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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Glück reagierte Slavica auf die Dringlichkeit in ihrer Stimme und kehrte umgehend zurück. Lara packte sie am Arm und riss sie in einer so heftigen, instinktiven Geste mit sich, dass sie die Wirtin fast die Treppe hinuntergeworfen hätte. Aber genau das rettete Slavica das Leben.
    Die Zimmertür zerbarst, und kleine Speere scharfer Holzsplitter schossen auf den Gang, wo Slavica gerade noch gestanden hatte. Das Gesicht zu einer grotesken Maske verzerrt, erschien Gerald in der Tür. Blut lief wie Tränen aus seinen Augen und rann ihm aus Nase und Mund. Wie ein Wahnsinniger riss er sich mit seinen Fingernägeln die Brust auf und hinterließ tiefe, klaffende Wunden in seinem Fleisch.
    Entsetzt trat Lara vor Slavica. »Gehen Sie hinunter! Und lassen Sie Ihre anderen Gäste nicht hinauf. Er ist krank.«
    Gerald war geisteskrank. Das zeigte ihr sein irrer, leerer Blick, mit dem er sich umsah, bis er Slavica und sie entdeckte – vor allem sie. Zuerst dachte Lara, er habe sie erkannt, aber dann beugte er sich vor und begann zu schnüffeln wie ein Hund.
    Lara griff mit zitternden Fingern nach dem beruhigenden Dolch an ihrem Gürtel. »Gehen Sie, Slavica! Ich weiß nicht, ob ich ihn aufhalten kann.«
    Gerald knurrte und fauchte, seine Augen waren glühend rot. Er kam auf sie zu, doch dann stolperte er, fuhr mit seinen Fingern an der Wand entlang, um sich abzustützen, und riss große Stücke aus den polierten Holzpaneelen.
    Laras Herz machte einen Satz. Nicolas. Jetzt wäre ein großartiger Moment für dich, hier aufzutauchen. Erinnerst du dich an die Diskussion über Frauen, die gegen Vampire kämpfen? Ich bin ganz deiner Meinung.
    Gerald war ihr Freund, und sie wollte nicht, dass er starb. Er musste behandelt werden. Als Terry den Schlangenkopf herausgerissen hatte, war überall im Auto Blut verspritzt. Gerald musste irgendwo eine offene Wunde gehabt haben, durch die die Parasiten eingedrungen waren. Sie hatte nicht daran gedacht, ihn von dem Heiler untersuchen zu lassen, weil sie viel zu durcheinander gewesen war wegen dieses längst vergessenen fauligen Geruchs. Und genau dieser Gestank haftete Gerald an. Entweder hatte die Infektion sich sehr schnell ausgebreitet, oder ...
    Ihr Magen verkrampfte sich, und sie befeuchtete die Lippen. »Gerald? Wo ist Terry?«
    Mit ruckartigen, abgehackten Bewegungen kam Gerald auf sie zu. Er legte den Kopf ein wenig schief, und ein gerissener, räuberischer Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. »Dieser elende Verräter«, zischte er.
    Speichel spritzte durch den Gang, und Lara konnte nicht umhin, den Tröpfchen nachzusehen, aus Angst, dass die winzigen Parasiten überall auf dem Boden landen und sämtliche Gäste des Gasthofs infizieren würden. Sie sah schon Zombies durch die Wände brechen und Menschen angreifen und fressen.
    Slavica packte sie am Arm und zog sie langsam rückwärts die Treppe hinunter. Lara wollte nicht auf der Treppe sein, doch auf dem Gang war auch nicht sehr viel Platz zum Kämpfen.
    Gerald rümpfte die Nase und hob wieder witternd den Kopf. Ein dumpfes Knurren stieg aus seiner Kehle auf, das sich wie die Herausforderung eines Tieres anhörte. Das kleine Drachenmal an Laras Seite wurde noch heißer, und sie griff nach ihrem Dolch.
    »Gerald!«, fuhr sie ihn scharf an, um den Mann in dem Tier zu erreichen.
    Er blinzelte ein paarmal schnell, legte den Kopf wieder zur Seite und spannte seinen Körper an. Lara umklammerte den Messergriff noch fester. Sie konnte nicht zulassen, dass er in den Gastraum hinunterging, wo sich viele von Slavicas Gästen zum Dinner oder zu einem Drink versammelt hatten.
    Gerald bewegte sich plötzlich, in einem übernatürlichen Tempo, das Lara eine Heidenangst einjagte. Sie sprang zur Seite, über das Geländer und auf den Treppenabsatz und entkam gerade noch seinen messerscharfen Krallen. Slavica stolperte und fiel fast rücklings die Treppe hinunter, aber zum Glück fing sie sich wieder und brachte sich, so schnell sie konnte, in Sicherheit.
    Geschrei brach unten aus, als Gäste die Treppe hinaufblickten und den blutbefleckten Mann mit dem wirren Haar sahen, der die beiden Frauen attackierte. Zwei der Männer kamen heraufgestürmt, um ihnen beizustehen.
    »Bleibt zurück!«, schrie Lara voller Angst, dass noch jemand infiziert werden könnte. »Gerald, wer bin ich? Versuch, dich zu erinnern, wer ich bin und wer du bist!«
    Sie waren seit Jahren Freunde und Kollegen, hatten einige der gefährlichsten Höhlen der Welt zusammen erforscht und

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