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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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einem Albtraum geweckt worden. Ren stand an der geöffneten Tür und starrte mit bestürzter Miene auf mein Bett.
    Hastig wendete er den Blick ab und sagte steif: »Deine Anwesenheit ist im Steuerhaus erwünscht.« Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand, zog die Tür leise hinter sich zu.
    Ich fragte mich gerade, was sein Problem war, als ich eine Hand spürte, die mir über den Rücken strich. Ich sprang aus dem Bett, als stünde ich in Flammen. Ein spärlich bekleideter Kishan stützte sich auf seinen Ellbogen. »Alles in Ordnung?«
    »Mir geht’s … gut «, stammelte ich.
    »Warum bist du dann so hochgefahren?«
    »Ich war … durcheinander. Normalerweise schlafe ich nur neben einem Tiger.«
    »Oh.«
    Alles, was Kishan trug, waren kurze Shorts. Ren muss gedacht haben … Es spielt doch keine Rolle mehr, was Ren denkt, oder?
    »Zieh dich an. Ren hat gesagt …«
    »Ich habe gehört, was Ren gesagt hat.« Kishan umarmte mich und küsste mich auf die Stirn. »Ich warte draußen auf dich.«
    In Windeseile waren wir auf dem Weg zur Brücke. Ich zerbrach mir den Kopf, was an diesem Morgen geschehen war. Auch wenn es strenggenommen nur ein kurzes Nickerchen gewesen war und ich schon häufig neben Ren oder Kishan in Tigergestalt geschlafen hatte, war es mir irgendwie … unangenehm, neben Kishan, dem Mann, zu schlafen. Ren hatte mich in dieser Hinsicht zu nichts gedrängt, hatte im Gegenteil immer darauf bestanden, dass wir uns körperlich nicht zu nahe kamen.
    Ich hatte angenommen, dass Kishan das ähnlich sehen würde, aber trotz der Verwandtschaft waren sie zwei unterschiedliche Menschen, ich durfte das nie vergessen. Ich musste mit ihm reden. Würde ich mich genauso fühlen, wäre es Ren gewesen? Ich weigerte mich, eine Antwort zu geben.
    Die Deschen lag unter einer undurchdringlichen Wolkendecke vor Anker. Mr. Kadam zog uns beiseite, als wir das Steuerhaus betraten.
    »Die Insel ist aus dem Nichts aufgetaucht«, sagte er. »Anscheinend funktioniert der Tiefenmesser nicht. Ohne Ren, der Ausschau gehalten hat, hätte ich das Schiff niemals rechtzeitig anhalten können.«
    Kishan und ich starrten aus dem Fenster in die kalte Leere.
    »Wie sollen wir denn wissen, was wir als Nächstes zu tun haben?«, murmelte ich laut. Niemand antwortete.
    Mr. Kadam stand neben uns. »Laut meinen Aufzeichnungen sind wir am richtigen Ort.«
    Ren spähte himmelwärts. »Wo ist dann unser schuppiger Freund?«
    Er und Kishan diskutierten den Vorschlag, ein kleines Boot zu nehmen und sich die Insel aus der Nähe anzuschauen, als mir eine Idee kam. Ich legte Mr. Kadam die Hand auf den Arm.
    »Was ist, Miss Kelsey?«
    »Lassen Sie uns den Wind nutzen.«
    »Den Wind?«
    »Fu j ins Sack.«
    »Ja. Das könnte womöglich funktionieren. Lassen Sie es uns versuchen.« Er öffnete einen Schrank und holte das Tuch heraus, das sich in seinen Händen orange und grün verfärbte, doch als er es mir reichte, nahm es ein leuchtendes Kobaltblau an. Ich errötete, versteckte das Göttliche Tuch hinter meinem Rücken und bat alle, auf das Dach des Steuerhauses zu klettern.
    Als die anderen oben waren, rügte ich das Tuch: »Kannst du nicht Rot oder Schwarz oder irgendeine andere Farbe annehmen? Ignoriere einfach meine Gedanken an Ren, okay? Ich versuche mich zu konzentrieren, aber das ist schwierig.« Das Tuch veränderte seine Farben, beharrte jedoch auf einer kobaltblauen Mitte. Ich seufzte. »Das muss wohl reichen.« Mit einer letzten Ermahnung an das dumme Ding hastete ich die Leiter hinauf.
    Als wir alle auf dem Dach versammelt waren, bat ich: »Der Sack des Fu j in.« Das Tuch wand sich in meinen Händen und dehnte sich, während ein langer, fein säuberlich genähter Saum an seinen Rändern entstand. »Und jetzt bitte alle zupacken.«
    Wir nahmen jeder eine Ecke des riesigen Sacks, und ich rief: »Göttliches Tuch, sammle den Wind ein!«
    Augenblicklich wurde ich so heftig von einer starken Windböe getroffen, dass ich fast das Gleichgewicht verloren hätte. Der Sack füllte sich rasch, war gebläht wie ein Heißluftballon und riss an meinen Armen. Ich band mir den Zipfel um mein Handgelenk, um nicht loszulassen. Selbst für Ren und Kishan war es anstrengend.
    Schließlich hielten wir einen vollen Sack in den Händen und spürten nicht den leisesten Windhauch mehr um unsere Gesichter.
    »Macht euch bereit«, rief ich. »Zielt in Richtung der Insel.«
    Wir rissen den Sack auf und klammerten uns am Tuch fest, als hinge unser Leben davon ab.

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