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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und sah Vikirnoff und Natalya an, die beide ebenso betroffen und verblüfft wirkten wie sie.
    Nicolas schüttelte den Kopf. Das sind keine Vampirfledermäuse.
    Dann können sie nur eine Mutation sein. Lara sah den Tierkadaver in dem hohen Gras verschwinden. Schmutz und Schnee spritzten auf wie Wasserfontänen aus einem Geysir. Das Gras erzitterte. Unter dem Schwarm der Fledermäuse drehte sich das Reh, bis seine Beine in die Luft zeigten, dann verschwand es unter der Erde. Der Boden beruhigte sich wieder. Ich glaube, wir sind gerade den Wächtern des Tors begegnet, sagte Lara. Und sie werden nicht allein sein.
    »Habt ihr die Zähne dieser Kreaturen gesehen?«, murmelte Vikirnoff.
    »Vielleicht sollten wir versuchen, einen anderen Zugang zu finden«, schlug Natalya vor.
    Nicolas beobachtete Lara. Ein paar Meter von der Stelle mit dem grünen Gras entfernt schritt sie in einem Halbkreis auf und ab, zählte leise vor sich hin und hielt einen Arm so ausgestreckt, dass ihre Handfläche in Richtung Erde wies.
    »Was macht sie da?«, wollte Vikirnoff wissen.
    »Sie testet die Stärke von Xaviers Schutzzaubern«, sagte Natalya. »Die Magie eines wahren Magiers hat mit Elementen und mit Energie zu tun. Lara ist anscheinend sehr empfänglich für Xaviers Handschrift. Jeder Magier hat eine bestimmte, und wenn man mit ihnen zusammenarbeitet, lernt man ihre jeweiligen Fingerabdrücke kennen.«
    »Kann sie deshalb die Mikroben in den Frauen aufspüren?«, fragte Vikirnoff. »Magierin bist du auch, Natalya. Und du bist sogar Xaviers Enkelin, während sie nur seine Urenkelin ist. Du kanntest ihn doch ebenfalls.«
    Natalya schüttelte den Kopf. »Nicht wie Lara. Ich habe mich von ihm ferngehalten. Ich war gut darin, Zauber zu wirken, aber Razvan nicht. Ich war mehr Magierin und nahm an, er wäre weder Magier noch Drachensucher, doch da hatte ich mich geirrt. Ich habe mich in so vieler Hinsicht geirrt ...«
    Vikirnoff strich ihr tröstend übers Haar. »Er wollte es so, Natalya. Er hat alle irregeführt, um dich zu schützen.«
    »Und das scheint er die ganze Zeit getan zu haben«, warf Nicolas ein.
    Er blieb nahe genug bei Lara, um sie zu beschützen, aber auch weit genug entfernt, damit sie ein gutes Gefühl für die Fallen bekam, die Xavier eingerichtet hatte, um seinen Unterschlupf zu sichern. Nicolas bemerkte, wie ihre Haarfarbe sich veränderte und die kupferroten Strähnen sichtbar wurden. Winzige elektrische Funken begannen, um sie herum aufzusprühen, und er spürte die sich aufbauende Energie, als sie Macht in sich bündelte. Dann hob sie die Arme.
    Luft, Erde, Feuer und Wasser, hört meinen Ruf!
    Seht eure Tochter ...
    Die Atmosphäre wurde schwer von den heraneilenden Elementen, die sich zu einer einzigen großen Macht vereinten.
    Unsichtbare Luft, such, was uns verschlossen ist;
    Erde, die sich öffnen lässt, entfalte dich;
    Feuer, das brennt, verschlinge, was uns schaden kann;
    Wasser, das fließt, zeig uns einen Weg hinein!
    Während sie noch sprach, begann der Boden unter ihren Füßen zu erbeben, und der Berg über ihnen grollte protestierend. Es regnete Schnee und Steine, als würden sie von oben herabgeschleudert, doch obwohl sie genau dort herunterkamen, wo Lara stand, rührte sie sich nicht und verließ sich darauf, dass Nicolas sie vor Verletzungen bewahrte.
    Er schwenkte die Arme, um einen Schutzschild über sie zu spannen, der ihr genügend Platz ließ, um zu arbeiten. Ihre Hände bewegten sich in einem anmutigen Muster, von dem er einen Teil erkannte. Sie kehrte das dichte Gewebe eines Schutzzaubers um und machte den Bann rückgängig, um den Eingang öffnen zu können.
    Wind erhob sich und steigerte sich zu einem durchdringenden Heulen. Die Erde vibrierte und erbebte. Feuerspinnen woben am Fuß des Berges entlang ein Netz über das hohe Gras, Flammen rasten an winzigen unsichtbaren Spalten vorbei und regneten auf die Stelle mit dem Gras herab. Direkt hinter den Feuersträngen kam eine Flut von Wasser, um den Brand zu löschen und in den Höhlenzugang einzudringen, um die Schutzzauber aufzulösen.
    Laras Hände fuhren mit ihren anmutigen Bewegungen fort.
    Was angelegt wurde, um zu schaden, soll nun einen warnenden Alarm aussenden.
    Ein fein gesponnenes Muster erschien.
    Spinnen, Spinnen aus fein gesponnenem Eis, hört meinen Ruf und spinnt und spleißt! Schafft ein Netz aus feinstem Faden als eine Warnung gegen Schreck und Schaden!
    Das Muster leuchtete für einen kurzen Moment hell auf und begann dann

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