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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Edelsteinen besetzten grünen Augen wurden größer, und die Form ihres Gesichts veränderte sich. Schon bald ließen ihre ruckartigen Fisch-auf-dem-Trockenen-Bewegungen nach, und sie war abermals eine goldene Kobra.
    Nilima wickelte mich in ein großes Handtuch. Vorsichtig lehnte ich den Kopf gegen die Wand und stöhnte. Ren half mir, meine Ausrüstung abzulegen. Ich keuchte vor Schmerz auf, als Nilima mein Bein berührte.
    »Was ist geschehen?«, fragte sie.
    »Ein Krakenbiss«, erwiderte Ren. »Ich weiß nicht, wie schlimm es ist. Sie hat die Wunde fest verbunden.«
    Meine fürsorgliche Krankenschwester schickte Ren nach einem Verbandskasten und Kishan nach Wechselklamotten für mich.
    Während sie fort waren, half sie mir aus meinem nassen Taucheranzug und warf mir einen Morgenmantel über. Dann löste sie behutsam den Verband und besah sich meine Wunden.
    »Ihr Bein hat es am schlimmsten getroffen. Sie müssen genäht werden. Was ist hier passiert?« Sie zeigte auf den Verband um meine Hüfte.
    »Der Krake hat mich mit einem seiner Tentakel gepackt.«
    »Hm … Ihr Neoprenanzug hat Sie dort wahrscheinlich vor dem Schlimmsten bewahrt. Die Stelle ist nur geprellt, aber da sind auch kreisrunde Schnitte, die allerdings nicht tief sind.«
    »Saugnäpfe.«
    Sie schauderte.
    Ein Tropfen grüner Glibber fiel von meiner Nase auf meinen aufgeritzten Arm, und ich kreischte vor Schmerz auf. Es brannte schrecklich. Nilima wischte ihn rasch weg, und das Beißen ließ nach. Da kehrten die Brüder zurück. Ein Klumpen grüner Schleim rann langsam an Kishans Arm hinab und platschte aufs Deck. Er verätzte ihn nicht mit derselben Intensität wie mich, was Kishan wohl seinen unglaublichen Tiger-Heilkräften zu verdanken hatte.
    Nilima starrte den Schleim verärgert an und sagte: »Ihr beide geht jetzt duschen. Das grüne Zeug scheint giftig zu sein. Wahrscheinlich eine Art Säure. Wascht es euch so schnell wie möglich ab. Solange es noch auf euch ist, kann ich nicht erlauben, dass ihr in Kelseys Nähe bleibt oder sie berührt. Auf euch mag es keine Wirkung haben, aber ihr tut es weh.«
    Die Jungs zögerten.
    »Keine Sorge«, versicherte Nilima. »Ich kümmere mich um sie. Die Blutung ist unter Kontrolle. Ihr wird nichts geschehen.«
    Nilima schnappte sich den Duschkopf und befreite mich rasch und gründlich von dem Schleim. Vorsichtig säuberte sie meine Wunden. Als sie genügend ausgespült waren, rieb sie eine antibakterielle Creme in die Schnitte an meinen Rippen, ließ das Göttliche Tuch einen neuen Verband fertigen, und half mir dann beim Anziehen.
    Als Nächstes kümmerte sie sich um mein Bein. Die Haut war rot und geschwollen, vom Salzwasser gereizt. Ich biss mir auf die Zunge, um nicht vor Schmerz loszubrüllen. Mein Bein pochte unerträglich und begann wieder zu bluten, nachdem Nilima es gereinigt hatte. Ich schluckte schwer, als ich die klaffende Wunde sah.
    »Schauen Sie weg! Es wird heilen, aber wie schon gesagt, es muss genäht werden. Dafür brauche ich Großvater.« Sie bat das Tuch, mich wieder zu verbinden. »Kann ich Sie eine Minute allein lassen?«
    Ich nickte und legte mich mit geschlossenen Augen auf die Holzbank. Erschrocken glaubte ich zu spüren, wie das Gift des Kraken durch meine Adern schoss. Meine Nerven kribbelten, als säßen kleine Feuerameisen unter meiner Haut. Ich war müde. Ich nickte ein und wurde im nächsten Moment von einem Geräusch aus dem Schlaf gerissen. Fanindra kam auf mich zu.
    »Wirst du mich beißen? Wenn ja, schließe ich lieber die Augen. Beeil dich.«
    Ich hörte nichts und blinzelte. Fanindra hatte sich eingerollt und es sich neben meinem Fuß bequem gemacht.
    »Dann liege ich also nicht im Sterben? Danke, dass du mir Gesellschaft leistest. Weck mich, falls ich doch noch sterbe.«
    Einen Augenblick später kehrte Kishan frisch geduscht zurück, setzte sich neben mich und nahm meine Hand. Kurz darauf kamen auch Ren, Nilima und Mr. Kadam. Mr. Kadam zog den Reißverschluss eines Täschchens auf, schüttelte eine Tablette in seine geöffnete Handfläche und hielt sie mir zusammen mit einer Flasche Wasser hin.
    »Was ist das?«
    »Ein Antibiotikum.« Mr. Kadam reichte Kishan die Flasche. »Sorg dafür, dass sie die nächsten zehn Tage eine am Morgen und eine am Abend schluckt.«
    Kishan nickte.
    »Dann sehen wir uns mal die Wunde an.« Mr. Kadam entfernte den Verband und besah sich den Schnitt genau. Diesmal ließ ich die Augen geschlossen. »Du hast völlig recht, Nilima. Sie muss

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