Fluch des Piraten
ja wie Peter mit einem Dietrich umgehen. Vielleicht ist sie dort eingebrochen, um in den Unterlagen zu suchen, hat den Brief gefunden und wurde dabei von dem Mann mit der Pistole überrascht.«
»Ob der Mann auch der Anrufer war, der sich bei Max als Neffe von Dennis Browne ausgegeben hat?«, fragte Bob.
»Dafür lege ich meine Hand ins Feuer«, sagte Justus.
Inzwischen hatten die drei ??? Bobs Auto erreicht. Sie stiegen ein.
»Lasst uns schnell in unsere Zentrale zurückfahren«, schlug Justus vor. »Ich habe noch eine Idee.«
»Inwiefern?«, fragte Peter.
»Es geht um unseren Urlaub«, sagte Justus und lächelte verschmitzt.
Auf heißer Spur
Doch bevor Justus mit seiner Urlaubsidee herausrückte, musste Bob Max’ Alibi überprüfen. Er rief Elvira Zuckerman an und erkundigte sich in einem zweiten Anruf auch bei der Castingagentur. Max’ Angaben stimmten: Zumindest vorgestern konnte Max Althena nicht begegnet sein. Als das geklärt war, spekulierten die drei Detektive eine Weile über den Mann mit der Pistole. Handelte er in eigenem Auftrag? Für jemand anderen? Oder war er vielleicht ein Versicherungsagent, der wertvolle Ware aufspürte? Auch das konnte möglich sein. Denn in einem waren sich die drei ??? einig: Der Schlüssel zu allem musste der Goldschatz sein, von dem Mrs Livingston erzählt und den ihr Bruder einst gestohlen hatte. Er war nie mehr aufgetaucht, aber aus irgendeinem Grund war er plötzlich wieder in den Mittelpunkt des Interesses gelangt. Es musste mit dem Brief zusammenhängen, den Althena fotografiert hatte.
Die drei ??? schwiegen und saßen eine Weile tatenlos herum. Althena hatte sich immer noch nicht gemeldet. Irgendwann machte sich Justus im Internet zu schaffen. Langsam wurde es Abend. Peter gähnte und betrachtete die letzten Sonnenstrahlen, die durch ein Fenster des Campingwagens drangen, reflektiert und versprengt durch die vor der Zentrale aufgeschütteten Schrottteile. Seine Gedanken gingen zu der Party am Strand, die sich mittlerweile vermutlich in einem fortgeschrittenen Stadium befand. Er fragte sich, wie es Lesley wohl ging. Ein kurzer Blick in Bobs sorgenvolles Gesicht verriet ihm, dass sich sein Freund in ähnlichen Gedanken verhedderte.
Sie lächelten sich an.
»Ich bitte wieder um Aufmerksamkeit«, sagte Justus laut und wandte sich vom Computer ab.
Peter und Bob wurden augenblicklich aus ihren Gedanken gerissen.
»Ich frage mich«, fuhr Justus fort, »warum ihr nicht neugierig auf meine Urlaubspläne seid!«
»Doch, doch«, beeilte sich Bob zu sagen, und Peter fügte hinzu: »Das klingt fast ein wenig nach der großen Justus-Jonas-Show! Die bietest du uns in der Regel doch erst sehr viel später ...«
Justus räusperte sich. »Damit liegst du nicht ganz falsch, Zweiter. Während ihr herumgehangen seid und mutmaßlich an die verpasste Party am Stand gedacht habt, habe ich nämlich eins und eins zusammengezählt.«
»Und dabei ist etwas herausgekommen?«, fragte Peter etwas frech. Er konnte es nicht leiden, wenn Justus so viel erklärte.
»Mrs Livingston hat berichtet«, fuhr Justus ungerührt fort, »dass ihr Bruder Franco wertvolle Goldfiguren aus einem Museum in San Francisco gestohlen hatte. Bei seiner Ankunft in Los Angeles war das Diebesgut verschwunden. Ihr erinnert euch.«
»Er wird sie auf der Fahrt versteckt haben, so what!«
»Unterbrich mich bitte nicht, Peter«, sagte Justus. »Natürlich hat er sie versteckt. Und er kam nicht mehr dazu, seiner geliebten Schwester das Versteck zu verraten, weil er vorher verhaftet wurde.«
»Deswegen schrieb er ihr aus dem Gefängnis diesen Brief«, warf Bob ein. »Dort hat er versucht, ihr den geheimen Ort zu verraten. Auch das wissen wir.«
»Aber sie hat seine Botschaft nicht verstanden. Niemand hat sie verstanden«, sagte Justus. »Niemand außer Dennis Browne, der im Zuge eines Films über Francos Leben geforscht hatte.«
»Wie bitte?«
»Ja. Dennis plante ja einen Film über das Leben des Verbrechers. Mrs Livingston hat es uns doch erzählt. Und aus den Unterlagen, die uns Max gezeigt hat, habe ich herausgelesen, dass es eine Menge Ärger gab, als er das Projekt aufgab. Es geschah alles Hals über Kopf: Plötzlich ließ Dennis Browne von seinem Vorhaben ab und drehte ganz eilig einen Piratenfilm. Ist doch merkwürdig, oder?«
Peter und Bob nickten. Nun hatte Justus ihre gespannte Aufmerksamkeit. Doch der machte eine Kunstpause.
»Warum hat Dennis denn den Film über Franco nicht drehen wollen?«,
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