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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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halten es für Aberglauben, wenn wir sie zur Vorsicht mahnen, doch die Einheimischen wissen, dass man sich vor solchen ... Dingen hüten muss.«
    »Ich wünschte, ich wäre vorsichtiger gewesen. Ich hätte es wirklich sein müssen.«
    Lara merkte gar nicht, dass sie weinte, bis Nicolas sie in die Arme nahm und ihr Gesicht an seine Brust drückte. Sie fing noch einen Blick von Gregori auf, bevor sie die Augen schloss und rückhaltlos um ihre beiden Freunde weinte.
    »Dein Haus ist nicht mehr infiziert, und es gibt keine Hinweise auf das Problem, Slavica«, sagte Gregori. »Deine Gäste werden sich an nichts von dem erinnern, was geschehen ist.«
    Die Wirtin nickte und ging wieder hinein, da Lara ja nun Nicolas hatte.
    Er streichelte ihr über das Haar. »Es tut mir schrecklich leid, Liebste. Ich hätte auch deinen anderen Freund untersuchen müssen.«
    Gregori entschuldigte sich ebenfalls.
    Lara hob den Kopf, um Nicolas anzusehen. »Ich kann einen neuen Eingang zu den Höhlen finden. Ich will jetzt sofort dorthin, Nicolas. Ich muss dorthin.«
    Er nickte. »Dann gehen wir heute Nacht noch.«
    »Das ist unmöglich, Lara!«, protestierte Gregori. »Du hast eine wichtigere Aufgabe.«
    Sie schob streitlustig das Kinn vor. »Ich bin nur aus einem Grund hierhergekommen, und zwar, um meine Tanten zu finden. Und das werde ich auch versuchen, ob mit oder ohne Hilfe. Ich habe mich bemüht, Francesca beizubringen, Xaviers Handschrift zu erkennen ...«
    »Wozu sie aber außerstande ist«, warf Gregori schnell ein.
    Nicolas legte einen Arm um Laras Schultern. »Lara muss nach ihren Tanten suchen; unseren Leuten gegenüber hat sie bereits mehr als ihre Pflicht getan. Und was wir vielleicht in den Höhlen finden, könnte von unschätzbarem Wert sein, Gregori. Wenn Lara die Quelle des Übels finden kann, werden wir das Problem der Fehlgeburten unserer Frauen für immer aus der Welt schaffen.«
    Gregori seufzte. »Das ist was Wahres dran.«
    »Und darum wird sie mit mir in die Höhle gehen«, erklärte Nicolas entschieden.

17. Kapitel
    N icolas blickte prüfend zu dem schneebedeckten, steil vor ihnen aufragenden Gebirge auf. Die in wabernde Nebelschleier gehüllten Berge sahen wie ein friedlicher Ort von kalter Schönheit aus, aber er konnte auch die unaufhörlich flüsternden Stimmen hören und den beständigen Fluss von Energie wahrnehmen, das Kraftfeld, das auf Gehirnwellen ausgerichtete Signale aussandte. Bleibt weg! Fürchtet diesen Ort! Vergesst ihn!
    Selbst die Einheimischen mieden das Gebirge, dessen höher gelegene Bereiche nicht rauer und unwirtlicher hätten sein können. Nichts als ein paar kümmerliche Pflanzen wuchsen dort zwischen den Felsen, und hatte man die Felsbrocken erst einmal überwunden, begann der Gletscher selbst. Unvorsichtige Touristen, die der unangenehmen, beängstigenden Atmosphäre trotzten, fielen oft herabstürzenden Felsbrocken oder schweren Schneelawinen zum Opfer. Der Berg rumpelte und erbebte, sobald es jemand wagte, ihn zu betreten.
    Nicolas ging am Fuß des Berges entlang, betrachtete ihn aus allen Winkeln und suchte nach irgendetwas, das nach einem verborgenen Zugang aussah. Natalya, Vikirnoff und Lara, die sich um ihn herum verteilt hatten, hielten ebenfalls nach einem Eingang Ausschau, alle sehr darauf bedacht, nicht zu nahe an den Berg heranzukommen und womöglich in versteckte Fallen zu tappen oder einen Alarm auszulösen, der die Schutzvorkehrungen des Berges in Gang setzen würde.
    »Was denkst du, Lara?«, rief Nicolas ihr zu.
    Der Wind fegte seine Worte vom Felsgestein fort und stieß sie Nicolas in die Kehle zurück. Es war eine aggressive Reaktion, ein Angriff, auf den er nicht gefasst gewesen war. Und dabei hatten sie den Berg noch nicht einmal betreten. Nicolas wechselte einen langen Blick mit Lara.
    Sie nickte ihm zu und machte sich auf den Weg zu ihm. Nicolas gab Natalya und Vikirnoff ein Zeichen, die Luft über sich und den Boden unter ihren Füßen im Auge zu behalten. Lara machte sehr vorsichtig Schritt für Schritt, während sie nach der kleinsten Bewegung im schneebedeckten Boden Ausschau hielt.
    Wenn wir einen Alarm ausgelöst haben, müssen wir in der Nähe eines Eingangs sein. Es wird etwas ganz Gewöhnliches, leicht zu Übersehendes sein, das aber eigentlich völlig simpel ist.
    Nicolas entdeckte einen Spalt, der an dem Felsüberhang am Fuß des Berges entlang verlief. Es war nur eine schmale, höchstens ein Zentimeter breite Linie direkt unter dem Überhang, die im

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