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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Rogon schon verspotten. Doch dann spürte auch sie die magische Kraft der Waffe und nickte anerkennend.
    »Das ist eine ausgezeichnete Klinge. Du musst nur darauf achten, dass immer genug Magie in dem blauen Stein ist. Doch das dürfte dir nicht schwerfallen.«
    »Auf jeden Fall habe ich jetzt ein Schwert, mit dem ich mich neben dir sehen lassen kann«, antwortete Rogon lachend und fragte seine Begleiter, ob sie im »Blauen Fisch« oder zu Hause bei Hannez und Marfa essen wollten.
    »Da wir morgen aufbrechen, wäre es höflich, es bei deinen Verwandten zu tun«, antwortete Tirah und wandte sich dem Steg zu, an dem ihr Boot auf sie wartete.
    ☀ ☀ ☀
    Rogon saß am nächsten Morgen noch beim Frühstück, als ein Diener die Ankunft eines Lotsen meldete. Dieser trat ein und deutete eine Verbeugung an. »Ich erlaube mir, den Herrschaften mitzuteilen, dass eines unserer Schiffe bereitsteht, Euch bis nach Gilthonian zu bringen. Damit vermeidet Ihr es, auf Schiffer der goldenen Seite angewiesen zu sein, die Euch gewiss feindselig gesinnt wären. Wir bringen Euch auch wieder zurück nach Edessin Dareh. So ist es mit Herrn Heleandhal abgesprochen.«
    Rogon musterte den Lotsen, dessen schmales Gesicht mit der durchscheinenden Haut keine Regung zeigte. Auch jetzt trug er einen weiten Umhang, der ihn magisch gegen die Umwelt abschirmte, so dass seine eigene Farbe nicht zu erkennen war. Der Umhang selbst strahlte leicht weiß, eine Farbe, die alle, die nach Gilthonian reisen wollten, ertragen konnten.
    »Wir frühstücken nur noch rasch zu Ende. Wenn Ihr mithalten wollt?«, bot Hannez dem Lotsen an.
    Dieser schüttelte jedoch den Kopf. »Ich habe bereits gegessen.«
    »Dann sollten auch wir uns nicht mehr lange aufhalten. Wir können unterwegs weiteressen.« Rogon schob seinen Teller zurück und stand auf. »Bringen wir es hinter uns!«
    Alle begriffen, dass er damit nicht nur den Abschied, sondern die ganze Reise nach Gilthonian meinte.
    Hannez kam auf ihn zu und umarmte ihn. »Pass auf dich auf, Junge!«
    »Das werde ich!« Rogon lächelte dem alten Herrn zu, der magisch stark genug war, um noch etliche Jahrzehnte bei guter Gesundheit zu erleben. Dann umarmte er seine Großmutter, deren untersetzter Körper ebenso wie ihr leicht quadratisches Gesicht darauf hinwiesen, von wem das Kharimdh-Blut in seinen Adern stammte.
    Als Letztes kam seine Zwillingsschwester an die Reihe. Diese boxte ihm kopfschüttelnd gegen die Schulter. »Weißt du, dass du verrückt bist, Ron?«
    »Warum?«, fragte Rogon.
    »Weil du immer dorthin gehen möchtest, wo kein vernünftiger Mensch hinwill. Wenn ich daran denke, wie du als Dreijähriger unbedingt das grüne Sechstel von Edessin Dareh aufsuchen wolltest. Ich dachte damals, du würdest es im Spaß sagen. Aber als man dich auf unserer Seite nicht fand, teilte ich es Opa mit, und der bat die Lotsen, im grünen Sechstel nach dir zu fragen. Dort war man auf dich blauen Dreikäsehoch bereits aufmerksam geworden, doch niemand hatte gewagt, dich anzufassen. Ich glaube, die Leute dort waren damals sehr froh, als dich ein Lotse abholte und auf unsere Seite zurückbrachte. Und jetzt willst du gar zu den Spitzohren gehen!«
    Rhynn schloss ihn in die Arme und hielt ihn einige Augenblicke lang fest. Dann ließ sie ihn los und zeigte zur Tür. »Verschwinde endlich! Oder willst du, dass ich noch in Tränen ausbreche?«
    »Habt Dank für alles!«, rief Rogon seinen Verwandten zu, nahm sein Bündel und verließ die Kammer. Tibi, Keke und Zakk folgten ihm schwer bepackt, während Tirah zurückblieb, um sich von Marfa, Hannez und Rhynn zu verabschieden.
    Die drei begleiteten sie bis zum Anleger des Hauses. Dort lag ein großes Boot vertäut, auf dem sowohl Tirah als auch Rogon die Glasfalle spürten, in der ihre Pferde transportiert wurden. Neben dem Lotsen als Kapitän waren noch acht Junglotsen als Ruderer an Bord sowie Heleandhal und eine junge, schöne Frau, die sich in einen weiten Lotsenmantel gehüllt hatte, der ihre magische Farbe verbarg. Da ihre Haare violett leuchteten, konnte sie jedoch nur eine Anhängerin der Linirias sein.
    »Das ist die Dame Rilla, eine gute Freundin und Förderin der Lotsen«, stellte der Lotse sie vor. »Sie hat uns gebeten, sie ein Stück weit nach Norden mitzunehmen. Deshalb haben wir ihr auch den Mantel geliehen, so dass Herr Heleandhal sich nicht an ihrer Farbe stört.«
    »Ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen, Herr Rogon?«, fragte Rilla mit angenehmer, aber leicht spöttisch

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