Fluch des Piraten
begeistert. »Auf Free Island wirst du dich bestens erholen können, mein Lieber«, sagte sie und strich ihrem Neffen sanft über die Haare. »Wenn es einen Ort gibt, der sicher vor Verbrechern ist, dann Free Island.«
»Warum?«, fragte Justus, während er sich das Haar ordnete.
»Weil die Insel seit ein paar Jahren Sperrgebiet ist. Ganz entgegen des Namens. Es befinden sich nur ein paar Soldaten dort. Aber Hollywood hat natürlich für alles eine Sondergenehmigung ...«
»Oh.« Justus beschloss, von Bob noch ein paar Internetrecherchen einzufordern. Er kostete ein paar Löffel des Eintopfs, der auf dem Herd stand, und wollte sich gerade wieder zu seinen Freunden in die Zentrale verdrücken, als Tante Mathilda noch etwas einfiel. »Justus, da steckte noch eine Nachricht für euch im Briefkasten!« Sie tastete an ihrer Schürze herum und fingerte einen kleinen braunen Umschlag heraus, auf dessen Vorderseite dick ›An die drei ???‹ gemalt stand. »Damit seid doch wohl ihr gemeint«, sagte Tante Mathilda und grinste unverbesserlich. »Bestimmt ein neuer Fall, Justus! Ach, bin ich froh, dass ihr auf diese Insel fahrt!«
Justus nahm den Umschlag neugierig entgegen. »Wann kam der Brief?«, fragte er.
»Wie soll ich das wissen? Heute Morgen war er jedenfalls noch nicht da. Er muss erst vor Kurzem in die Briefbox gelegt worden sein!«
»Danke!«
Justus beeilte sich, in die Zentrale zu kommen.
Bob und Peter hatten sich inzwischen am Computer zu schaffen gemacht. Justus unterbrach sie aufgeregt und schwenkte den braunen Umschlag in der Luft: »Es gibt Neuigkeiten!«
Peter und Bob sprangen auf und setzten sich mit Justus an den roten Tisch. Mit einem Brieföffner öffnete er vorsichtig den Umschlag. Heraus fiel ein weißes, einmal gefaltetes Blatt. Er fasste es an den äußeren Kanten an und legte es auf den Tisch. Sie lasen. Lieber Bob, lieber Peter, lieber Justus. Macht euch um mich keine Sorgen. Mir geht es gut. Ich melde mich, wenn alles vorbei ist. Euch allen drei mal fünf Grüße von Althena
»Was soll das denn?«, entfuhr es Peter. »Will die uns zum Narren halten? Jetzt ist plötzlich alles in Butter?«
»Das nenne ich eine Abfuhr!«, murmelte Bob angesäuert.
»Mit dem Brief stimmt etwas nicht«, sagte der Erste Detektiv nachdenklich. »Althena hat die Reihenfolge nicht eingehalten.«
Peter grinste. »Die Reihenfolge der Detektive?«, fragte er nach, »das ist mir auch aufgefallen.«
»Sie fängt mit Bob an, dann erwähnt sie Peter, dann mich«, beharrte Justus. »Das ist außerhalb jeder Ordnung. Ich wette, dahinter steckt eine andere Absicht, als mich zu ärgern.«
Peter grinste breiter. »Wer weiß?«
»Sie könnte den Brief unter Druck geschrieben haben«, vermutete Bob. »Jemand hat ihr die Nachricht vorgegeben. Vielleicht ist ihr die Flucht am Ende doch nicht gelungen! Und die falsche Reihenfolge soll uns heimlich darauf aufmerksam machen, dass der Brief unter Zwang verfasst worden ist. Aber was soll das bloß mit den ›drei mal fünf‹ Grüßen?«
»Drei mal fünf Grüße ... tja, wir sind die drei ???, das macht fünf Grüße für jeden von uns ... keine Ahnung. Die spinnt doch«, sagte Peter.
»Drei mal fünf. Fünfzehn ... fünfzehn ... die Zahl muss sich auf etwas beziehen, was nur sie und wir kennen ...«, überlegte Justus.
»Nur wir wissen von der Kamera«, murmelte Bob.
»Auf der Kamera sind Bilder«, plapperte Peter drauflos.
»Siebzehn Bilder«, ergänzte Bob.
Justus schlug sich mit der Hand an die Stirn. »Drei mal fünf. Bild Nummer fünfzehn! Das ist es! Der Brief!«
»Woher weißt du, welches Bild Nummer fünfzehn ist?«
»Peter! Dazu braucht es kein Superhirn. Ich kann dir alle Bilderzuordnungen auswendig aufsagen! Und für Althena ist das bestimmt auch kein Problem! Ich wette, dass der Mann sie entführt hat. Vielleicht hatte er sein Auto direkt an der Bushaltestelle geparkt. Peter, hattest du den Mann die ganze Zeit über im Blick?«
Peter kratzte sich am Kopf. »Ich habe bestimmt zwanzig Sekunden lang nur zum Bus geschaut«, sagte er.
»Na also! Ich erkläre es mir wie folgt: Der Mann will an die Goldfiguren. Althena hat er schließlich unter Kontrolle gebracht. Dafür tauchen wir plötzlich auf und suchen Althena. Der Mann beobachtet uns dabei, wie wir in Max’ Büro recherchieren. Um uns zu beruhigen, zwingt der Mann Althena, diesen Brief zu schreiben. Aber sie versteckt darin die Botschaft: Bild fünfzehn. Ich denke, das kann nur eins bedeuten. Althena will
Weitere Kostenlose Bücher