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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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kämpfen, vielleicht gegen Warbrick. Er würde in Gefahr sein.
    Na und, er hatte sein Leben lang gekämpft, sagte sie sich dann. Warum sollte sie sich also jetzt Sorgen um ihn machen?
    Dennoch tat sie es.
    Sie sagte sich, sie wolle einfach nicht wieder so schutzlos sein, doch in ihrem Herzen wusste sie, dass es mehr war als das. Es war dieses Gefühl, das sie letzte Nacht gehabt hatte, dass er jetzt Teil ihres Lebens war – wie ein Vater, Bruder oder Sohn. Einer, der nie mehr ausgelöscht und vergessen werden konnte, was auch geschehen mochte.
    »Ah, da seid Ihr ja, Lady Imogen.« Es war Siward. »Im Burghof sind einige Leute, die zurückgekommen sind, um ihre Arbeit wieder aufzunehmen.« Seine Augen funkelten.
    »Sie haben wohl eben erst gemerkt, dass Warbrick weg ist?«
    »Die haben wohl eher von der Feier gehört. Wir können sie noch ein paar Tage fortschicken, wenn Ihr wollt.«
    »Nein. Wir brauchen jeden Einzelnen.« Imogen dachte daran, wie FitzRoger die heimgekehrten Arbeiter empfangen hatte, und lächelte. »Ich begrüße sie an der Treppe, Siward.«
    Sie brauchte Geld, deshalb eilte sie in den Turm und durchstöberte die Habseligkeiten ihres Gemahls. Seine Schatztruhen waren natürlich alle verschlossen, aber schließlich fand sie einen kleinen Beutel mit Silbermünzen von geringem Wert, der noch an einem Gürtel hing.
    Dann ging sie in die Stube, in der Bruder Cuthbert, der Schreiber, arbeitete, und holte sich die Liste der Bediensteten. Damit ging sie zur Treppe hinaus, überprüfte wie einige Tage zuvor FitzRoger anhand der Liste jeden der Zurückgekehrten und händigte ihm eine Münze aus.
    So, das sollte klarstellen, wem sie dienstverpflichtet waren.
    Frauen, die in den Webhütten arbeiten konnten, schickte sie geradewegs dorthin. Bei einigen meinte Imogen eine leichte Enttäuschung zu bemerken. Sie ging mit ihnen, um ihnen zu helfen, ihren Arbeitsplatz einzurichten, aber auch, um sicherzustellen, dass sie sinnvolle Arbeit leisteten.
    Die Räume waren bereits gesäubert und die besten Näherinnen damit beschäftigt zu reparieren, was sich noch zu reparieren lohnte. Andere zerschnitten größere Teile, die nicht mehr zu retten waren, und fertigten daraus kleinere Gegenstände – Handtücher und Tücher für den persönlichen Gebrauch der Frauen.
    Feines Tuch wurde sorgfältig für den Besatz von Kleidung und für Borten aufgehoben.
    Beim Arbeiten plauderten die Frauen, und auch wenn es nicht direkt gesagt wurde, war leicht herauszuhören, dass einige von ihnen in der Nacht zuvor ihren Ehemännern untreu geworden waren, dies in der kommenden Nacht erneut vorhatten und sich bereits darauf freuten.
    Imogen arbeitete mit ihnen und hörte zu. Solche Dinge waren ihr noch nie zu Ohren gekommen; vielleicht hielten sie sich nun nicht mehr vor ihr zurück, weil sie jetzt ebenfalls verheiratet war? Möglicherweise war es aber auch dem Umstand geschuldet, dass ihr mächtiger Vater nun tot war – er war so entschlossen gewesen, ihre Unschuld über jedes vernünftige Maß hinaus zu schützen.
    »… du würdest nicht glauben, wie groß er war«, murmelte Dora, eine der Frauen, ihrer Nachbarin zu. »Wusste aber nichts damit anzufangen, der Kerl. Aber der mit der gewölbten Brust, der weiß es.«
    »Mir ist ein großer Mann auch lieber.«
    »Aber groß wo?«, fragte Dora süffisant grinsend.
    »Überall.«
    Gelächter.
    »Hör mal, Edie«, meinte Dora. »Was zählt, ist doch, was sie in der Birne haben, nicht das, was ihnen zwischen den Beinen baumelt. Mir hat es am besten ein alter Mann besorgt, als ich selber noch ein junges Mädchen war. Der hat mir wirklich gezeigt, wo’s langgeht, das sag ich dir. Ich musste meinem Johnnie alles beibringen, sonst wär’s bei uns ein Leben lang immer nur rein-raus-rein-raus gegangen.«
    Imogen wünschte, jemand würde ihr beibringen, wo es »langging«. Andererseits fürchtete sie, es bereits zu wissen. Die Frauen redeten von Lust und den damit verbundenen sündigen Dingen, und hier konnte man sehen, was dabei herauskam. Dora war eine verlorene Seele, ein lüsternes Weib, das bereit war, mit jedem Mann mitzugehen, der ihr ein Angebot machte. Und wahrscheinlich würde sie sein Glied sogar in den Mund nehmen. Imogen fragte sich, ob Father Wulfgan imstande sein würde, dieser Frau ihren Irrweg klarzumachen.
    Doch dann seufzte Dora. »Na ja, im Endeffekt war Johnnie ja der Einzige, den ich je wollte. Wenn er nicht an diesem Fieber gestorben wäre, ich schwöre, ich hätte nie

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