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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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eintritt als ich«, erklärte er trocken, »erscheint das überflüssig. Der Witwenbesitz besteht aus der Übertragung der Eigentumsrechte auf ihre Ländereien, da ich diese soeben für sie zurückgewonnen habe.«
    Das war schlicht gesagt, aber korrekt. »Ich akzeptiere das«, erklärte Imogen mit ausdrucksloser Stimme.
    »Gut«, meinte der König vergnügt. »Dann sehe ich keinen Hinderungsgrund. Es bleibt uns allen also nur noch, diese Verbindung zu bezeugen.«
    Imogen nahm die angebotene Schreibfeder entgegen, unterzeichnete und fügte das Kreuz hinzu, das ihre Unterschrift zu einem heiligen Eid machte. Sie beobachtete, wie FitzRoger seinen Namen nebst Kreuz unter den ihren setzte, und dann folgten auch die Zeugen ihrem Beispiel mit Zeichen, Siegeln oder Lettern. Nun hatte sie sich festgelegt, denn eine solchermaßen beurkundete Übereinkunft war bindend, und sie war sie vor Zeugen freiwillig eingegangen. Irgendwie empfand sie es als Erleichterung, nun keine Wahl mehr zu haben; sie fühlte sich leicht benommen und von dem Treiben und den fröhlichen Stimmen um sie herum losgelöst.
    FitzRoger ergriff Imogens Hand und riss sie damit aus ihren Gedanken. »Jetzt müsst Ihr vor Henry für Carrisford die Lehnstreue schwören.«
    Henry setzte sich, Imogen kniete vor ihm nieder und legte ihre Hände in die seinen – die Vasallin bekundete dem Lehnsherrn ihre Unterwürfigkeit. Es war ein feierlicher Augenblick, den sie als erfreulich empfand, denn sie hatte sich diese Ehre durch einen Mut erstritten, der dem eines Ritters auf dem Kampfplatz in nichts nachstand.
    Nachdem auch dies erledigt war, war es an der Zeit, den Treueschwur zu leisten und ihre Trauung zu vollziehen.
    FitzRoger musterte sie erneut mit nüchterner Rücksichtnahme. »Es wäre nicht klug, mit Euren offenen Füßen über den Burghof zu laufen. Dort steht ein Tragstuhl für Euch.«
    Verwirrt folgte Imogen mit dem Blick seinem ausgestreckten Finger. Ein einfacher Stuhl mit zwei langen Stangen daran war bereitgestellt worden, samt zweier kräftiger Männer, um sie zu tragen. Das plötzliche Gefühl der Erleichterung ließ sie erkennen, wie sehr sie sich davor gefürchtet hatte, in den Schlamm und Dung zu treten.
    »Das ist sehr freundlich«, sagte sie. Trotz allem, was er bereits für sie getan hatte, fühlte sie sich jetzt zum ersten Mal wirklich dankbar.
    »Es war Renalds Einfall«, erklärte er.
    Sie hätte wissen müssen, dass FitzRoger keine Zeit auf ihr Problem vergeudet hätte, wenn jemand – wahrscheinlich er selbst – sie doch auf den Armen hätte tragen können. Sie hatte es satt.
    Imogen lächelte Renald zu, nahm auf dem Stuhl Platz, und dann machte sich die seltsame Prozession auf in Richtung der Kapelle.
    Father Wulfgan schritt mit einem Kruzifix voran und schaute drein, als würde er jeden anderen Ort der Welt diesem hier vorziehen.
    Imogen konnte das gut nachfühlen.
    Ihre Träger schafften es, sie die Stufen vor dem großen Saal in den Burghof hinunterzutragen, ohne sie von dem Stuhl kippen zu lassen. Hier waren die Bewohner von Carrisford versammelt, um die Hochzeit ihrer Herrin und ihres Befreiers mitzuerleben.
    Jubelgeschrei ertönte, als die Prozession erschien. Imogen hörte ihren Namen, den des Königs und FitzRogers, aber sie bemerkte auch, dass nur wenige in der Menge zu Carrisford gehörten. Sicher waren viele ihrer Leute mit den Festvorbereitungen beschäftigt, aber eine große Zahl war einfach noch nicht in die Burg zurückgekommen. Der überwiegende Teil der Menschen um sie herum gehörte FitzRogers kleiner Armee oder der Eskorte des Königs an.
    Dies machte ihr klar, wie illusorisch ihre Vorstellung einer Wahlmöglichkeit gewesen war.
    Wulfgan verschwand in der Kapelle, und die Träger setzten Imogen vor dem Kirchenportal ab; dort war ein Tuch ausgebreitet worden, auf dem sie stehen konnte. Wieder eine Aufmerksamkeit von Sir Renald? Mit einem Seufzer bemerkte sie, dass es eine feine Stickarbeit war, die Darstellung einer Jagd, die einst im Gemach ihres Vaters an der Wand gehangen hatte. Das Bild deckte den Boden zur Genüge ab, wenngleich es ziemlich zerfetzt war. Wie lange würde es dauern, ihr böse zugerichtetes Zuhause wieder so schön zu gestalten, wie es einmal gewesen war?
    Der König trat an ihre Seite, FitzRoger neben ihn.
    Wulfgan kam aus der Kapelle zurück. Er hatte lediglich eine Stola über seine schwarze, mit Flicken versehene Robe gelegt; sein Aussehen war eher einer Beerdigung angemessen als einer Hochzeit,

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