Fluch des Piraten
Handys. Sie sind eure einzige Verbindung zur Außenwelt. Wenn ihr vor der abgesprochenen Zeit zurückwollt, ruft an und ich bin drei Stunden später da. Ansonsten wie besprochen: bis in vier Tagen! Gleiche Zeit, selber Ort!«
Die drei ??? hatten jeder ein Handy mitgenommen. Sie schalteten sie ein, und die Verbindung klappte. Dann luden sie gemeinsam die Gepäcksäcke aus. Der Pilot verabschiedete sich und stieg in seinen Hubschrauber. Zum Abschied streckte er gut gelaunt seinen Daumen nach oben. Dann startete er, ließ den Hubschrauber wenige Meter über dem Boden stehen, drehte auf die Seeseite und stob davon in Richtung der Abendsonne, die bereits auf den Horizont zuging. Bald war das Geräusch der Rotoren verebbt, es wurde still. Die drei ??? hörten nur noch den Wind, der durch die Felsen strich, die Wellen am Strand und das Schreien einiger Möwen. Jetzt waren sie allein.
Das Wrack
»Wir sollten schnell das Zelt aufbauen«, sagte Justus, »bald wird es dunkel.«
Bob und Peter nickten.
Sie wählten einen flachen Platz auf der Wiese, nahe eines kleinen Felsens und in Sichtweite des Wracks. Nachdem sie die Fläche von Steinen und Schwemmholz gesäubert hatten, bauten sie schweigend das Zelt auf. Als sie ihr Gepäck im Inneren des Zeltes verstaut hatten und Justus das Zelt schnell noch mit Althenas Kamera dokumentiert hatte, war die Sonne verschwunden. Mit einem Mal schien es, wie Peter fand, kühler zu werden, das Meer wurde schwärzer, und die Felswände, die die Bucht umgaben, wirkten bedrohlich. Justus warf einen argwöhnischen Blick auf seinen Freund. »Wir Menschen lassen uns von derlei Äußerlichkeiten allzu leicht beeindrucken«, sagte er. »Nachdem wir nun alles verstaut haben, schlage ich vor, dass wir dem Wrack einen Besuch abstatten. Noch bietet die Dämmerung genügend Licht.«
Justus schnappte sich seine Taschenlampe und machte sich auf den Weg. Das Wrack lag zwischen zwei Felsen, als hätte es ein Sturm dort hingespült. Als er das flache Wasser erreichte, das den Felsen mit dem Wrack umgab, drehte er sich um. Wenige Meter hinter ihm folgte Bob. Peter hingegen trottete gerade erst vom Zelt los. Doch zum Warten war Justus jetzt zu ungeduldig. Er wandte sich wieder dem Wrack zu und sprang mit einer für seine Statur erstaunlichen Geschicklichkeit über die glitschigen Felsbrocken, ohne ins Wasser zu geraten. Kurze Zeit später kletterte er bereits zum Wrack hoch. Als er es erreichte, blieb er stehen und lauschte. Der Wind strich um die Planken. Hinter ihm keuchte Bob. Justus stieg in die Öffnung.
Peter hatte gerade mal den Strand erreicht. Jetzt zu diesem unheimlichen Wrack zu müssen, gefiel ihm gar nicht. »Warum bleiben wir heute Abend nicht im Zelt«, motzte er unlustig vor sich hin, »morgen ist doch auch noch ein Tag!« Unentschlossen sah er seinen Freunden hinterher. Nun war auch Bob im Wrack verschwunden. Schließlich gab auch er sich einen Ruck und tapste los.
»Die Filmausstatter haben ganze Arbeit geleistet!«, rief Justus aus dem Inneren des Schiffs. Seine Stimme vibrierte vor Forscherdrang. »Ursprünglich ist das ein Fischkutter gewesen! – Autsch! Hier ist ja zerbrochenes Glas! – Und da liegt eine verrostete Filmrolle!«
»Wie bist du bloß trocken rübergekommen?«, rief Peter. »Das ist alles so voll Meer hier!«
»Über die Steine halt! Stell dich nicht so an!«
»Ich habe aber keine Taschenlampe.«
»Meine Güte, Peter, manchmal bist du wie ein kleines Kind!«
»Jetzt leuchte doch mal!« Peter setzte genervt einen Fuß auf eine dunkle Stelle, die aus dem Wasser aufragte. Sein Fuß glitt seitlich ab. »Mist!« Peter sackte zur Seite und fasste ins kalte Wasser, um den Fall zu verhindern. Etwas plumpste ins Meer.
»Wo steckst du?«, rief Justus, der wieder aus dem Wrack getreten war.
Jetzt traf Peter der Strahl von Justus’ Taschenlampe. Es glänzte unter der Wasseroberfläche. »Oh nein! Mein Handy!« Als ob es noch helfen würde, zog Peter blitzschnell das Telefon aus dem Wasser. Er drückte ein paar Tasten. Doch das Handy war so leblos wie ein toter Fisch.
»Peter!« Justus und Bob brachen die Untersuchung des Wracks ab und bahnten sich den Weg über die Felsen.
»Das war mein bestes Telefon aller Zeiten!«, brüllte Peter und schmiss in einem Anfall von Wut das Handy in hohem Bogen zurück an den Strand. »Wenn das kein fieses Zeichen für unsere Mission ist!«
»Lass dein Unken!« Justus war herangekommen, und man sah ihm an, dass er sauer war. »Wärst du
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