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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Majestät.«
    Also ist der Robenträger König Yaelh von Eldelinda, sagte Laisa sich. Ihr erster Eindruck von ihm war schlecht, wenn auch nicht ganz so abstoßend wie der, den sie von seinem Begleiter hatte. Da sie ihre magischen Sinne langsam besser in Griff bekam, spürte sie an dem ihr höchst unsympathischen Menschen grüne und weiße Magie, so als hätte dieser vor kurzem noch Artefakte in diesen beiden Farben bedient.
    Unterdessen sprach der König weiter. »Ich kann es kaum erwarten, die neuen Trophäen anzusehen, die Ihr mir besorgt habt, lieber Yachal. Diesen Katzenmenschen hätte ich ja am liebsten selbst erlegt.«
    »Ich hätte dir die Kehle zerfetzt«, fauchte Laisa ungeachtet der Tatsache, dass ihr dies in ihrer jetzigen Gestalt äußerst schwerfallen würde.
    Zu ihrem Glück übertönte Yachals Antwort ihre Stimme. »Wenn Eure Majestät es wünscht, kann dieses Wesen wieder entsteinert werden, auf dass Ihr es jagen könnt. Doch sollten wir damit warten, bis sich die politische Lage in den Nachbarländern beruhigt hat.«
    »Ihr meint wohl die militärische Lage«, wandte die junge Frau ein. »Wir hätten König Greons Hilfeersuchen erfüllen und gemeinsam mit unseren edanischen Brüdern gegen Orelat ziehen sollen.«
    »Das, Prinzessin, halte ich für keine gute Idee. König Revolh von Orelat hat sich für die Sicherheit Eldelindas verbürgt. Ihm dies durch Feindschaft zu danken würde ihn dazu bringen, Eldelinda als Nächstes anzugreifen.«
    Das Lächeln, das Yachal bei seinen Worten aufsetzte, gefiel Laisa überhaupt nicht.
    Der König reagierte unwirsch. »Davon verstehst du nichts, Schwester. Mein getreuer Yachal hat mich bislang immer gut beraten. Das habt Ihr doch, nicht wahr, mein Freund?«
    Yachal verbeugte sich und antwortete mit schmeichlerischer Stimme: »Ich tue alles für Eldelindas Sicherheit. Was kümmert es uns, wenn König Revolh mit gelben oder grünen Ländern Krieg führt? Uns wird er nicht angreifen.«
    »Whilairan hat er auch angegriffen, obwohl es weiß ist«, fuhr die Prinzessin auf.
    »König Revolh brauchte das Land, um Arustar und Ildhis in die Zange nehmen zu können«, erklärte Yachal von oben herab.
    »Genauso wird er Eldelinda erobern, um es als Ausgangspunkt für weitere Angriffe zu benutzen. Bruder, besinne dich! Diese Politik ist falsch!«
    Der verzweifelte Appell der Prinzessin ging jedoch ins Leere.
    König Yaelh drehte sich sichtlich verärgert zu ihr um. »Sei endlich still! Ich will nichts mehr davon hören! Du vergällst mir sonst noch die Freude an meinen neuesten Trophäen.«
    Unterdessen hatten die drei die nächste Tür erreicht und öffneten sie. Ein Hauch bekannter Magie traf Laisa. Sie spürte Ysobels Violett sowie Rongis Blau und glaubte neben anderem auch Borlons Weiß zu spüren. Kurz entschlossen sprang sie zu Boden und sauste los. Dabei hielt sie die andere Tür im Blick, die noch immer einen Spalt offen stand.
    Obwohl sie so schnell rannte, wie sie konnte, kam sie für ihr Gefühl kaum von der Stelle. Am meisten aber ärgerte sie sich über das leise Trippeln, das ihre Krallen, die sie im Gegensatz zu ihrem Katzenmenschenkörper nicht einziehen konnte, auf dem Steinboden verursachten.
    Außer Atem erreichte sie die Tür und war nun froh um ihren langen Hals, mit dem sie um die Ecke spähen konnte. Vor ihr lag eine große Halle voller versteinerter Wesen. Da der König und seine Begleitung gerade in die andere Richtung sahen, schlüpfte Laisa hinein und versteckte sich hinter der ersten Deckungsmöglichkeit. Es handelte sich um einen weißen Eirun, der in kriegerischer Geste mit dem Schwert in der Hand versteinert worden war. Laisa kletterte an ihm hoch, blickte vorsichtig über seine Schulter – und erlitt den nächsten Schock.
    Sie sah sich selbst in einem Käfig aus eng zusammenstehenden Silberstäben stehen, der zusätzlich mit einem Netz aus dem gleichen Material überzogen war. Das Silber dämmte ihre Magie so stark ab, dass sie sich selbst kaum fühlen konnte. Trotzdem schien es eine Verbindung zu ihrem Katzenkörper zu geben, die ihr vielleicht die Möglichkeit bot, wieder in ihn zurückzukehren. Sie wollte es schon versuchen, als sie erschrocken innehielt. Wenn sie das tat, würde sie für immer versteinert bleiben. Da erschien es ihr besser, die jetzige Gestalt beizubehalten, denn so war sie wenigstens handlungsfähig.
    »Prächtig, prächtig!«, lobte der König unterdessen Borlon, der mit weit aufgerissenem Mund und zum Schlag erhobenen

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