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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Tempelartefakte«, erklärte Rogon schroff.
    Tirah lehnte sich an ihn und flüsterte ihm ins Ohr. »Die brauchen wir auch nicht. Denke an die blauen Blumen und deren Magie. Wenn wir diese in den ehemals violetten Gebieten pflanzen, sind die in weniger als einer Generation blau.«
    Nach einem Blick auf die Karte nickte Rogon. »Wir könnten damit Velghan vergrößern, ebenso Therenan, wenn es Hannez gelingt, genügend Siedler dafür zu gewinnen.«
    »Dann soll es so sein!«, forderte Tirah ihn auf.
    »Ich bin dazu bereit. Die genauen Details besprecht mit dem Kaufherrn Hannez Bonveral. Dieser ist in unserem Sinne tätig und besitzt sämtliche Vollmachten.«
    Rogon wollte nicht auch noch den Wert der einen Landschaft gegen den einer anderen aushandeln, sondern Heleandhal so bald wie möglich nach Gilthonian bringen, um sich danach dem befreiten Land im Süden widmen zu können.
    »Mit Hannez Bonveral habt Ihr einen ausgezeichneten Partner gewonnen, Herr Rogon. Wir werden gerne mit ihm zusammenarbeiten. Was die Siedler betrifft, die Ihr benötigt, so haben sich etliche Blaue aus dem Süden in violette Reiche geflüchtet. Es wird uns eine Freude sein, mitzuhelfen, diesen eine neue Heimat zu verschaffen.«
    Sie wandte sich an die Hüterin der Stammtafeln. »Schreibe in die Karte Thilondh und Reich der Kessan!«
    Dann bat die Oberpriesterin, sie zu entschuldigen, weil sie die Botschaft Tharons an Sirrin so rasch wie möglich befördern wolle.
    »Ich danke Euch«, antwortete Rogon und wandte sich an Tirah. »Wenn du noch hierbleiben und im Tempel beten willst, fahre ich allein ins schwarze Sechstel zum dortigen Tempel.«
    Tirah überlegte kurz und lächelte dann dankbar. »Ich würde gerne hierbleiben. Wir treffen uns dann bei Hannez.«
    »Das machen wir! Ich lasse dir das Boot da und nehme einen Mietkahn. Damit Ilyna und Linirias befohlen!«
    Das Letzte galt der Priesterin, die anerkennend vermerkte, dass Rogon a’Gree ein höflicher Mann war. Dann aber bat sie Tirah, zu erzählen, auf welche Art der Fluch gebrochen worden war, und nahm erleichtert zur Kenntnis, dass mit Tirah selbst, Rogon und Tharon alle drei Farben des Ostens daran beteiligt gewesen waren.
    ☀ ☀ ☀
    Zufriedener als zuvor verließ Rogon den violetten Tempel, winkte einen Bootsführer heran und ließ sich ins schwarze Sechstel bringen. Dort angekommen, fiel ihm der Unterschied zu den anderen beiden Sechsteln im Ostteil der Stadt auf. Wurden im blauen Sechstel Farbtöne vom hellsten Blau bis zum tiefsten Azur und im violetten von einem fast rosafarbenen Lila bis zu dunklem Violett verwendet, so herrschte hier ein düsteres Schwarz vor, das nur gelegentlich durch etwas Rot aufgelockert wurde.
    Der Tempel machte keine Ausnahme, und auch die Leute, die sich vor dem wuchtigen Haupttempel versammelten, trugen Schwarz. Viele hatten sich auch die Gesichter und die Hände gefärbt, und von den Kolonnaden, die überreich mit lebensecht wirkenden Statuen geschmückt waren, wehten schwarze Bänder.
    Jemand wie Rogon, der in leicht unterschiedlichen Blautönen gekleidet war, musste hier auffallen. Daher trat auch schon bald ein Priester auf ihn zu und sprach ihn an.
    »Was sucht ein blauer Wardan an dieser heiligen Stätte?«
    Rogon drehte sich um und musterte den um fast einen Kopf größeren Mann, dessen schwarze Kutte nur ein einzelnes, in Rot ausgeführtes Symbol trug. »Ich bringe eine Botschaft des hohen Evari Tharon!«
    Der andere wirkte irritiert. »Seit wann wählt der Evari einen Blauen als Boten aus?«
    Die Arroganz des Mannes, der im Gefüge des Tempels keinen besonders hohen Rang einnahm, ärgerte Rogon. »Da musst du Tharon schon selbst fragen. Und nun bring mich zu jemandem, der mir weiterhelfen kann. Oder soll ich nach T’wool schreiben, dass der schwarze Tempel es dem hohen Evari gegenüber an Achtung fehlen lässt?«
    An der Antwort hatte der Priester zu kauen. Er biss jedoch die Zähne zusammen und führte Rogon zu einem Vorgesetzten, der diesen nicht weniger hochmütig musterte.
    »Du wünschst?«, fragte er.
    Rogon knallte den Brief, in dem Tharon den schwarzen Tempel darüber informierte, dass der Fluch von Rhyallun gebrochen worden sei, auf den Tisch. »Das ist eine Botschaft des Evari Tharon an euch!«
    Misstrauisch ergriff der Priester den Brief, überprüfte das Siegel genau und las dann das Schreiben. Seine Miene wurde mit jedem Satz länger, denn Tharon erklärte in dem Brief deutlich, dass er ohne Rogon den Fluch von Rhyallun nicht

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