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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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auf, ihm zu folgen, und brachte ihn in eine Kammer, in der mehrere große Truhen standen. Aus einer davon nahm er eine lange, breite Klinge heraus.
    »Dies hier ist eine Waffe aus dem Blauen Land. Sie ging vor langer Zeit verloren und wurde vor einigen Jahren wiedergefunden. Allerdings hat sie ihren Preis!«
    Rogon betrachtete die Waffe und schüttelte den Kopf. »Die Klinge besitzt einen Riss und würde beim ersten Schwertstreich brechen. Zeig mir mal dieses Schwert!« Er zeigte auf eine schlichte Waffe, deren Klinge in einem matten Blau schimmerte.
    »Das Schwert ist doch nichts für einen edlen blauen Herrn«, wandte der Händler ein. »Seht, ich habe hier …«
    Ohne weiter auf den Mann zu hören, nahm Rogon das alte Schwert aus der Truhe. Der Griff passte, als wäre er für seine Hand gefertigt worden. Zwar war die Klinge stumpf, doch ein geschickter Schmied würde ihr wieder die nötige Schärfe verleihen, dachte er. Da traf es ihn wie ein Schlag. Er konnte die Waffe nur mit Mühe festhalten, spürte aber gleichzeitig, wie von ihr ausgehend blaue Magie durch seinen Körper raste. Unwillkürlich stemmte er sich dagegen, und der Druck auf ihn wurde schwächer. Gleichzeitig klang in seinem Kopf eine Stimme auf.
    »Mich hat Whelan geschmiedet, der große König der Kharimdh. Ich diene nur dem, der es verdient!«
    Der Name Whelan sagte Rogon nichts. Er spürte jedoch die Kraft der Waffe, die jedes Schwert, das in diesen Zeiten gefertigt wurde, weit übertraf, und wollte sie für sich gewinnen.
    »Dafür musst du dich mir öffnen«, hörte er mit einem leisen Spott in sich.
    Rogon versuchte, seine Gedanken zu glätten und den magischen Wall abzubauen, der ihn umgab.
    »Sehr gut!«, vernahm er die Stimme der Waffe.
    Trotzdem blieb er auf der Hut, bereit, sich jederzeit gegen einen fremden Willen zu stemmen. Doch es gab keinen Angriff, sondern mehr ein vorsichtiges Abtasten, das er als harmlos einstufte. Schließlich ließ auch dieses nach, und die Magie des Schwertes kehrte in die Waffe zurück.
    »Ich werde dir dienen«, klang es leise zu ihm. »Du bist nicht nur ein Mann mit großen Fähigkeiten, sondern auch durch viele Generationen hindurch ein Nachkomme meines Schöpfers Whelan. Daher bist du der richtige Herr für mich.«
    Rogon strich leicht über die Waffe und fühlte den Stahl von einer Reinheit, wie er ihn noch nie in der Hand gehabt hatte. Dann wandte er sich an den Händler. »Ich nehme dieses Schwert. Was verlangst du dafür?«
    Im ersten Moment überlegte der Mann, eine hohe Summe zu fordern. Dann aber sah er das Schwert an und wurde unsicher. Es lag bereits seit der Zeit seines Urgroßvaters im Laden, ohne dass es jemand gekauft hätte. Mehrere hatten sich des niedrigen Preises wegen dafür interessiert, aber mit den Worten wieder weggelegt, es sei verhext. Daher war es ihm lieber, die Waffe loszuwerden.
    »Ich gebe Euch das Schwert für zehn Silberfirin! Für dieselbe Summe erhaltet Ihr auch eine passende Scheide!«, bot er seinem Kunden an.
    Rogon zählte ihm zufrieden zwanzig Silberfirin hin, legte noch zwei Münzen als Trinkgeld hinzu und wartete, bis der Händler ihm eine schlichte Lederscheide brachte.
    »Hier!«, erklärte der Händler. »Aber es gibt eine Bedingung. Die Waffe bleibt in Eurem Besitz. Ich werde sie nicht zurücknehmen.«
    Da Rogon die Prüfung durch das Schwert bereits hinter sich hatte, grinste er breit.
    »Ich werde es behalten«, sagte er und wollte die Waffe in die Scheide stecken.
    In dem Augenblick flammte sie auf und veränderte sich. Die Klinge strahlte auf einmal stark blau und wurde so scharf, als hätte sie eben erst den letzten Schliff erhalten. Am auffälligsten war jedoch der blaue Edelstein, der nun den Griff zierte.
    Der Händler wich erschrocken zurück und starrte mit großen Augen auf die Waffe. »Das ist Zauberei!«
    »Es ist eine magische Klinge, die sich nur dem offenbart, der ihren Wert erkennt«, antwortete Rogon lächelnd und verabschiedete sich. Hinter ihm blieb ein Händler zurück, der seinem Empfinden nach eben das Geschäft seines Lebens verpasst hatte.
    Tirah hatte mit Tibi, Keke und Zakk zusammen einen anderen Laden aufgesucht. Als sie jetzt Rogon mit dessen neuem Schwert vor sich sah, hob sie erstaunt die Augenbrauen. »Warum hast du nicht gewartet? Ich hätte dich beraten können!«
    »Auch bei dieser Waffe?«, fragte Rogon und reichte ihr das Schwert.
    Zuerst sah Tirah die Klinge nur so, wie sie vor ihrer Verwandlung gewesen war, und wollte

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