Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
Vom Netzwerk:
und das ist doppelt gefährlich. Beide Länder werden von Terinon bewohnt, dem gleichen Volk, das auch in Tanfun und Gamindhon lebt. Zwar sind sie mit ihren Malvenon -Nachbarn nicht so verfeindet wie deinen Berichten zufolge die Wardan und Tawaler auf der roten Seite. Doch es kann sein, dass auch dort versucht wird, einen Keil zwischen die Völker zu treiben.«
    »Weißt du was, großer Magier? Du verstehst es wirklich, einem Mut zu machen!« Laisas Stimme klang jedoch nicht mutlos, sondern eher spöttisch. Nachdem sie für Khaton bereits einige Aufträge erledigt hatte, glaubte sie, auch dieser Aufgabe gewachsen zu sein.
    Borlon saß nur da und starrte auf den Weinbecher in seiner Hand, während Ysobel sichtlich verärgert war. »Ich weiß nicht, ob ich mit dir kommen will«, sagte sie in abwehrendem Tonfall zu niemand Besonderem. »Ich bin nur eine kleine Gauklerin und befinde mich zudem auf der falschen Seite des Großen Stromes. Wieso soll ich dem weißen Evari helfen, seine Völker unter Kontrolle zu halten?«
    »Weil derselbe Feind hinter der Sache stecken kann, der den Südkrieg entfacht hat«, antwortete Laisa an Khatons Stelle.
    Dieser nickte. »Das ist wahr! Da ihr einem starken Gegner gegenüberstehen werdet, solltet ihr vorsichtig sein und aufeinander aufpassen.«
    Damit war nach Laisas Ansicht alles gesagt, und sie stellte die Frage, die ihr am wichtigsten erschien. »Wann reisen wir ab?«
    »Übermorgen! Morgen werden wir die beiden anderen Gefangenen verhören. Um Zeit zu sparen, versetze ich euch nach Edania. Dort kannst du dich vergewissern, wie die Situation sich entwickelt hat. Tu alles, um König Revolh zum Frieden zu zwingen! Gelingt dir das nicht, liegt es in deinem Ermessen, was getan werden muss.« Khaton atmete zwei, drei Mal tief durch und rang sich dann ein Lächeln ab.
    »Ich bin froh, dass ich dich habe, Laisa. Allein stände ich auf verlorenem Posten!«
    Damit versöhnte der Evari Laisa endgültig mit ihrer Aufgabe, und sie konnte es kaum erwarten, die unbekannten Länder im Norden zu erforschen.

Sechstes Kapitel
    Fundstücke
    S o schnell, wie Rogon gehofft hatte, konnte er nicht in das geheime Versteck eindringen, in dem Rhondh, Ssinta und Heleandhal auf ihre Entsteinerung warteten. Als Tharon ihn untersuchte, wurde diesem klar, dass Rogons Geist den Schock durch die grüne Magie halbwegs überstanden, der Körper aber Schaden genommen hatte. Da Tirah zu demselben Ergebnis gekommen war, wurde Rogon kurzerhand in eine Kammer des Magierturms gesteckt und mit einem Schlafzauber belegt.
    Als er aufwachte, war es tiefste Nacht. Neben der Tür glomm ein Leuchtstein auf schwachem Niveau, so dass er seine Umgebung schemenhaft erkennen konnte. Mit schmerzenden Gliedern stand er auf und humpelte zum Ausgang. Als er die Türe öffnete, stand Tirah vor ihm und sah ihn verwundert an.
    »Du sollst doch schlafen!«
    »Ich habe etwas zu tun«, brummte Rogon ungehalten und wollte an ihr vorbeigehen.
    Tirah hielt ihn fest, und gegen ihre Kraft kam er nicht an.
    »Es ist wichtig!«, sagte er zornig.
    »Nichts ist in dem Augenblick wichtiger als deine Gesundheit. Jeder Mensch und jeder Magier, den ich kenne, wäre an deiner Stelle umgekommen. Du aber bist ›nur‹ schwer verletzt! Jetzt musst du unbedingt ruhen und deine Selbstheilungskräfte aktivieren, falls du das kannst. Sonst werden Schäden zurückbleiben.«
    Tirah hörte sich resolut an, doch ihre Worte prallten an Rogons Sturschädel ab. »Ich habe ein paar Leuten etwas versprochen!«
    »Das wirst du auch halten. Doch vorher erholst du dich. Welche Leute sind das eigentlich?«, wollte Tirah wissen.
    »Gefangene eines Blauland-Magiers namens Gayyad, der sich in den Dämmerlanden Frong nennt. Sie müssen sich hier im Turm in einem versteckten Raum befinden.«
    »Die werden wir morgen bei Tag suchen. Bis dahin legst du dich wieder hin und schläfst!«
    Rogon schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht müde, nur schwach. Am liebsten würde ich baden.«
    »Das ist möglich«, sagte Tirah nach einer kurzen Pause. »Der Rhyall-Fluss fließt unweit des Turmes vorbei, und seine Strömung ist schwach. Dort kannst du ins Wasser gehen. Ich passe schon auf, dass dir nichts geschieht.«
    Mit diesen Worten schob sie ihren rechten Arm unter Rogons Schulter und half ihm die Treppe hinab. Die Tür des Magierturms war verschlossen, doch Tharon hatte ihr gezeigt, wo sich das Artefakt befand, mit dem sie sich öffnen ließ. Daher konnten sie das Gemäuer verlassen. Als

Weitere Kostenlose Bücher