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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Schwert, das sie auf die gelbe Magie bettete. Dazu erzeugte Rhondh zwei gekreuzte Speere, die so angebracht waren, dass das Schwert davorstand, ohne sie zu berühren.
    »Das ist der Schlüssel«, sagte er zu Rogon. »Und jetzt reich mir deine Hand. Halt! Vorher berührst du Heleandhal, damit mein Grün nicht auf dein Blau trifft.«
    Es war für Rogon noch eigenartiger, den Eirun zu berühren als den Evari. Doch als er seine Hand zurückzog, war diese von einem feinen, gelbmagischen Film bedeckt.
    Rhondh lächelte, während er seine Hand nun gegen die Rogons legte und der Schlüssel auf diese überging.
    »Viel Glück! Und wenn du wieder du selbst bist, vergiss nicht, uns zu suchen.«
    »Ich werde es mir merken«, antwortete Rogon und begann, dem magischen Faden zu folgen, der von ihm ausgehend nach oben führte.
    ☀ ☀ ☀
    Tharon hatte sich schon besser gefühlt. Trotzdem suchte er noch immer verzweifelt nach Rogons Geist. Doch wohin er seine Suche auch richtete, er fand nicht die geringste Spur.
    »Der junge Narr hat doch hoffentlich nicht geglaubt, tot zu sein, und sich auf den Weg zu Ilynas Seelenhallen gemacht«, brummte er ärgerlich vor sich hin.
    »Du musst ihn finden!«, fuhr Tirah ihn an.
    »Was meinst du, was ich die ganze Zeit versuche?«
    Tharons Laune war nicht besser als die ihre. Dabei hätte er eigentlich triumphieren müssen. Der grüne Wall, der die Einbruchslande von den Reichen des Ostens getrennt hatte, war verschwunden, und alle Welt würde ihn als denjenigen ansehen, der dies vollbracht hatte. Doch da war Tirah, die im wahrsten Sinne des Wortes an Rogon hing und deren Zorn er fürchten musste.
    Trotzdem gab er seine Bemühungen für ein paar Augenblicke auf und blickte sich zu Ondrath um. Dieser kümmerte sich um seine Männer. Vier der zwanzig waren tot und sechs weitere so verletzt, dass sie seine Hilfe brauchen würden. Doch solange er wie ein Blinder in der Nacht herumstolperte, um Rogon zu finden, konnte er nichts für die Männer tun. Tharon überlegte, ob er Tirah nicht bitten sollte, ihn zu den Verletzten zu lassen.
    In dem Augenblick schrie sie auf. »Er öffnet die Augen!«
    Sofort fuhr Tharon herum und starrte Rogon an. Dieser hatte tatsächlich die Augen offen. Nun atmete er auch schneller und griff sich mit der Hand an den Kopf. Für Tharon galt es, als Erstes die Frage zu beantworten, wie gut der junge Mann die entsetzlichen Kräfte überstanden hatte, denen er ausgesetzt gewesen war.
    »Kannst du mich hören, Rogon?«, fragte er angespannt.
    »Tharon? Tirah?«, murmelte dieser.
    »Als blauer Kavalier hättest du mich zuerst nennen sollen«, rief Tirah, beugte sich dann über Rogon und schloss ihn vor Freude weinend in die Arme.
    »Du lebst und bist bei Verstand!«
    »Warum sollte ich das nicht sein?«, fragte Rogon verwundert.
    Tirahs rechter Zeigefinger deutete anklagend auf Tharon. »Er hat es behauptet!«
    »Ich habe nur gesagt, es könnte möglich sein, dass sein Geist durch die grüne Magie ausgebrannt wurde«, antwortete Tharon unwirsch und musterte Rogon kopfschüttelnd. »Ich weiß nicht, wie du das gemacht hast. Auf jeden Fall kenne ich keinen Magier, der diesen Anprall von Gegenfarbenmagie überstanden hätte.«
    »Ich fühle mich auch ziemlich elend«, antwortete Rogon und wollte aufstehen. Doch er war so schwach, dass Tirah ihm aufhelfen musste.
    Tharon trat auf ihn zu und presste ihm die Hand auf die Stirn. »Ganz ungeschoren bist du nicht davongekommen. Einige deiner Fähigkeiten sind verschwunden, andere schwächer, aber noch vorhanden. Aber dein Geist ist klar. Außerdem hast du dich verändert.«
    »Wieso?«, fragte Tirah besorgt und sah es dann selbst.
    Rogon schien in den wenigen Stunden noch einmal um zwei Zoll gewachsen zu sein. Seine Schultern waren breiter und seine Gesichtszüge kantiger als vorher, so dass er ein wenig an einen Kharimdh erinnerte. Vor allem aber war seine jugendliche Erscheinung verschwunden und hatte dem zeitlosen Aussehen Platz gemacht, das für einen langlebigen Magier typisch war. Zwei Dinge waren besonders auffällig. Seine Augen glichen nun voll und ganz denen weißer Eirun, und auf seinem Gesicht und auf seinen Unterarmen waren unter einem bestimmten Lichteinfall feine silberne Linien zu erkennen, die Tirah und Tharon an die Muster von Schlangenmenschen erinnerten.
    Obwohl es einen Augenblick dauerte, bis Tirah sich an Rogons Veränderung gewöhnt hatte, fasste sie ihn lächelnd an den Händen. »Du siehst gut aus!«
    »Du aber

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