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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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war, vor den anderen geheim halten wollte. Ich vermutete, dass es Kishan verletzen würde, was allerdings nicht der Grund war, warum ich es für mich behielt. Ich konnte einfach nicht anders. Das Erlebte war sehr … intim gewesen, und es schien falsch, es an die große Glocke zu hängen.
    Kishan, Mr. Kadam und ich verbrachten mehrere Stunden im Steuerhaus, während Nilima ein Nickerchen machte. Sie zeigten mir alles, was sie in meiner Abwesenheit herausgefunden hatten. Mr. Kadam erklärte mir die Grundlagen der Schiffsinstrumente, aber es war nicht zu übersehen, dass er erschöpft war. Kishan bemerkte meinen besorgten Blick und erklärte, dass er übernehmen und mich unterweisen könnte. Nach großem Protest und etlichem Hin und Her konnten wir Mr. Kadam schließlich doch überzeugen, dass er Schlaf brauchte. Wir versprachen ihm, ihn sofort zu wecken, falls etwas schiefliefe.
    Kishan verwendete die folgenden Stunden darauf, mir geduldig zu erklären, wie das Boot funktionierte. Er verfügte nicht über dieselbe Erfahrung wie Mr. Kadam oder Nilima, doch er schien rasch gelernt zu haben. Um uns die Zeit zu vertreiben, spielten wir ein paar Runden Pachisi und teilten uns ein Essen. Während er Kapitän spielte, schrieb ich eine Weile Tagebuch und las.
    Während einer Pause gesellte ich mich zu Kishan ans Steuer. Er war schweigsam und blickte aufs Wasser. Ich stupste ihn sanft mit der Hüfte an. »Woran denkst du?«
    Kishan sah mich lächelnd an, dann zog er mich vor sich, schlang mir die Arme um die Taille und lehnte sein Kinn auf meinen Kopf. »Ich denke im Grunde nicht viel, außer dass ich zufrieden bin. Zum ersten Mal seit … Jahrhunderten bin ich glücklich.«
    Ich lachte. »Du stehst also darauf, gegen Dämonen und Monster zu kämpfen?«
    »Nein. Ich stehe auf dich. Du machst mich glücklich.«
    »Oh.« Ich drehte mich in seinen Armen um und sah ihm ins Gesicht. »Du machst mich auch glücklich.«
    Er lächelte und fuhr mit seinen Fingern an meiner Wange herab. Seine Blicke glitten zu meinen Lippen, während er sich vorbeugte und mich wohl auf den Mund küssen wollte, doch er schien es sich in allerletzter Sekunde anders überlegt zu haben und gab mir stattdessen einen Kuss auf die Wange. Dann zog er eine sanfte Linie an Liebkosungen bis zu meinem Ohr und flüsterte: »Bald.« Er hielt mich fest, und während ich meine Wange an seine Brust drückte, fragte ich mich verwundert, warum er seine Meinung geändert hatte.
    Vielleicht weiß er, dass ich wegen Ren gelogen habe. Vielleicht hat er bemerkt, dass wir uns sonderbar benehmen. Nein. Dann hätte er etwas gesagt, oder?
    Ich schluckte meine Schuldgefühle hinunter, während wir uns aus unserer Umarmung lösten und gemeinsam zum Kimono schritten. Die erste gestickte Linie des Sterns – die Strecke zwischen Ufertempel und Sternentempel – war fertiggestellt. Ich drehte den Stoff um und besah mir den blauen Drachen. Da glaubte ich ein hauchzartes Lachen zu hören, und ich hätte schwören können, dass der rote Drache mir zublinzelte. Ich sah ihn stirnrunzelnd an und faltete die Ärmel, um ihn aus meinem Blickfeld zu bannen.
    Der blaue Drache saß auf grauen Wolken, und Rauch schien aus seinen Nüstern zu kommen. Ich fuhr eine Wolke nach und hörte ein Schnauben. Ein feiner Dunstfaden kringelte sich um meine Fingerknöchel. Ich blies ihn fort und blickte auf.
    Wir fuhren in südlicher Richtung. Die Sonne würde bald aufgehen. Weiter vorne bemerkte ich, dass dichte Nebelschwaden übers Wasser rollten. Die Sterne verblassten, eingefangen und umhüllt von dunklem Nebel. Ich lehnte mich aus der Tür und spürte den Wind, der gegen mein Gesicht peitschte. Das Schiff hüpfte auf den Wellen.
    Ich blickte auf die Uhr. Nur sieben Stunden waren vergangen. »Kishan? Ich denke, es ist an der Zeit, Mr. Kadam zu wecken.«
    Er verschwand und kehrte mit einem schläfrigen Mr. Kadam zurück.
    »Was ist los, Miss Kelsey?«
    »Ich denke, der blaue Drache erzeugt Nebel. Können wir durch diese trübe Suppe hindurchfahren?«
    Mr. Kadam schickte Kishan, um Nilima zu wecken, und antwortete dann: »Wir sollten es unbeschadet überstehen.«
    Dann machte er sich an die Überprüfung der Instrumente.
    Als Kishan mit Nilima erschien, schickte Mr. Kadam ihn und mich auf unsere Zimmer. Er wollte, dass wir für unser nächstes Abenteuer Kraft sammelten. Ich ging in meine Kabine und schlief sogleich ein.
    Ich hatte erst wenige Stunden geruht, als ich aus dem Schlaf schreckte, als wäre ich aus

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