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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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sich und zappelte. Als sein Rasiermesser-Schnabel allmählich die Fäden durchriss, befahl ich dem Tuch, sie zu verstärken, doch ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war. Letztlich würde der Krake wütend genug werden, um den Faden ganz zu zerreißen und mich in der Mitte durchzubeißen.
    Während ich im Wasser hin und her geschleudert wurde, fragte ich mich kurz, was meine Eltern von der Art und Weise gehalten hätten, wie ich nun sterben würde. Ich dachte an das Leben nach dem Tode und fragte mich, ob die Leute ihre Todesgeschichten austauschten. Falls ja, hätte ich die coolste Geschichte überhaupt. Du bist im Schlaf gestorben? Im Suff Auto gefahren? Krebs, wie? Zweiter Weltkrieg? Wartet mal ab, bis ich euch erzähle, was mir passiert ist. Ja, genau … stimmt … Krake, hab ich gesagt.
    Ich hätte in Panik verfallen sollen. Ich hätte ertrinken sollen. Doch ich trieb lediglich im Kielwasser der wogenden Glieder und wartete gelassen darauf, dass das Geschöpf mich hinunterschlucken würde. Was dauert das denn so lange? Mann o Mann. Nun mach aber mal!
    Es fühlte sich an, als hätte mich jemand in eine riesige Waschmaschine geworfen. Ich spürte das glatte Fleisch von Tentakeln, gummiartige runde Saugnäpfe und das scharfe Stechen von Zähnen, als sie im Waschgang an mir vorbeirotierten. Ich hörte ein Kreischen und spürte das Wogen des aufgewühlten Wassers und das fleischige, glatte Tasten der Zungen, die mich weiterhin dick mit Öl einschmierten. Ich hing wie ein Fisch an der Angel – doch etwas lenkte den Angler ab. Ich riss die Augen auf und sah, wie schwarze Ranken aus Blut herumwirbelten.
    Sich windende Gestalten schossen an mir vorbei, eine davon golden. Fanindra. Sie erhellte die Umgebung, obwohl ich entschied, dass ich lieber im Dunkeln wäre. Das Ungeheuer erhob sich im Wasser wie eine fleischige purpurfarbene Wolke über mir, bereit, mich mit der Gewalt eines Wirbelsturms zu vernichten. Ich beobachtete, wie Fanindra zu einem Tentakel schwamm und hineinbiss. Das Geschöpf erzitterte.
    Weitere längliche Gestalten kamen auf mich zugeschwom men – gelb-schwarz gestreift, schwarz-weiß gestreift, grau, grün, lang, dünn, dick – Seeschlangen. In der Höhle wimmelte es von ihnen. Sie griffen das Untier an und übersäten es wie Nadeln ein Nadelkissen. Tatsächlich, unzählige Schlangen folgten Fanindras Beispiel. Manche bissen heftig in das purpurfarbene Fleisch und wanden sich hinein. Sie bewegten sich wie Würmer unter der Haut des Tintenfisches, die ganze Zeit um sich beißend und reißend.
    Das Geschöpf schrie auf und füllte seinen Mantel. Schwarze Tinte schoss aus dem Sipho hervor und umgab mich in warmen Wellen, brannte mir in den Augen. Ich schloss sie rasch und übergab mich fast. Unvermittelt bewegte sich der Krake Dutzende Körperlängen von seinem ursprünglichen Aufenthaltsort fort und zerrte mich gewaltsam mit sich.
    In dem Durcheinander lockerte sich der Griff, mit dem mich der Krake gepackt hielt. Ich war ihm aus dem Maul gerutscht, konnte mich aber immer noch nicht bewegen, weil mich seine Zungen weiterhin umschlangen. Es war gerade zur rechten Zeit passiert, denn die Bewegungen des Ungeheuers rissen die Fäden einfach entzwei. Er hätte mich in zwei Hälften zerbissen! Während ich über mein Glück sinnierte, beobachtete ich die Schlangen, die immer noch an seiner Haut hingen. Fanindra biss in die Stelle neben dem riesigen schwarzen Auge, und das Untier schüttelte sich. Tentakel schlugen im Wasser wild um sich und versuchten verzweifelt, die Schlangen loszuwerden.
    Etwas berührte mich, und ich zuckte zusammen, spürte dann aber, wie eine Hand meinen Arm drückte. Ren packte eine grüne Zunge und entfernte sie von meinem Hals. Der kräftige Muskel schlang sich um seinen Arm, doch Ren zog fest daran und bekam ihn los. Kishan schwamm auf uns zu und sägte durch die grünen Röhren. Schmierige, ölige Flüssigkeit ergoss sich über uns, als er die Zungen vom Körper des Wesens abtrennte. Er machte meine Beine los, während Ren meine Arme befreite. Kishan packte mich im Fesselschleppgriff und schwamm los, mich mit sich ziehend.
    Kampflustig tauchte Ren an das Untier heran. Er stieß den Dreizack wieder und wieder tief in den Rachen des Geschöpfs. Schwarzes Blut quoll in einer Wolke hervor, und schon bald konnte ich ihn nicht mehr ausmachen. Kishan zog mich näher an die Felsstufen. Nachdem wir sie erreicht hatten, drehten wir uns um und sahen zu, wie das Geschöpf erneut

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