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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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es gewesen sein! Dir war das Grün, das in dich hineinfloss, zu viel, und so floh dein Geist an eine Stelle, an der er sich wohl fühlen konnte. Und was eignet sich für einen Blauen wie dich dafür besser als die warme Magie einer Königin der Zirdh’een . Wie diese es in der Gegenwart der beiden Westkreaturen ausgehalten hat, ist mir ein Rätsel.«
    Inzwischen hatte er seine erste Überraschung überwunden und ging zu der genannten Truhe hinüber. Als er diese öffnete, stieß er einen leisen Pfiff aus. »Hol es der Meandir! Hier sind fast mehr Artefakte zu finden als in meinem eigenen Turm.«
    »Das dort ist das Artefakt, das wir brauchen. Du musst es nur auf Entsteinerung stellen«, erklärte Rogon.
    Als Tharon sich diesmal umdrehte, sah er aus, als würde er den jungen Mann am liebsten fressen. »Glaubst du, ich wüsste das nicht, du Narr? Du hättest mir sagen müssen, was du gefunden hast, anstatt auf eigene Faust hier eindringen zu wollen.«
    »Ich hätte es ja gerne getan, aber ein uns beiden bekannter schwarzer Evari war der Meinung, ich solle meinen Mund halten, und hat einen Schlafzauber über mich verhängt.«
    Rogon grinste und hörte gleich darauf Tirahs Lachen, in das sich geistig auch Ssinta einmischte.
    Mit einem Blick, wie er vernichtender nicht sein konnte, ergriff Tharon das Artefakt, schaltete es um und richtete es auf Ssinta. »Ich fange mit ihr an!«, sagte er noch und setzte das Artefakt ein.
    Ssintas Haut, die bislang wie blau marmorierter Stein gewirkt hatte, nahm nun einen natürlichen, warmen Ausdruck an. Ihre Finger begannen zu zittern, und dann stürzte sie haltlos vornüber. Im letzten Augenblick konnte Rogon sie festhalten und verhindern, dass sie auf den Steinboden prallte.
    »Hab Dank!«, flüsterte sie mit schwacher Stimme und hielt sich an ihm fest.
    Tirah kam hinzu und trug sie zu einer der Truhen, auf die die Schlangenfrau sich setzen konnte. »Wie geht es?«, fragte sie.
    »Wie es einem gehen kann, wenn man entsteinert wird!« Diesmal verzichtete Ssinta darauf, es auszusprechen, sondern sendete nur die Gedanken. Gleichzeitig aber sahen Tirah, Rogon und Tharon, wie blaue Magie in ihr aufwallte und in jede Faser ihres Körpers drang.
    »Noch ein paar Minuten, dann kann ich etwas trinken und eine Kleinigkeit zu mir nehmen!«, sagte sie mit kräftigerer Stimme.
    Rogon wandte sich zu den wenigen Kessan um, die es gewagt hatten, ihnen in die Tiefe zu folgen. »Ihr habt es gehört! Wir brauchen Bier und Braten.«
    »Etwas Wasser und Gemüse reicht auch«, flüsterte Ssinta. Letzteres gab es jedoch nicht, und so schnitt sie kurz darauf kleine Stückchen Fleisch ab und kaute sie gründlich durch, bevor sie sie schluckte.
    Loranah brachte ihr etwas von ihrem eigenen Mundvorrat, der neben zerstoßenem Fleisch auch gemahlene Kräuter und Pilze enthielt und für Ssinta bekömmlicher war als ein Rindersteak.
    Unterdessen musterte Tharon den grünen Evari und verzog das Gesicht. »Durch meine Zauberkraft kann ich ihn nicht entsteinern, doch hier gibt es nur ein blaues Artefakt. Ich glaube, es ist besser, wir bringen ihn nach Tawaldon. Von dort aus kann ich mich zu meinem Turm versetzen und ein schwarzes Entsteinerungsartefakt holen.«
    Fast hatte Rogon das Gefühl, als würde der grüne Evari geistig den Kopf schütteln. »Sag dem Schwarzen, er soll dieses Artefakt nehmen. Immerhin wurde ich damit versteinert und habe es überlebt.«
    Als Rogon dies weitergab, brummte Tharon unwirsch, richtete aber das Artefakt auf Rhondh und ließ es wirken. »Wenigstens ist er nachher so zerschlagen, dass er uns nicht gefährlich werden kann«, sagte er und wies Tirah an, den Grünen ebenfalls auf eine Truhe zu setzen.
    »Sonst fällt er mir noch vor die Füße und es heißt, ich hätte dies extra herbeigeführt, um ihn zu demütigen.«
    Rhondh lachte zittrig auf. »Dafür, dass ihr mich aus dieser elenden Situation errettet habt, würde ich euch allen die Füße küssen!«
    Ihm mochte es körperlich schlechtgehen, doch seinen Humor hatte er nicht verloren. Mit so viel Magie, wie er noch aufbringen konnte, bekämpfte er die Krämpfe, die zu den unangenehmsten Begleiterscheinungen einer Entsteinerung zählten, und ließ sich von Tirah zu einer Truhe führen. Auf Bier und Essen verzichtete er, da er seiner Aussage nach zu schwach war, um auch noch blaue Nahrungsmittel verzehren zu können.
    Tharon überlegte kurz und zauberte dann einen Krug mit t’woolischem Wein und mehrere volle Teller aus Arendhars

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