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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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meinem Körper schwerfiel, sich zu regenerieren. Ich machte mir im Geiste eine Notiz, später Mr. Kadam zu befragen.
    Ausgehungert betrat ich die Brücke, und eine gutherzige Nilima bereitete mir ein Frühstück zu, obwohl es längst Nachmittag war. Ich nippte an meinem Apfelsaft und trug meinen Teller zu dem Schreibtisch, an dem alle arbeiteten. Die Brüder wirkten ausgeruht, was man von Mr. Kadam nicht behaupten konnte.
    Mithilfe der Goldenen Frucht zauberte ich für Mr. Kadam seinen Lieblings-Orangenblütentee herbei, bevor ich mir einen Stuhl schnappte und French Toast mit Frischkäse und Erdbeeren aß. Mr. Kadam zwinkerte mir dankbar zu, schlürfte seinen Tee und drückte den müden Rücken durch.
    »Sie haben die ganze Nacht … äh … den ganzen Tag ohne Unterlass gearbeitet, nicht wahr?«, sagte ich.
    Mr. Kadam nickte und führte die Tasse an den Mund.
    »Wann haben Sie das letzte Mal gegessen?«
    Er zuckte mit den Schultern, weshalb ich die Goldene Frucht bat, zum Tee einen heißen Blaubeer-Scone mit Butter und Honig zu reichen. Mr. Kadam lächelte mich an und nahm neben mir Platz. Ren und Kishan nutzten die Gelegenheit, um sich über die Seekarte zu beugen, sie knallten mit den Köpfen zusammen und knurrten einander wütend an.
    Ich grinste und wandte mich an Mr. Kadam. »Was haben Sie herausgefunden? Wir bewegen uns schon wieder, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Wie ist das möglich? Bewegen wir uns aus eigener Kraft?«
    »Das Satellitensystem und einige unserer Instrumente funktionieren immer noch nicht, aber der Motor ist angesprungen, nur leider wissen wir immer noch nicht, wo wir uns befinden. Und da kommt das hier ins Spiel.«
    Er streckte die Hand nach einem schmalen Büchlein aus, das auf dem Schreibtisch lag, und reichte es mir. Ich blätterte es rasch durch, fand jedoch nichts außer Spalten voller chinesischer Schriftzeichen. »Was ist das?«
    »Mangels einer besseren Bezeichnung nenne ich es einen Drachen-Almanach.«
    »Woher haben Sie ihn?«
    »Ich habe ihn in einem Geheimfach im Sextanten gefunden. Seitdem sitze ich daran, ihn zu übersetzen.«
    Kishan ging zum Steuerrad und führte ein paar Feinjustierungen durch.
    »Wir kennen jetzt den Breiten- und Längengrad des nächsten Drachen. Dieser äußerst ungewöhnliche Sextant erlaubt mir, unseren Kurs einzustellen. Unser nächster schuppiger Freund ist der blaue. Sobald der Stern in Sicht kommt, schwirrt und surrt der Sextant, fast wie ein Kompass. Dann rührt er sich und spuckt den Breiten- und Längengrad aus. Außerdem gibt er an, wie viele Stunden es – je nach unserer Geschwindigkeit – bis zu unserer Ankunft dauern wird.«
    »Wofür brauchen wir dann den Almanach?«
    »Der Almanach zeigt uns, wo wir den Stern finden.«
    »Ich verstehe. Und wann werden wir den blauen Drachen erreichen?«
    »Bei unserem jetzigen Tempo und falls das Wetter beständig bleibt … gegen acht Uhr morgen früh.«
    Mr. Kadam nahm ein Notizbuch und einen Stift zur Hand, und wir verbrachten eine geschlagene Stunde damit, über den roten Drachen und seinen Diamantpalast zu reden. Alle wichtigen Einzelheiten hatte er bereits von Kishan und Ren in Erfahrung gebracht, aber er wollte auch meine Version der Geschichte hören. Er stellte mir Dutzende Fragen, einschließlich einer mir unangenehmen über das goldene Licht, das ich benutzt hatte, um den Stern zu entfachen. Zögerlich murmelte ich: »Hat Ihnen Ren das nicht erzählt?«
    »Er hat mir nur erzählt, wie er mithilfe des Dreizacks und des Göttlichen Tuchs den Stern zum Balkon gezogen hat. Er meinte, es läge an Ihnen, mir den Rest zu offenbaren.«
    »Oh.«
    Ich biss mir auf die Unterlippe, und als ich mich umdrehte, bemerkte ich, dass Ren den Kopf gehoben hatte. Er sah mich mit unergründlicher Miene an, bevor er sich wieder der Landkarte zuwandte, doch ich wusste, dass er unserer Unterhaltung lauschte. Kishan beendete, was auch immer er am Steuerrad getan hatte, legte mir den Arm um die Schulter und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel.
    Ich räusperte mich. »Ich … äh … weiß nicht, woher das goldene Licht stammt. Vielleicht liegt es daran, dass wir in diesem besonderen Reich sind«, log ich.
    Mr. Kadam nickte und machte sich Notizen auf seinem Schreibblock. Kishan drückte meine Schultern und massierte sie sanft. Ich riskierte einen verstohlenen Blick auf Ren, doch er war still und heimlich verschwunden. Ich seufzte schuldbewusst. Ich war nicht sicher, warum ich das, was zwischen Ren und mir vorgefallen

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