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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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er sich näherte, verriet seine Kraft. Bevor er anlegte, musterte er den Eirun durchdringend.
    »Ihr seid wirklich einer der Herren aus Gilthonian«, sagte er schließlich und ließ das Boot auf das weiche Ufer auflaufen.
    »Ich wünsche dir und den deinen Frieden und Glück!«, begrüßte ihn der Eirun. »Hab keine Angst vor meinen Begleitern. Sie haben mich gerettet und begleiten mich nach Edessin Dareh.«
    Der junge Goise rieb sich das Kinn und überlegte. »Euch werden wir mit Freuden dorthin bringen, doch bei denen da weiß ich es nicht.«
    »Ich verbürge mich für sie!«
    »Da muss ich meinen Anführer fragen.« Der Goise setzte eine kleine Schilfflöte an die Lippen und spielte eine Reihe von Tönen. Kurz darauf erhielt er auf gleiche Weise Antwort und wandte sich wieder an Heleandhal.
    »Es kommt gleich ein größeres Boot, um Euch und Eure Begleiter abzuholen. Aber mein Anführer sagt, dass ihnen die Augen verbunden werden müssen, damit sie unser Land nicht auskundschaften können!«
    »Seid ihr dazu bereit?«, fragte Heleandhal Rogon und die anderen.
    Nach einem kurzen Blickwechsel mit Tirah nickte Rogon. »Sie sollen uns die Augen verbinden.«
    Beinahe hätte er gegrinst, denn wenn die Goisen nicht auch Jades Augen, die des Falken und jene der Pferde verbanden, würde er das Land trotzdem sehen können.

Elftes Kapitel
    Eirun-List
    N ’ghar fühlte eine seltsame Unruhe in sich, die auch mit wachsender Entfernung zu Flussmaul nicht weichen wollte. Dabei war alles besser gelaufen, als er angenommen hatte. Sie hatten das Reliquiar zurückerhalten und mussten nicht befürchten, dass Tolmon Kren oder ein anderer Turmherr aus Flussmaul versuchen könnte, es ihnen noch einmal abzunehmen.
    Verunsichert, weil ihm seine Gefühle eine drohende Gefahr signalisierten, gesellte er sich zu Drilia und dem Baron. Die Priesterin sah zufrieden aus, denn sie hatte den Auftrag, den die höchsten Damen des blauen Tempels ihr erteilt hatten, erfüllt und würde hohes Ansehen erringen.
    Auch der Baron zeigte seine Erleichterung offen. »Das werde ich noch meinen Enkeln erzählen, Herr N’ghar. Solch ein Abenteuer wie wir hat wohl nur selten jemand erlebt«, sagte er, während er sich von seinem Diener einen Becher Wein reichen ließ.
    »Ich würde mir wünschen, dieses Abenteuer läge bereits hinter uns«, murmelte N’ghar leise vor sich hin.
    »Wir werden bald für die Nacht anlegen«, warf Drilia ein.
    N’ghar zog nervös die Lippen hoch und entblößte seine prachtvollen Fangzähne. »Mir wäre es lieber, wir würden bis Edessin Dareh durchfahren!«
    »Dafür bräuchten wir mindestens acht Tage, und so lange reichen unsere Vorräte nicht. Außerdem will ich des Nachts nicht fahren, denn da kommt das Gesindel von drüben über den Strom, um auf Raub und Mord auszugehen. Ein einzelnes Schiff wäre ihnen hilflos ausgeliefert.«
    Nicht wenn ich an Bord bin, dachte N’ghar, gab es aber auf, die Priesterin umstimmen zu wollen. Wahrscheinlich hatte sie sogar recht. Es mochte sicherer sein, an Land zu übernachten, als weiterzufahren.
    Auf Drilias Anweisung hin steuerte der Schiffer das Flussboot auf die nächste Siedlung zu. Zwar war man bereits in die nördlichen Sümpfe eingefahren, doch am Rand der Wasserstraßen lebten noch vereinzelt Menschen, die die Schiffe und ihre Besatzungen versorgten. Die Siedlung selbst war mit einem mannshohen Zaun umgeben, der zum Wasser hin offen war. An den Stegen lagen mehrere Frachtsegler aus Flussmaul, und aus der Herberge klang lautes Lachen und das Singen einer Frau.
    N’ghar amüsierte sich ein wenig, denn dies hier war nicht gerade ein Aufenthaltsort für eine fromme Priesterin, doch Drilia hatte es so gewollt. Er sah zu, wie der Hafenmeister ihre Galeere bis zum äußersten Ende des vordersten Steges leitete und an Bord kam, kaum dass diese vertäut war.
    »Die Liegegebühren betragen einen Silberfirin für das Schiff und je einen Kupferfirin für jede Person darauf«, war seine Begrüßung.
    N’ghar zeigte auf den blauen Wimpel am Mast. »Dies ist ein Schiff des blauen Tempels und als solches von den Abgaben am Strom befreit.«
    »Lasst es gut sein, Herr N’ghar!«, mischte sich Drilia ein und wollte ihren Geldbeutel öffnen. Doch N’ghar hielt ihn ihr zu.
    »So will es das Gesetz! Wenn wir zulassen, dass diese Leute hier dagegen verstoßen, werden auch andere dies tun und die ganzen Dämmerlande zu einem Hort der Unruhen und des Chaos machen.«
    Drilia wusste nicht so recht, was

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