Fluch des Piraten
fragte Peter.
Justus lächelte. »Weil er etwas von dem Schatz mitbekommen hatte! Und hinter dem war er jetzt her!«
»Wow!«, sagte Peter. »Niemand hat das Rätsel von Franco gelöst außer Dennis Browne!«
»Und außer Justus Jonas«, fügte Bob hinzu. »Gib es zu: Du weißt, wo das Gold ist!«
Justus nickte. »Es hat ja eine Weile gedauert, bis ihr mir angemessen zuhört«, sagte er. Er räusperte sich. »Ich habe zumindest eine Ahnung.«
»Und was hat das mit dem Urlaub zu tun?«, fragte Peter.
»Lasst mich doch mal ausreden! Im Brief steht etwas von einer Bianca. Bianca, so wissen wir von Mrs Livingston, ist ein Schiff.«
»Das in Europa liegt, Erster! Das kann nichts mit dem Fall zu tun haben.«
»Doch. Schiff. Einfach nur der Hinweis auf Schiff . Das soll bedeuten: Franco hat auf seiner Fahrt irgendwann ein Schiff benutzt.« Justus holte den Brief auf den Bildschirm. » Bianca ... hat inzwischen bei Des Daniels angedockt«, las er vor. » Angedockt , auch das klingt nach einer Schiffsreise. Aber wo hat das Boot angelegt? Welchen Ort hat Franco auf seiner Fahrt nach Los Angeles mit einem Schiff besucht?«
»Vielleicht hat er die Figuren im Meer versenkt«, mutmaßte Peter.
»Ach, Peter. Nein! Des Daniels . Daniels, das ist ein Anagramm. Ein Wort, aus dessen Buchstaben man ein anderes Wort bilden kann. Daniels ...«, Justus nahm einen Stift zu Hilfe »daraus mache ich: Island! Nur ein ›e‹ bleibt übrig. Das brauchen wir später noch. Franco fuhr also mit dem Schiff auf eine Insel! Aber auf welche? Mit ›Des‹ lässt sich per Anagramm kein weiterer Hinweis erschließen. Ich habe die Küstenkarten studiert. Ganz so einfach wollte Franco es der Gefängniskontrolle also nicht machen. Es war schwierig. Aber ich habe es herausgefunden. Die netten Nachbarn haben mir schließlich weitergeholfen: Franco hat › Des ‹ aus im Alphabet direkt angrenzenden Buchstaben des gesuchten Wortes gebildet. Ich habe etwas herumprobiert. ›d‹ steht vor ›e‹, ›e‹ vor ›f‹ und ›s‹ hinter ›r‹. Das ergibt in der richtigen Reihenfolge: ›Fre‹. Und nun noch das von ›Daniels‹ übriggebliebene ›e‹ und wir haben: FREE ISLAND!«
»Wow!« Peter war geplättet. »Justus, das hast du alles allein gelöst?«
Justus lächelte geschmeichelt. »Nun, ich hatte es zugegebenermaßen etwas einfacher als Browne. Meine Vermutung war bereits, dass Browne das Rätsel gelöst und auf Free Island gekommen war. Ich brauchte nur noch umgekehrt herauszufinden, ob Franco es wirklich auch verschlüsselt hat. Und er hat!«
»Deswegen ist Browne damals so plötzlich auf den Piratenfilm umgestiegen!«, rief Bob. »Mit dieser Tarnung konnte er sich ganz unauffällig nach den Goldfiguren umsehen!« Bob hielt inne. »Doch eine Insel ist groß! Wo soll man dort suchen? Irgendwo in Francos Brief muss verschlüsselt sein, an welchem Ort der Insel sich der Schatz befindet!«
»Auch darüber habe ich mir Gedanken gemacht«, sagte Justus stolz.
»Unser Justus!« Peter schüttelte den Kopf.
»Aber ich brauche eure Hilfe«, sagte Justus. »Aber der Reihe nach. Bianca haben wir zugeordnet, Des Daniels ebenfalls. Fehlen noch die Namen Sanchez und Ronaldo . ›Ganz nach ihren großen Vorbildern Sanchez und Ronaldo. Das wird mir leider verwehrt bleiben‹, so heißt es in dem Brief. Nun, Sanchez und Ronaldo sind nach meiner Internetrecherche die Namen von Figuren aus einem uralten Film mit dem Titel Der Schatz der Indianer . Ich kenne den Streifen leider nicht. Scheint wohl ein ziemlicher Trashfilm zu sein.«
»Bei Schrott kannst du dich getrost an mich wenden«, sagte Peter. »Ich kenne das Teil. Es ist ein Film, in dem ein Schatz gesucht wird. Am Ende finden Sanchez und Ronaldo den Schatz bei einem ... Wasserfall!«
Justus Jonas lächelte stolz. »Wir sind wirklich ein tolles Trio! Peter, ich wette, auf der Insel existiert ein Wasserfall! Und ich hoffe, dass Dennis Browne den Schatz nicht gefunden hat! Jungs, wir nehmen Elvira Zuckermans Angebot an – und fahren nach Free Island!«
Althenas Botschaft
Es war nicht schwer, die Eltern von Peter und Bob von der kleinen Reise zu überzeugen. Im Gegenteil: Sie fanden es fabelhaft, dass die bekannte Produzentin ihre Jungs für ein paar Tage eingeladen hatte, und sahen schon eine glamouröse Kinokarriere am Horizont aufleuchten. Tante Mathilda, der Justus ein paar Minuten nach den Telefonaten mit Peter und Bobs Eltern in der Küche von den neusten Plänen erzählte, war ebenfalls
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