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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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treiben lässt, werden wir ihn niemals finden. Die anderen Geiseln und dieses Reliquiending der Blauen müssen vorerst reichen.«
    Eldaradh wirkte dabei so zufrieden, dass Reodendhor ihn erstaunt ansah. »Du planst doch etwas!«
    »N’ghar hat schon mehrmals Gefangene befreit. Ich bin sicher, dass er es auch jetzt versuchen wird. Sobald wir Gilthonian erreicht haben, nimmst du dir fünf Mann und stellst diesem Katzenmenschen eine Falle. Doch nun komm! Ich will die westliche Fahrrinne des Stromes noch vor Tagesanbruch passieren. Auch müssen wir uns um Tiolan kümmern. Es ist zu dumm, dass wir niemanden mit Heilerfähigkeiten mitgenommen haben. Jetzt bleibt uns nichts anderes übrig, als ihn in einen Betäubungsschlaf zu versetzen, bis Helesian oder eine der Heilerinnen sich seiner annehmen kann.«
    Die Verletzung ihres Gefährten belastete Eldaradh sichtlich, weil er sich die Schuld an diesem Zwischenfall zuschrieb.
    Reodendhor versuchte, ihn zu trösten. »Wer hätte wissen können, dass dieser Katzenmensch solche Fähigkeiten besitzt?«
    »Wissen konnte ich es nicht, aber ich hätte damit rechnen müssen«, antwortete Eldaradh herb und kehrte auf ihr eigenes Schiff zurück. Der Verletzte lag bereits vorne am Bug, und sein Geist war so weit in Schlaf versetzt, dass er nichts mehr spürte.
    Nachdem auch Reodendhor die Galeere verlassen hatte, erteilte Eldaradh den Befehl, loszufahren. Da nun die gesamte Gruppe ihre Levitationsfähigkeiten bündelte, schoss ihr Schiff wie ein Pfeil dahin und fuhr immer weiter nach Westen durch das Gewirr der oft kaum passierbaren Flussarme, bis sie die Mündung des Flusses Thane erreichten.
    Zurück blieb eine mit dem Bug in einer Sumpfinsel steckende Galeere sowie ein Katzenmensch, der sich nun wieder unter dem Rumpf hervorwagte und erst einmal kräftig durchatmete, bevor er an Deck stieg.
    Oben angekommen durchsuchte er das Schiff und stellte schnell fest, dass die Leute ebenso verschwunden waren wie das Reliquiar. Dem persönlichen Besitz der Priesterin, des Barons und der Mannschaft hatten die Eirun keinen Wert zugemessen und alles zurückgelassen. N’ghar fand sogar sein eigenes Bündel wieder, ebenso seinen Bogen und sein Schwert, die er am Abend neben sich gelegt hatte.
    Während er seine Sachen an sich nahm, versuchte er zu begreifen, was geschehen war. In den Dämmerlandverträgen war den Eirun untersagt worden, sich in die Belange der Menschen einzumischen. Zu erleben, dass diese sich als Piraten betätigten, war für ihn ein Schock. Also war der Frieden in den Dämmerlanden noch gefährdeter, als er und Berraneh Baragain befürchtet hatten.
    »Wenn die Spitzohren glauben, auf diese Art und Weise handeln zu müssen, müssen sie auch die Konsequenzen ertragen«, fauchte N’ghar und machte sich zum Aufbruch fertig. Als er das kleine Beiboot der Galeere ins Wasser schob und mit einem Satz hineinsprang, blickte er nach Westen. Dorthin wollte er den Bug ausrichten, nicht auf die eigene Seite. Er würde das Reliquiar und die Gefangenen zurückholen, und wenn dies hieß, bis in die Tiefen des Gilthonian-Waldes einzudringen.

Zwölftes Kapitel
    Lizy
    L aisa erwachte mit dem Gefühl, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte. Alles fühlte sich so anders an als gewohnt. Bevor sie darüber nachdenken konnte, vernahm sie in der Nähe ein wütendes Fiepen. Wie ein Blitz sprang sie auf, fuhr herum und sah drei Ratten auf sich zukommen, die kaum kleiner waren als sie selbst.
    Wo bin ich da hingeraten?, fuhr es ihr durch den Kopf.
    Da war die erste Ratte auch schon bei ihr und biss zu. Voller Wut schnappte Laisa nach der Kehle ihrer Gegnerin. Im gleichen Augenblick traf sie der nächste Schock. Sie steckte nicht mehr in ihrem gewohnten Körper, sondern besaß einen keilförmigen Kopf und einem ziemlich langen Hals, den sich nun die zweite Ratte zum Ziel nahm.
    Für einige Augenblicke schwebte Laisa in höchster Gefahr, totgebissen zu werden. Da erwachte jedoch etwas in ihr, das ein Eigenleben entwickelte, und es war, als sei sie schon immer in diesem Körper gewesen. Sie besaß nun Reflexe, die sie nie gekannt hatte, und fegte eine der Ratten mit einem Schlag ihres langen, kräftigen Schwanzes zur Seite. Einer zweiten drosch sie das rechte Hinterbein auf die Schnauze, fixierte dabei die dritte Ratte und blies ihr einen kurzen Feuerstrahl zwischen die Augen.
    Die ist erledigt, dachte sie triumphierend und griff die nächste an. Erneut stieß eine Feuerzunge aus dem Maul, doch die war

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