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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Dörfer gegeben haben!«
    Verwundert setzte er seine magischen Sinne ein, um die Spuren von Siedlungen zu finden, aber es dauerte eine Weile, bis er mehr fand als einzelne, vom Gras überwucherte Mauerreste. Was er nun wahrnahm, war eine Stadt, die in ihren besten Zeiten von mehreren tausend Menschen bewohnt worden war. Nun existierten von ihr nur noch einige Grundmauern. Da die grünen Eroberer die blauen Orte nicht hatten besiedeln können, hatten sie die Ansiedlung mit Feuer und Sprengartefakten ausgelöscht.
    Heleandhal war in diesem Krieg dabei gewesen und fühlte, wie ihn das Grauen überkam, wenn er an jene Tage dachte. Gleichzeitig spürte er die blaue Kraft, die diesem Boden innewohnte und ihn fühlen ließ, dass er sich auf der falschen Seite des Großen Stromes befand. Daher drängte er vorwärts, um zu den Goisan-Sümpfen zu gelangen. Am liebsten wäre er in einem Stück durchgeritten, doch er musste sowohl auf die Pferde als auch auf seine Begleiter Rücksicht zu nehmen. Weder Tibi noch die beiden Ottermenschen waren geübte Reiter und Rogon immer noch geschwächt.
    Wieder veränderte sich das Land. Zur Rechten der Reisegruppe ragten nun blau schimmernde Berge auf, während sich im Süden ein dichter Wald mit einer seltsamen Ausstrahlung erstreckte.
    »Das ist der Urwald von Raleon«, erklärte Tirah Rogon. »Er gilt als undurchdringlich. Die Menschen des gleichnamigen Fürstentums haben sich nur an seinen Rändern aufgehalten, um Heilpflanzen und Gewürze zu sammeln. Es heißt, wer mehr als drei Meilen in ihn eindringt, kehrt nie wieder zurück.«
    »Das wäre ein Grund, es zu probieren«, antwortete Rogon.
    Sofort griff Tirah nach dem Zügel seines Pferdes. »Wir haben jetzt anderes zu tun, falls du das vergessen haben solltest!«
    »Ich dachte nicht an jetzt und heute, sondern an eine spätere Zeit. Doch nun komm! Unser gelbes Spitzohr ist uns schon wieder weit voraus.«
    »Der reitet, als wäre der Tenelin hinter ihm her«, maulte Tibi, die mittlerweile ihre Heilerfähigkeiten einsetzen musste, um ihr schmerzendes Hinterteil zu beruhigen.
    »Eher die Linirias! Er ist ein Gelber«, korrigierte Rogon sie lachend. Dann blickte er zurück und sah das leere Kissen.
    »Wo ist denn Jade schon wieder?«
    »Die Gute ist beleidigt, weil sie nicht mehr unsere einzige Begleiterin ist«, gab Tirah lachend Antwort.
    »In der Nähe dieses Waldes ist es zu gefährlich für sie, allein herumzustreifen«, erklärte Rogon und sandte einen geistigen Ruf aus, um die Katze zurückzuholen.
    Es dauerte ein wenig, bis Jade sich meldete. »Hast du endlich gemerkt, dass ich weg bin?«
    Es klang tatsächlich gekränkt.
    Rogon versuchte, das Tier über die Entfernung hin zu besänftigen. »Ich habe mir das Land angesehen und dabei die Zeit vergessen. Wo bist du denn?«
    Als Antwort drängten sich die Bilder von gewaltigen Baumriesen in seine Gedanken, die so hoch aufragten, wie er es noch nie gesehen hatte. »Imponierend, nicht wahr?«, hörte er Jade sagen.
    »Das ist es! Aber nun komm zurück. Dieser Wald ist kein Ort für eine Katze wie dich.«
    »Aber für Otter, was?«
    »Ich würde auch diese Leute nicht hineinschicken, ebenso wenig Tibi. Selbst ich würde mich nur hineinwagen, wenn es unbedingt sein muss.« Rogon verlor langsam die Geduld mit dem störrischen Biest.
    Da stieß Jade einen kurzen Ruf aus. »Da ist etwas!«
    »Vorsicht!«, mahnte Rogon und tastete nun magisch nach dem Tier. Zu seiner Erleichterung war sie nur etwa eine Meile in den Raleon-Wald eingedrungen. Doch das, was sie zu wittern glaubte, befand sich noch weiter drinnen. Obwohl er selbst keine Gefahr zu spüren glaubte, wollte er nichts riskieren.
    »Jade, komm zurück!«, befahl er.
    »Jemand braucht Hilfe«, antwortete die Katze und lief weiter.
    Rogon schloss die Augen, um magisch besser sehen zu können, und entdeckte eine halbe Meile von Jade entfernt einen kleinen, aber intensiv strahlenden blauen Fleck.
    »Du musst mehr nach links gehen«, wies er Jade an.
    Diese gehorchte und blieb auch stehen, als Rogon ihr dies riet. Dann schlich sie sich vorsichtig weiter. Farnwedel von einer Größe, dass ein Mensch sich mit ihnen zudecken könnte, säumten ihren Weg, ebenso Büsche mit langen, scharfen Stacheln, die Rogon nicht geheuer vorkamen. Daher leitete er Jade auf Umwegen zu dem blauen Punkt und hieß sie in dessen Nähe Deckung suchen.
    Es war ein Vogel, dem Anschein nach ein Falke, und zwar von einem solchen Blau, wie er es in den Dämmerlanden

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