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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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auch. Bei Ilyna, du hast wieder einen Körper! Wie schön für dich!« Das Gefühl eines gewissen Verlustes färbte Rogons Stimme, doch Tirah stupste ihn lachend an.
    »Wir waren Gefährten in einem Körper. Warum können wir es nicht auch in zweien sein?«
    Weil Sirrin diesem Bengel eher den Kragen umdrehen wird, fuhr es Tharon durch den Kopf. Doch dann erinnerte er sich daran, dass gerade das unmöglich war. Ohne die magische Verbindung mit Rogon würde Tirah nicht überleben. Doch das war zum Glück nicht sein Problem.
    »Kommt jetzt! Wir haben jetzt anderes zu tun, als uns hier aufzuhalten. Wir müssen in die Grenzländer und die Menschen dort informieren, dass der grüne Wall beseitigt ist.«
    Rogon hob mit einem spöttischen Lächeln die Hand. »Weißt du, großer Magier, ich glaube, das sehen sie auch von selbst. Wir haben hier noch eine Aufgabe zu erledigen!«

Fünftes Kapitel
    Die Erwählten
    K hatons Neugier war kaum geringer als die von Laisa. Als sich das Flussboot so weit vom Großen Strom entfernt hatte, dass er glaubte, einen Versetzungszauber über eine lange Strecke riskieren zu können, kehrte er auf diese Weise zusammen mit der Katzenfrau, deren Begleitern und den Gefangenen in seinen Magierturm zurück.
    Dort übergab er die drei verhinderten Meuchelmörder seinen Dienergeschöpfen, damit diese sie in einen sicheren Raum brachten, und wandte sich dann an Ysobel, Borlon und Rongi. »Ihr bleibt hier in diesem Zimmer und verlasst es nicht! Es ist zu gefährlich für euch, hier herumzulaufen.«
    »Was ist, wenn wir zum Abtritt müssen?«, fragte Ysobel rebellisch. Ihr behagte es gar nicht, wie ein Gepäckstück abgestellt und erst einmal vergessen zu werden.
    »Die Tür dort!«, antwortete Khaton kurz angebunden und vollzog ein paar Handbewegungen. Dabei bildete sich an einer der Seitenwände eine Tür, die groß genug war, um selbst Borlon hindurchzulassen.
    Auch Rongi passte es nicht, so missachtet zu werden. »Es wird uns gewiss langweilig.«
    Khaton verdrehte die Augen, rief ein anderes Dienergeschöpf zu sich und befahl ihm, sich um die drei zu kümmern. »Wir beide«, sagte er und sah dabei Laisa an, »sehen uns jetzt die drei Schurken an.«
    »Wir sollten vorsichtig sein, denn sie haben etwas im Kopf, das sie töten könnte.«
    Laisa war zwar keine ausgebildete Magierin, vermochte aber instinktiv magische Felder auseinanderzuhalten, selbst wenn sie sich so ähnlich waren, dass sogar starke Magier wie Khaton annahmen, sie gehörten zu der gleichen Person.
    So war es auch hier. Kaum hatten sie sich in Khatons Kerker begeben, spürte sie die Beeinflussung deutlich, während der Evari trotz seiner Erfahrung ins Leere griff.
    »Da ist nichts!«, behauptete er, wirkte aber verunsichert. »Sieh du sie dir an. Ich lege meine Hand auf deine Schulter, um mitzubekommen, was du zu erkennen glaubst.«
    »Die Beeinflussungsmagie ist die gleiche, die ich bei König Reodhil von Thilion entdeckt habe«, erklärte Laisa wie eine große Magierin, die einen Adepten zu schulen hat.
    »Ich merke ni… doch etwas«, stieß Khaton verblüfft aus. »Ohne dich hätte ich es nicht gefunden. Wie hast du die Beeinflussung bei Reodhil bekämpft?«
    »So!«, antwortete Laisa und begann, ganz vorsichtig an der Magie zu zupfen, die dem Geist des Gefangenen übergestülpt worden war.
    Khaton brummte zuerst und fragte, was diese Spielerei sollte. Dann aber weiteten sich seine Augen, und er starrte Laisa an, als würde er sie zum ersten Mal sehen. »Du hast unerwartete Talente, Kätzchen. Die Goldenen, die dich zu mir gebracht haben, müssen es gewusst haben. Daher bin ich doppelt froh, dich an meiner Seite zu sehen. Du bist meine Waffe gegen die Unordnung, die in dieser Welt herrscht.«
    Obwohl einiges an Anerkennung in seinen Worten mitschwang, verzog Laisa das Gesicht. Das Wort »Waffe« gefiel ihr gar nicht. Es erinnerte sie an Werkzeug, und das wollte sie nicht sein. Trotz ihres Unmuts spülte sie weiter den Geist des Gefangenen aus, bis sie sicher war, dass alles Fremde aus ihm verschwunden war. Dann blickte sie sich zu Khaton um.
    »Das war es! Wir können ihn jetzt verhören.«
    »Er ist aber noch bewusstlos«, wandte Khaton ein.
    Laisa schnupperte kurz und spürte die Angst, die der Tenelianer ausströmte. »Er tut nur so. Glaube mir, der ist gleich wach!«
    Beinahe spielerisch fuhr sie eine Kralle aus und zog sie dem Kerl über die Wade.
    »Das sieht nach gutem Fleisch aus, und ich habe heute noch nicht

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