhlen?«
    »Ja, Mylord. Etwa eine Stunde von hier.«
    »Dann reiten wir dorthin.«
    Trotz ihres Widerstands drehte FitzRoger Imogen mit fester Hand um, und sie wusste, dass es nun an der Zeit war, Warbrick wieder ins Gesicht zu sehen. Sie war verstört und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Ohne Hoffnung starrte sie ihn an.
    Warbrick musterte sie von oben bis unten. »Noch immer nicht an den Tod gewöhnt, Lady Imogen? Das solltet Ihr aber sein, nachdem Ihr der Anlass für all dieses Sterben seid. Eine schöne Frau bringt nichts als Verdruss. Euer Gemahl hier hat das zweifellos schon kapiert. Du solltest mich anlächeln, Mädchen! Immerhin habe ich dir einen unerwünschten Freier vom Hals geschafft.« Und die ganze Zeit vergewaltigte er sie mit seinem Blick, als läge sie bereits mit gespreizten Beinen vor ihm.
    Sie trat zurück in die Aura von FitzRogers Kraft, und er legte seine Hände fest auf ihre Schultern.
    Warbrick grinste. »Ich liebe es, eine Frau in Angst zu sehen,

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