Fluch des Magiers
Sinne auf die Fremden und sah bei einem Mann ganz normales Blau, das bei dem zweiten Mann leicht ins Violette überging. Die dritte Person war eine Frau und ihr Blau etwas stärker als bei ihren Begleitern. Alle drei waren in Leder gekleidet und trugen lederne Hüte mit einer handbreiten Krempe. Obwohl die Leute mit schmalen, gebogenen Schwertern und Bögen bewaffnet waren, hielt Rogon sie für ungefährlich und sagte dies zu Tirah.
»Ich traue niemandem!«, antwortete sie und wollte sich anziehen.
»Komm wieder ins Wasser. Zwei Menschen, die fröhlich im Wasser baden, wirken weniger bedrohlich als eine violette Kriegerin mit dem Schwert in der Hand.«
Tirah zögerte einen Augenblick, kam dann aber wieder zu ihm zurück. Ihr Schwert nahm sie jedoch mit und versteckte es so hinter einem Felsen, dass sie es jederzeit ziehen konnte.
»Es ist schön zu baden«, sagte Rogon für ihr Gefühl viel zu laut.
Er lächelte jedoch nur, denn durch Jades Augen sah er, wie die Fremden zuerst erschrocken zusammenzuckten, dann aber vorsichtig weiterritten.
»Die Nacht ist herrlich, findest du nicht auch?«, fragte Rogon mit einem Lachen.
»Nur der weiße Mond stört. Aber der ist immer noch besser als der gelbe oder der grüne!« Tirah ging nun auf das Spiel mit ein, und so lockten sie die Reiter langsam näher. Eigentlich hätten sie Hufschläge hören müssen. Doch durch Jades Augen entdeckte Rogon, dass die Reiter die Hufe ihrer Pferde mit ledernen Überzügen versehen hatten.
»Die Leute wissen sich heimlich durch das Land zu schleichen«, flüsterte er Tirah zu.
Diese nickte und spritzte ihn lachend mit Wasser an.
Laut Jade konnten die anderen dies bereits sehen. Die drei verhielten ihre Pferde erneut. Eigentlich erwartete Rogon, dass sie nun absteigen und näher kommen würden. Sie blieben jedoch in den Sätteln und wirkten so angespannt, als wollten sie jeden Augenblick die Sporen einsetzen und fliehen.
»Wir sollten rausgehen und uns abtrocknen. Mir wird langsam kühl«, erklärte Rogon, als die Reiter schon ganz nahe waren.
Da legte einer einen Pfeil auf die Bogensehne und zielte auf ihn. »Dir wird gleich noch kühler werden, wenn du uns nicht sagst, wer du bist und was du hier machst!«
Rogon drehte sich langsam zu ihm um und lächelte. »Wie du siehst, bade ich hier.«
Der andere schluckte, während Tirah amüsiert gluckste.
»Du bist keiner von drüben?«, fragte der andere weiter.
»Sehe ich etwa wie ein Malvenon aus?«, antwortete Rogon mit einer Gegenfrage.
»Mit drüben meine ich jenseits des grünen Walles!« Der Reiter wurde langsam ärgerlich, doch da legte seine Begleiterin ihm die Hand auf den Arm.
»Der Mann ist blau und seine Begleiterin violett. Außerdem sind beide magisch.« Dann wandte sie sich direkt an Tirah und Rogon.
»Habt ihr den Fluch von Rhyallun gebrochen und den grünen Wall beseitigt?«
»So könnte man es nennen«, erklärte Rogon. »Allerdings waren wir nicht allein. Der schwarze Evari ist bei uns sowie Fürst Ondrath von Mondras mit einer Gruppe seiner Kessan-Reiter.«
»Kessan? Wo?«, fragte die Frau.
»Neben dem Magierturm. Kommt mit! Ihr seid unsere Gäste. Für eure Sicherheit verbürge ich mich.«
»Und wer bist du, dass du dich verbürgen kannst?«, fragte der Mann, der vorhin das Wort ergriffen hatte.
»Habe ich mich noch nicht vorgestellt? Entschuldigt! Mein Name ist Rogon a’Gree, und das ist meine Begleiterin Tirah.«
»Aber gewiss nicht die Magierkriegerin der violetten Evari!« Der andere lachte kurz und sah dann seine Begleiter an. »Wir sollten zurückreiten. Mir gefallen die Leute nicht.«
»Sei still, Eson ! Da der grüne Wall verschwunden ist, müssen wir wissen, was jetzt weiter geschieht.«
» Loranah hat recht!«, mischte sich der Reiter ein, der bislang geschwiegen hat. »Ich vertraue Rogon a’Gree und seiner Gefährtin. Außerdem will ich wissen, wie viele unserer Verwandten und Freunde damals entkommen konnten.«
»Ich sage, wir bleiben unter uns und leben so weiter wie bisher. Ich will nie mehr vor einem Wardan den Rücken krümmen müssen.« Eson wollte noch mehr sagen, doch da hob Loranah die Hand.
»Ich entscheide, dass wir mit Rogon und seinen Freunden reden. Was danach kommt, werden wir sehen.«
»Eine gute Wahl!«, lobte Rogon sie und stieg ans Ufer, um sich anzuziehen. Tirah folgte ihm mit dem Schwert, ließ es aber in der Scheide und hielt es so, dass die anderen es nicht als Bedrohung auffassen konnten.
Dabei sah sie Rogon
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