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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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wie auf einem Silbertablett«, wandte Lucian ein. »Glaubt ihr nicht, dass der Feind sich wie ein Geier auf sie stürzen würde, wenn herauskäme, dass wir Namen und Orte möglicher Seelengefährtinnen gespeichert haben?«
    Nicolas runzelte die Stirn. »Es muss einen Weg geben, die Datenbank zu sichern. Für mich klingt die Idee gar nicht so schlecht.«
    »Unser Feind hat schon vor uns daran gedacht«, sagte Destiny. »In den Vereinigten Staaten gibt es ein wissenschaftliches Forschungszentrum für Übersinnliches, das sich das ›Morrison Center‹ nennt. Ich wette, dass sie schon überall solche Zentren eingerichtet haben. Die Frauen gehen hin, werden getestet und sind dann Zielscheiben für Mord. Die Datenbank als solche gibt es also schon.«
    Mehrere der alleinstehenden Männer wechselten lange, verständnisvolle Blicke. Dann trat einer vor. Nicolas hatte ihn schon einmal gesehen, aber das war vor Jahren gewesen, als er am Amazonas einen Vampir gejagt hatte. Wie die meisten Männer, die weder Emotionen kannten noch Farben sahen, war auch dieser Mann ein Einzelgänger und ziemlich kurz angebunden gewesen, als sie sich begegnet waren. Sein Name war André. Nicolas hatte ihm nachgespürt und Beweise gefunden, dass er in einem darauffolgenden Kampf verwundet worden war, doch er war schon lange vom Territorium der Familie de la Cruz verschwunden.
    André verbeugte sich etwas steif vor den beiden Frauen, bevor er sich an die Männer wandte. Hoch aufgerichtet stand er da, mit einem Gesicht, das wie aus Stein gemeißelt war, und hohlen Augen. »Wenn es wirklich eine solche Datenbank potenzieller Seelengefährtinnen gibt, schlage ich vor, wir übernehmen sie. Wir alle sind mit den Jahren reich geworden, wir können sie also entweder ganz legal erwerben, uns in ihr System einhacken oder einfach hineinspazieren und uns die Geschäftsführer gefügig machen. Sobald wir die Kontrolle haben, verwandeln wir die Website in eine Festung.«
    »Das wäre ein überschaubares Risiko«, meinte Lucian. »Je mehr wir uns exponieren, desto größer wird die Gefahr, entdeckt zu werden. Die Welt der Computer und modernen Technologie – mit Kameras an jedem Mobiltelefon und praktisch jeder Ecke außerhalb dieser Berge – erhöht die Gefahr für uns alle.«
    »Das riskiere ich gern, wenn sich dadurch unsere Aussichten erhöhen, eine Seelengefährtin zu finden. Wir dürfen nicht zögern, diesen Frauen unseren Schutz angedeihen zu lassen«, erklärte André. »Das können wir uns gar nicht leisten.«
    Da war etwas in seiner Stimme, das Nicolas verriet, dass er zwar um Erlaubnis bat, mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit jedoch ohnehin versuchen würde, in die Datenbank hineinzukommen, ob es nun genehmigt wurde oder nicht. Und den Mienen der anderen alleinstehenden Männern nach zu urteilen, würde André mit sehr viel Unterstützung rechnen können.
    Gregori wollte etwas sagen, aber Mikhail kam ihm zuvor, indem er in die Mitte des Kreises trat. Er ließ seinen Blick über die vielen Männer ohne Gefährtin gleiten, die ihr Leben opfern würden, um eine aussterbende Spezies zu retten.
    »Diese Möglichkeit ist viel zu bedeutsam, um sie zu versäumen, egal, wie hoch das Risiko ist. Wenn diese Frauen in Gefahr sind, brauchen sie unseren Schutz, ob sie als Gefährtinnen geeignet wären oder nicht. Wir treffen uns morgen Abend, um dieses Thema zu besprechen und eine Vorgehensweise festzulegen.«
    André machte wieder eine angedeutete Verbeugung vor den Frauen und zog sich in den Hintergrund des Saales zurück, wo er sich offensichtlich wohler fühlte.
    Mikhail, viele unserer Männer sind verzweifelt. Sie könnten die Situation ausnutzen und zu Stalkern dieser Frauen werden, wenn wir nicht sehr vorsichtig sind. Die Sache könnte zu einem Riesenproblem werden, warnte Gregori den Prinzen auf dem privaten Kommunikationsweg.
    Das ist mir durchaus bewusst. Aber es ist eine gute Idee – die sich auch nicht mehr verwerfen lässt, nachdem sie einmal ausgesprochen ist. Diese Männer sind wirklich sehr verzweifelt und werden alles nur Erdenkliche tun, um an diese Liste potenzieller Seelengefährtinnen heranzukommen. Wenn wir die Liste haben, können wir die Frauen schützen.
    Dann sei es so.
    »Sowie sich diese Liste in unserem Besitz befindet, müssen wir Wächter für sie ernennen, die sie gegen jeden verteidigen werden, der versuchen könnte, ihre Preisgabe zu erzwingen.« Mikhail ließ seinen Blick langsam über die Versammlung schweifen, um sicherzugehen,

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