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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Männer aus seiner Schule ausschloss und nur noch unsere Frauen annahm, hätten wir ihnen verbieten müssen hinzugehen.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich in dem Saal, und viele Männer nickten. Destiny sah ihren Seelengefährten an und stellte ihm auf telepathischem Wege offenbar Fragen, deren Antworten sie zu einem Stirnrunzeln veranlassten.
    »Du redest über etwas, das Jahrhunderte zuvor geschehen ist, Nicolas. Heute sind die Zeiten anders. Die Welt ist anders. Man kann nicht in der Vergangenheit verharren.«
    »Nein, aber wir können daraus lernen«, versetzte Nicolas. »Wir haben alles verloren, weil wir unsere Frauen nicht ausreichend beschützt haben. Alles. Wir haben nur noch etwa dreißig Frauen, von denen vielleicht eine oder zwei als Seelengefährtinnen für unsere Männer geeignet sein könnten, falls es uns gelingt herauszufinden, was unsere Kinder tötet. Wir können es uns nicht leisten, in menschlichen Begriffen oder denen anderer Spezies zu denken, die zahllose Angehörige haben, auf die sie zurückgreifen können. Wenn sie ihre Frauen und Kinder vergessen, ist das ihr Problem, aber wir können das nicht. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um die wenigen, die uns geblieben sind, zu beschützen.«
    »Wir können unsere Frauen nicht einsperren, Nicolas«, sagte Lucian. »So gern wir es vielleicht auch täten.«
    »Wir könnten es versuchen«, murmelte Dimitri, einer der alleinstehenden Männer.
    Jaxon warf ihm einen bösen Blick zu. »Versuchen könnt ihr es, doch ich würde mich nicht darauf verlassen, dass es funktioniert«, erklärte sie.
    Gregori räusperte sich, womit er alle Blicke auf sich zog. »Destiny hat recht, wenn sie sagt, dass unsere Frauen und Kinder in Selbstverteidigung unterrichtet werden sollten. Aber ich muss auch Nicolas recht geben. Kein Kind und keine Frau sollten jemals unbegleitet irgendwohin gehen. Wir haben zu viele Feinde, und wenn wir sie nicht mehr durchschauen können, könnten sie in aller Ruhe durch unser Dorf spazieren, ohne dass wir uns der Gefahr auch nur bewusst wären.«
    Jaxon runzelte die Stirn. »Glaubst du wirklich, irgendeine erwachsene Frau würde zu Hause herumsitzen und auf eine Eskorte warten, wenn sie etwas zu erledigen hat?«
    »In schwierigen Zeiten bringen wir alle Opfer«, antwortete Gregori.
    Jaxon verdrehte die Augen. »Dann warte du in deinem Haus, bis einer von uns kommt, um dich zu begleiten. Versuch es ein paar Nächte und guck mal, wie es dir gefällt.« Sie wandte den Kopf und erwiderte den eisigen Blick ihres Gefährten Lucian. »Wenn ich eine Freundin oder Verwandte besuchen will, werde ich das selbstverständlich tun.«
    »Jetzt klingst du wie ein eingeschnapptes Kind, das missverstehen will , was ich dir sage«, gab Gregori zurück. »Niemand will dir etwas vorschreiben. In Wirklichkeit ist es ganz einfach. Wir brauchen Kinder, keine Kämpferinnen, und nicht Männer, sondern Frauen bekommen Babys. Und da wir einen Überschuss an Kämpfern, aber nur sehr wenige Frauen haben, fällt die Aufgabe, Kinder zu gebären, nun einmal den Frauen zu.«
    »Ach, ja?« Destinys Augenbrauen schossen in die Höhe. »Wenn ich das richtig verstehe, heißt das, dass Nicolae erlaubt werden sollte, gegen den Vampir zu kämpfen, jedoch nicht mir, weil wir, falls ich getötet würde, eine Zuchtstute weniger hätten.«
    »Das ist nicht das, was ich gesagt habe«, protestierte Gregori.
    »So klang es für mich aber«, erwiderte Jaxon. »Und was glaubst du, was passieren würde, wenn Destiny wie ein braves schwangeres Frauchen zu Hause bliebe und Nicolae getötet würde? Diese ganze Diskussion ist lächerlich. Vielleicht suchst du ja nach irgendeinem Anzeichen, dass wir unseren Platz zu Hause kennen und dort bleiben werden, doch wir sind nicht als Karpatianerinnen geboren oder aufgezogen worden. Jede von uns hat ihr eigenes Gepäck, das sie mit sich herumträgt, und einige von uns müssen eben einfach handeln. Andere bleiben lieber daheim, und wieder andere wollen heilen oder forschen oder was auch immer für eine andere Arbeit fortführen, die sie früher einmal hatten. Und das, mein Freund, ist unser gutes Recht.«
    »Da bin ich anderer Meinung«, entgegnete Gregori mit ruhiger, aber weithin zu hörender Stimme. »Ihr seid Karpatianerinnen geworden , und als solche habt ihr gewisse unvermeidliche Unterschiede in unserer Spezies zu beachten. Eure Loyalität hat in erster Linie nicht euch selbst zu gelten, sondern eurem Volk. Wir tun, was das Beste

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