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Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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Fragen? Zugführer, teilen Sie die Gruppen ein, und nehmen Sie sich die einzelnen Aufgaben vor. Feuerteam Alpha, Sie melden sich in fünf Minuten zur weiteren Besprechung. Wir ziehen um Mitternacht ab. «
    Lutz sah Sawyer auf sich zukommen.
    » Hören Sie, ich wollte nicht… «
    Ein schneller und gerader Hieb in Hermans Solarplexus schnitt ihm die Luft und die Worte ab. Er ging in die Knie, versuchte, nach Luft zu ringen, und versagte jämmerlich.Agent Sawyer beugte sich vor, um ihm ins Ohr zu sprechen.
    » Sie sollten wirklich über alles nachdenken, was Sie hier machen, Lutz. Über alles, was ich hier mache. Wie diese Dinge zusammenhängen. Ist Ihnen schon mal die Idee gekommen, dass Sie bei den vielen Informationen über den Ort und seine Umgebung, über die ich verfüge, für mich jetzt nur noch einen Scheißdreck wert sind? Sozusagen gar nichts? «
    Lutz hustete.
    » Ich glaube nicht. Ich halte mir Sie und Ihre Jungs, weil uns wirklich ein Haufen schmutziger Arbeit bevorsteht und ich nicht möchte, dass unsere wackeren Soldaten sich damit die Hände beschmutzen. Aber gehen Sie mir ruhig weiter auf den Sack, Lutz. Drei Mann können diesen Job nämlich ebenso erledigen wie vier. «
    Sawyer richtete sich auf und ging fort, wobei er seine kugelsichere Weste gerade schob. Herman Lutz, auf dem Boden, hustete erneut und bemühte sich, wieder normal zu atmen.
    » Wenn die Zeit kommt, Jungs « , sagte er, » stech ich ihn von hinten ab. «
    ***
    Auf der anderen Seite der Lichtung fühlte Sawyer sich so gut wie schon lange nicht mehr. Er fühlte sich natürlich nicht so gut, wie er sich fühlen würde, wenn er Dr. Demilio schnappte und Mason köpfte; nein, aber er fühlte sich trotzdem mordsmäßig gut. Es war lange her, seit der ehemalige NSA -Agent mit so vielen Männern im Feld gewesen war. (Damals hatte er auch in seinem Lager eine kugelsichere Weste getragen). Ein ganzer Zug RSA -Soldaten wieselte in dem kleinen Stützpunkt umher und bereitete sich darauf vor, seine Wünsche in Taten umzusetzen. All dies stachelte das in ihm lodernde Feuer an, das ihn zu größeren und besseren Dingen führen sollte.
    Sergeant Helltree, der das Feuerteam Alpha leitende Unteroffizier, meldete sich. Seine Leute standen in Reih und Glied hinter ihm. » Feuerteam Alpha ist anwesend und einsatzbereit, Sir. Wir erwarten Ihre Befehle. «
    Agent Sawyer hob einen Finger. » Bin gleich wieder da « , sagte er und begab sich hinter sein Zelt. Gleich darauf kehrte er zurück. Er brachte zwei Behälter mit, die je einen Meter zwanzig lang waren. Er stellte sie ab und öffnete sie. Dann schaute er den jungen Soldaten an.
    » Dies ist SIMON , Sergeant. Sagen Sie Hallo. «

6 . KAPITEL – WECKRUF

Omaha, Nebraska
    30 . Juni 2007
    07 . 12 Uhr
    Über der stillen Stadt dämmerte zögernd der Morgen und enthüllte leere Alleen und verwaiste Hauptverkehrsstraßen. Unkraut, das umgehemmt aus Löchern im Asphalt wuchs oder hinter den platten Reifen rasch vor sich hin rostender Autos hervorlugte, glitzerte vor Mittsommertau. Die Gebäude und Ladenfronten waren kahl und leer, die Fensterscheiben zerschlagen oder verbrettert. Ein großer Tieflader blockierte eine Straße; die Motorhaube hatte er sich an der Ecke eines Ziegelsteingebäudes eingedrückt. Das Innere war kohlschwarz und gänzlich ausgebrannt.
    Eine schwarzköpfige Meise, gerade erwacht, stand auf der Motorhaube des Lasters. Sie sang ein paar Töne, hielt dann inne, schaute sich um und begann, ihr Gefieder zu putzen.
    Hinter der Meise lag eine schmale Gasse. Die aufgehende Sonne hatte sie aber noch nicht berührt. Der Eingang der Gasse war mit zerknüllten Pappkartons und leeren Flaschen verstopft. Dahinter gab es nichts als Ziegelsteine und Schatten. In der Dunkelheit bewegte sich etwas. Es wurde angezogen von dem kleinen Fleckchen Leben, das auf der Motorhaube des ausgebrannten Lasters hockte.
    Mit einem schaurigen Klagelaut zeigte sich am Eingag der Gasse ein aufgeblähtes Gesicht, und zwei von Wunden bedeckte Arme griffen nach dem Vogel.
    Die Meise verschwand wie der Blitz und flog mit einem überraschten Zirpen um die Ecke.
    Hinter ihr blieb der Infizierte mit nach vorn gesackten Schultern stehen. Einst war er ein Mensch gewesen. Das war nun vorbei. Er glotzte in die Richtung, in der die Meise verschwunden war, und fauliger, von Viren befallener Sabber floss aus seinem Mundwinkel. Frustriert, weil die Beute ihm entwischt war, schlug er mit den Armen um sich, drosch auf Unkraut ein,

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