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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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für uns alle ist und nicht nur für den Einzelnen. So gilt beispielsweise unsere erste Pflicht dem Prinzen unseres Volkes. Ohne ihn können wir nicht existieren, deshalb muss sein Schutz immer an erster Stelle stehen. Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind sollten das lernen, respektieren und sich dieser Aufgabe mit Haut und Haar verschreiben.«
    »Ich glaube, wir Frauen haben bewiesen, dass wir bereit sind, dem karpatianischen Volk zu dienen«, stellte Jaxon klar. »Wir wollen nur nicht ins finstere Mittelalter zurück, wo Männer Frauen beherrschten.«
    »Glaubst du wirklich, dass es hier um Männer gegen Frauen geht?«, versetzte Gregori mit unverhohlener Ungeduld. »Es geht um die Rettung einer Spezies und nicht um Frauenrechte.«
    »Nein? Was glaubst du, wie es für mich ist, die Spezies zu retten, wenn mein Seelengefährte loszieht, um Vampire zu bekämpfen, und mich zu Hause lässt, wo ich mich zu Tode sorge, ob er heimkommt oder nicht? Wenn er stirbt, sterbe ich auch. Das Risiko ist so oder so sehr groß. In einer perfekten Welt würde keiner von uns gegen Vampire kämpfen, aber die Welt ist nun einmal nicht perfekt. Wenn ich also das Bedürfnis habe, meinem Seelengefährten beizustehen und ihm zu helfen, wohlbehalten heimzukehren, geht es sehr wohl um meine Rechte, Gregori!«
    Der mächtige karpatianische Heiler beugte sich vor und funkelte Jaxon aus seinen silbergrauen Augen an. »Wie kannst du auch nur für eine Sekunde glauben, deine Anwesenheit würde irgendetwas anderes bewirken, als die Kampffähigkeit deines Mannes zu beeinträchtigen? Er ist unser größter Krieger. Niemand kommt ihm gleich im Kampf. Er hat tausend Jahre gekämpft und besitzt mehr Erfahrung als jeder andere, aber du, eine Frau, die einmal menschlich war und so jung an Jahren ist, dass sie in unserer Spezies noch als Kind betrachtet wird, du denkst, dass er nicht abgelenkt ist, wenn er heute kämpft? Dass sein Risiko durch deine Gegenwart verringert wird? Es verdoppelt sich, weil er nicht nur ständig ein Auge auf dich haben muss, sondern geistig auch mit dir verbunden bleiben muss, um für deine Sicherheit zu sorgen. Selbst wenn er dir Anweisungen gibt, ist er abgelenkt und nicht voll und ganz aufs Töten konzentriert.«
    »Gregori«, sagte Lucian mit einem warnenden Blick auf ihn.
    Jaxon hob die Hand. »Nein, nein, das ist doch der Grund, warum wir hier sind, nicht? Um beide Seiten anzuhören. Ich möchte wissen, warum Gregori und so viele andere dagegen sind, dass auch Frauen den Vampir bekämpfen. Wenn ich seine Begründungen nicht verstehe, werde ich ihm nie recht geben können.«
    Dann pass gut auf, kleiner Bruder, wie du mit meiner Gefährtin sprichst.
    Ich sage ihr nur die Wahrheit, und das weißt du. Das Risiko für dich ist tausend Mal höher, wenn sie dabei ist. Das muss sie einsehen.
    Lucians kühler Blick glitt über seinen Bruder. Vielleicht, aber es ist mein Risiko.
    Da bin ich anderer Meinung. Wir können dich nicht verlieren, und wir können es uns auch nicht leisten, deine Gefährtin zu verlieren. Du hast zu lange in einer einsamen Welt gelebt und bist deinen eigenen Weg gegangen, und deine Entscheidungen basierten nicht darauf, eine aussterbende Spezies zu retten, sondern auf Vlads Weisung, den Vampir zu suchen und zu vernichten. Aber wir haben jetzt einen neuen Prinzen und eine neue Bedrohung, mit der wir fertigwerden müssen.
    Du bist nahe dran, einen Tritt in den Hintern zu bekommen, kleiner Bruder.
    Du kannst es gern versuchen.
    Jaxon blickte von den kalten Augen ihres Gefährten zu Gregoris ärgerlich zusammengekniffenen. »Ich weiß, dass ihr beide euch streitet, doch ich möchte wirklich hören, was Gregori zu sagen hat. Also lass ihn bitte reden, Lucian.«
    Sie strich ihm in einer so liebevollen Geste über den Arm, dass Nicolas den Kopf abwandte und sich nach Lara sehnte. Wieder versuchte er, sie zu erreichen, hörte aber nur die Melodie des schon fast vergessenen karpatianischen Wiegenliedes. So wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der hitzigen Debatte um ihn zu, doch diesmal wurde er das Gefühl nicht los, dass bei den Frauen irgendetwas nicht in Ordnung war.
    Lucian legte beschützend einen Arm um Jaxons Taille, nickte seinem jüngeren Bruder dann aber versöhnlich zu.
    Gregori verschränkte die Arme vor der Brust. »Sieh ihn dir doch nur an, deinen Seelengefährten«, sagte er zu Jaxon. »Du bist hier nicht in Gefahr, und trotzdem will er dich beschützen und würde sogar mir ans Leder gehen, wenn ich

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