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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Artefakt aus der Erde holten. Einen Augenblick lang zögerte er. Immerhin waren es Leute vom anderen Ufer und er ihnen nichts schuldig. Aber er konnte kein Lebewesen sehenden Auges in sein Unglück laufen lassen. Zudem würde die freigesetzte violette Magie eine Weile an ihm haften bleiben und die gelben Spitzohren auf ihn aufmerksam machen.
    Daher stieß er einen Warnruf aus. »Halt! Lasst das Ding in Ruhe. Es ist gefährlich!«
    Die drei drehten sich um, und da sie zunächst niemanden sahen, wollten Sebal und sein Kumpel weitergraben.
    Da eilte N’ghar heran. »Lasst das, ihr Narren! Keine Elle tiefer liegt ein violettes Artefakt, das euch allen dreien den Garaus machen wird, wenn ihr es herausholt.«
    Seine Warnung ging den drei Männern bei dem einen Ohr hinein und bei dem anderen wieder hinaus. Sie sahen sich an und grinsten.
    »Seht ihr auch, was ich sehe, Kameraden?«, fragte Sebal die anderen. »Ein Katzenmensch – und seiner Kleidung nach ein Blauer. Der hat doch auf unserer Seite gar nichts verloren.«
    Dabei machte er den anderen mit der linken Hand Zeichen, dass sie N’ghar in die Zange nehmen sollten, und packte selbst den violetten Dolch.
    Weder diese Waffe und noch die Schaufeln, die die beiden anderen Kerle in Händen hielten, flößten N’ghar Angst ein. Wenn er sich jetzt umdrehte und losrannte, war er weitaus schneller als sie. Was aber war, wenn sie anderen Leuten sagten, ihn gesehen zu haben? Wie lange würde es dauern, bis die Nachricht Gilthonian erreichte und die Spitzohren erfuhren, dass er ihnen gefolgt war?
    Wütend über das Dilemma, in das er sich mit seiner Neugier gebracht hatte, überlegte N’ghar, was er tun sollte. Am einfachsten war es, die drei zu töten und in das Loch zu werfen, das sie selbst gegraben hatten. Ihm widerstrebte es jedoch, Leute, die ihm so offensichtlich unterlegen waren, einfach umzubringen. Daher schoss er wie ein Pfeil los, schlug Sebal den Dolch aus der Hand und packte ihn mit festem Griff.
    »Sag deinen Kumpeln, dass sie brav bleiben sollen, sonst schlitze ich dir den Hals bis zu den Ohrmuscheln auf!«, fauchte er den Mann an.
    Das Ganze war so schnell gegangen, dass keiner der Männer hatte reagieren können. Während Sebal vor Angst Blut und Wasser schwitzte, waren seine Kameraden unschlüssig, was sie tun sollten. Toron hob seine Schaufel, um damit auf N’ghar loszugehen. Ein drohender Blick aus dessen Augen brachte ihn jedoch dazu, mehrere Schritte zurückzuweichen.
    »So ist es gut!«, lobte N’ghar ihn. »Wenn ihr jetzt noch eure Schaufeln und Messer auf den Boden legen würdet, könnten wir sogar Freunde werden.«
    »Tut es!«, kreischte Sebal voller Angst. »Das Katzenvieh bringt mich sonst um.«
    »Für das Katzenvieh sollte ich dir die Krallen ein paarmal über den Rücken ziehen. Aber ich bin ja nicht so! Und nun hört mir gut zu, ihr Helden! Dort in der Grube liegt ein gefährliches violettes Artefakt. Ihr würdet krepieren, wenn ihr es herausholt.«
    »Ich sagte doch, dass es zu gefährlich ist«, rief Toron dazwischen.
    »Ihr solltet auf euren Kumpel hören«, riet N’ghar den anderen. »Grabt lieber an der Stelle dort drüben! Das ist für euch bekömmlicher!« Er hatte etwa fünfzig Schritt entfernt eine Stelle ausgemacht, an der mehrere gelbe Gegenstände liegen mussten, und zeigte sie den dreien.
    Die wussten nicht so recht, was sie von dem hochgewachsenen Katzenmenschen mit dem stahlblauen Fell halten sollten, der sich so ganz anders benahm, wie es über Wesen aus dem Osten berichtet wurde. Schließlich ging Toron zu der Stelle, die N’ghar ihnen genannt hatte, und legte die Hand auf den Boden. »Da ist was! Ich spüre es! Und es macht mir keine Angst.«
    »Na, seht ihr! Ich meine es doch gar nicht böse mit euch«, sagte N’ghar gemütlich und ließ Sebal los.
    Dieser stolperte mehrere Schritte vorwärts und sah sich dann ängstlich um. Doch N’ghar bückte sich scheinbar unbesorgt nach dem violetten Dolch, und da er diese Waffe auf keinen Fall mit nach Gilthonian nehmen konnte, warf er sie Sebal zu.
    »Hier! Du sagst doch, dass dieses Ding zehn Goldfirin wert sein soll. Wenn ihr an der Stelle, die ich euch genannt habe, auch etwas von Wert findet, dann trinkt einen Krug Bier auf meine Gesundheit. Und damit Ilyna befohlen!«
    Bevor einer der anderen reagieren konnte, war N’ghar verschwunden. Unterwegs schalt er sich, weil er zu gutherzig gewesen war. Andererseits hatten die drei Kerle genug damit zu tun, noch ein paar Sachen

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