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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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einer schnellen Handbewegung schoss Lara es direkt auf das Ungeheuer ab, das die abscheulichen parasitären Würmer ausbrütete, und hüllte es vollkommen in Feuer.
    Du, die du die Mutter bist und durch die Tat gebunden, lass Feuer die Parasiten verzehren, die sich an dir nähren!
    Das riesige Maul öffnete sich in einem stummen Schrei, und weißglühende Flammen schlugen zischend gegen das Eis und verbrannten und zerschmolzen die Kreatur sehr schnell.
    Nicolas warf Lara eine Kusshand zu. »Das ist mein Mädchen«, sagte er. »Und nun lasst uns verschwinden.«
    Xaviers Eishöhlen waren sich ihrer Anwesenheit nur allzu gut bewusst und fingen an, sich nun ernsthaft gegen sie zur Wehr zu setzen. Bald würde die Sonne aufgehen, und vorher mussten sie die Höhlen verlassen haben. Sie mussten die Tanten – oder ihre Überreste – finden und verschwinden, bevor sie von ihrer eigenen Schwäche daran gehindert wurden.
    Wieder bewegten sie sich ungeheuer schnell durch die gewundenen, manchmal sehr engen Tunnel. Sie berührten nicht den Boden und hielten sich immer nach links und in Richtung Erdoberfläche.
    Laras Herz begann wie wild zu pochen. Das ist es! Das ist der Raum, in dem ich sie zuletzt gesehen habe und in dem sie mir zur Flucht verholfen haben.
    Sofort hielt Nicolas an. Auch Natalya und Vikirnoff blieben stehen und sahen sich um.
    Lara erkannte die kathedralenartige Decke und die beiden Reihen hoher Eiskristallsäulen, die mit kunstvollen Schnitzereien versehen waren und über die ganze Höhe des Raumes verliefen. Verschiedenfarbige Kugeln saßen in Nischen innerhalb der Säulen. Lebensgroße Eisskulpturen von verschiedenen Sagengestalten waren überall in der Kammer verteilt und sahen wie grimmige Wächter aus. Die Skulpturen hatten ihr als Kind große Angst eingejagt, besonders wenn sie sie unter Xaviers Launen zum Leben hatte erwachen sehen und sie sich durch den Raum an sie herangepirscht hatten. Unter aus dem Eis herausgeschnittenen Bögen standen blutrote Pyramiden, die ein unheimliches Leuchten abgaben.
    »Seht nicht in die Kugeln, besonders nicht in die trüben. Sie erwachen zum Leben und können euch einfangen.« Lara griff nach Nicolas’ Hand, weil sie den Kontakt jetzt brauchte.
    »Natalya und ich sind schon einmal hier gewesen. Ich habe damals das Eis durch die Öffnung geschoben, um sie zu verschließen, damit der Prinz nicht herunterkommen konnte, um uns zu helfen«, erzählte Vikirnoff. »Xavier hatte Mikhail eine Falle gestellt und Vampire benutzt, um ihm dabei zu helfen. Wir waren gezwungen, die Höhlenöffnung zu verschließen, um ihn zu schützen, und Natalya und ich haben es nur gerade eben noch lebend hier heraus geschafft.«
    »Wir entkamen durch den Boden«, sagte Natalya. »Xavier hat Falltüren darin eingebaut, um fliehen zu können.«
    Unter dem Eisboden befand sich ein Muster aus Sternen, Quadraten und Dreiecken, und in der Mitte einer jeder dieser Formen waren Hieroglyphen eingeschnitzt.
    »Und ich habe die in Eis eingeschlossenen Drachen gesehen«, fuhr Natalya fort. »Das Eis um sie war mehrere Fuß dick. Sie sahen aus wie Aquarelle. Zuerst haben wir gar nicht bemerkt, dass es zwei waren.«
    Lara nickte nach rechts hinüber. »Dort drüben ist eine Nische in der Wand.« Jetzt konnte sie kaum noch atmen. Würden die Körper noch dort sein? Und wenn ja, woher war dann das Blut gekommen? Sie konnten doch nicht mehr am Leben sein, oder?
    »Soll ich für dich nachsehen?«, erbot sich Nicolas.
    Lara schüttelte den Kopf, denn dies war ihre Suche – ihr Versprechen. Sie würde es selbst tun. So drückte sie nur seine Hand und ging, straffte die Schultern und zwang sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Vikirnoff, Natalya und Nicolas verteilten sich, um sie zu beschützen, behielten scharf den Raum im Auge und warteten auf einen Angriff – von dem sie sicher waren, dass er kurz bevorstand.
    Lara durchquerte die saalartige Eiskammer und ignorierte die schrecklichen Erinnerungen, die ihr kamen. Ganz bewusst griff sie nach den guten – denn auch die hatte es gegeben, wenn auch allein der beiden Frauen wegen. Sie hatte sie nie in menschlicher Gestalt gesehen, sondern immer nur als Drachen, aber ihre Stimmen hatten sie bei Verstand gehalten, ihr das Gefühl gegeben, geliebt zu werden, sie alles gelehrt, was sie wusste, und noch einiges mehr. Diese Frauen waren ihre einzige wahre Familie gewesen, und sie wollte sie unbedingt nach Hause bringen. Xavier durfte sie nicht länger

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