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Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die SWORD FISH ausläuft!"
    "Tatsächlich?", rief sie unkonventionell.
    "In der Tat, Prinzessin", unterstrich er.
    "Und... wann?"
    "Sofort, wenn Ihr es wünscht."
    "Also gut: Ich wünsche!" Sie lächelte ihr fröhlichstes Lächeln, blieb bei ihm untergehakt und ließ sich zur Kommandobrücke führen anstatt in die Kabine.
    Unterwegs dämpfte Lord Cooper auf einmal die Stimme und fragte in einer Art Verschwörerton: "Ihr seid von Vigo aus in Richtung Neue Welt gefahren? Warum nicht von Barcelona oder einem anderen großen Hafen?"
    "Wollt Ihr das wirklich wissen?"
    "Ja, Prinzessin, denn es gibt dafür einen Grund."
    "Der wäre?"
    "Nun, ich will nicht darum herum reden, aber ich denke mir, es wäre schwierig, einfach so in einen spanischen Hafen einzulaufen, um Euch von dort auf dem kürzesten Weg zu Eurem Vater zurück zu bringen. Das kann ungeahnte Probleme bereiten, wenn ich es einmal so ausdrücken darf. Ihr seid schließlich nicht irgendwer, sondern die Prinzessin von Spanien."
    "Und auch Ihr seid nicht irgendwer, sondern der Sonderbeauftragte der Königin von England!", sagte sie mit fester Stimme. Das Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden. Sie bedachte ihn mit einem seltsamen Blick.
    Dieser erschrak unwillkürlich, obwohl er sich nichts anmerken ließ
    und dachte dabei: Ahnt sie etwas? Ahnt sie von meiner besonderen Rolle? Er überlegte blitzschnell hin und her und kam zu einem raschen Ergebnis: Nein, nicht wirklich. Ihre Äußerung bezieht sich auf den Auftrag der Königin, sie zurück nach Madrid zu bringen. Laut sagte er: "Umso wichtiger wäre es, keinen Fehler zu begehen. Wir dürfen nicht riskieren, dass wir getrennt werden."
    "Getrennt?", echote sie erschrocken, dämpfte jedoch sofort wieder ihre Stimme: "Wieso befürchtet Ihr das?"
    "Es liegt doch auf der Hand, Prinzessin, bei allem Respekt, aber die spanische Behörde ist sicherlich Euretwegen alarmiert und wenn Ihr so unerwartet an Bord eines englischen Kriegsschiffes auftaucht, wird man die Besatzung sofort festnehmen lassen und danach erst die entsprechenden Fragen stellen. In der Zwischenzeit wird man Euch, eskordiert mit einer halben Armee, nach Madrid bringen."
    "Das wäre ja schrecklich!" Ja, das war ihr voller Ernst und sie fragte sich, wieso sie nicht selber auf diese naheliegende Möglichkeit gekommen war. "Aber was könnt Ihr dagegen tun?" Sie hatten ihr Ziel erreicht und Lord Cooper deutete von dem erhöhten Punkt der Kommandobrücke aus mit einer umfassenden Geste auf den Hafen, als würde er ihnen zu Ehren vor ihren Füßen liegen. Erst danach befleißigte er sich einer Antwort. Auch diesmal sprach er mit gedämpfter Stimme, während die ebenfalls auf der Kommandobrücke anwesenden Offiziere sich in Richtung Prinzessin verbeugten und diese ziemlich unkonzentriert ihre Ehrerbietungen mit einem höfischen Knicks quittierte.
    "Deshalb meine Frage betreffend Vigo, Prinzessin. Ich wollte Euch fragen, ob Ihr glaubt, noch immer Eure Verbindungen dort spielen lassen zu können."
    "Und wozu sollte dies von Nutzen sein?" Begeistert war sie anscheinend von diesem Gedanken ganz und gar nicht. Kein Wunder, denn sie würde mit diesem Vorgehen ihre Verbindungsleute gewissermaßen ans Messer liefern. Doch dann schalt sie sich ob ihres Misstrauens eine Närrin, denn wem könnte sie eher vertrauen als dem Lord?
    Bevor dieser ihr noch antworten konnte, winkte sie eilig ab und fügte hinzu: "Vegesst diesen Einwand, Mylord, denn Ihr habt selbstverständlich Recht. Aber wie wollt Ihr dabei vorgehen?" Sie hörte die laut gebrüllten Befehle, sah, wie sich die Matrosen emsig bemühten, während die Ruderer sich kräftig in die Riemen legten, um das Schiff auf Fahrt zu bringen. Träge nur setzte sich die SWORD FISH
    in Bewegung. Sie löste sich von der Anlegestelle und strebte auf die Fahrrinne zu.
    Dieser Vorgang war in der Tat äußerst interessant und die Prinzessin war schließlich extra auf die Komandobrücke gekommen, damit es ihr nicht entging, doch das Gespräch hatte Formen angenommen, die sie alles andere beinahe vergessen ließ.
    "Ich werde zunächst allein von Bord gehen, Prinzessin, wenn Ihr erlaubt. Ihr müsstet mir allerdings den Namen Eures wichtigsten Verbindungsmannes preisgeben. Habt bitte keine Bange, denn Ihr wisst, dass Ihr mir vertrauen könnt. Es wird nicht zum Schaden dieses Mannes sein. Ganz im Gegenteil."
    "Im Gegenteil?"
    "Ich habe mir das so gedacht, Prinzessin, Euer Einverständnis voraus gesetzt: Eure Verbindungsleute werden die

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