Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
geschlossen, und ich konnte schon wieder auftreten. Ich bat Nilima, dem Tuch zu helfen, mir ein Kleid zu schneidern, und sie schlug ein Cocktailkleid aus Satin mit angeschnittenen Ärmeln und einem tiefen Ausschnitt vor. An der rechten Seite der Taille war es gerafft und mit einer hübschen schwarzen Applikation versehen. Über dem engen, knielangen Rock war ein durchsichtiger Stoff drapiert, der sich an meine rechte Hüfte schmiegte und sich dramatisch bis zum Saum bauschte.
Eigentlich wollte ich es blau färben, erkannte jedoch rasch, dass dies Kishan eine falsche Botschaft übermitteln würde. Stattdessen entschieden wir uns für einen Bronzeton, was sich als ein Glücksgriff herausstellte, da mir die Farbe sehr schmeichelte. Sie brachte meine Augen perfekt zur Geltung und ließ meine Haut leuchten. Ich bat das Tuch, mir passende flache Satinpantoffeln mit derselben Applikation wie am Kleid zu fertigen. Nachdem ich mich bei Nilima bedankt hatte, bürstete ich mir das Haar, und meine Gedanken glitten zu dem Abend, der vor mir lag.
Ich versuchte, die Stimme in meinem Kopf zu wecken, und bat meine Mutter um Rat. Sie war immer da gewesen, wenn ich eine Beziehungsfrage hatte. Aber diesmal wartete nichts als Schweigen auf mich.
Vielen Dank, Mom. Was? Ich gebe mein Bestes. Es ist ja nicht so, als wärst du hier, um mir mit diesem Zeug behilflich zu sein. Manchmal braucht ein Mädchen seine Mutter, weißt du? Ich hielt mitten im Gedanken inne und wies sie scharf zurecht. Du solltest hier sein.
Ich starrte in den Spiegel, während ich mir mechanisch die Haare kämmte, und legte dann schließlich die Bürste weg. Ich sah dünn aus. Blass. Hatte dunkle Ringe unter den Augen. Nicht gerade ein Augenschmaus für ein heißes Date, auch wenn ich mein Äußeres natürlich auf den Kraken schieben könnte. Ich war gereizt, nervös. Hatte ein flaues Gefühl im Magen. Benommen schminkte ich mich.
Auf der Suche nach Inspiration für mein schulterlanges Haar nahm ich den Lockenstab zur Hand und zupfte eine der Lotosblüten aus Durgas Blumenkranz. Ich betrachtete die Blüte und hegte die stille Hoffnung, dass sie mich führen und mir helfen würde, meine hartnäckigen Gefühle für Ren zu überwinden und Kishan die Liebe entgegenzubringen, die er brauchte. Immerhin war Durga diejenige, die mich ermuntert hatte, einen Sprung in die Zukunft zu wagen.
Ich kämmte das Haar zurück und befestigte die weiße Blume über meinem rechten Ohr. Ihr Duft spendete mir Trost. Ein Gefühl des Friedens legte sich über mich, und im nächsten Moment glaubte ich, ein weicher Arm hätte sich kurz um meine Schultern gelegt und mich aufmunternd gedrückt. Ob dies nun Durga oder meine Mutter gewesen war, die Berührung erfüllte mich mit der tiefen Überzeugung, dem Glauben, dass sich mein Kummer in Wohlgefallen auflösen werde. Ich schlüpfte in mein Kleid und hatte gerade die Pantoffeln angezogen, als ich ein Klopfen an der Tür vernahm.
Ich setzte ein entschlossenes Lächeln auf und öffnete. Augenblicklich verwandelte das aufgesetzte sich in ein richtiges Lächeln, als ich bemerkte, wie glücklich er war. Unverhohlen bewunderte er mein Kleid und reichte mir ein Bukett aus Seidenblumen.
»Tut mir leid, dass sie nicht echt sind. Wie es scheint, gibt es im gesamten Drachenreich keinen einzigen Blumenladen.«
»Das macht doch nichts.«
»Du siehst wunderschön aus.«
»Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.«
Und er sah wirklich prächtig aus. Er trug eine schwarze Hose und ein kupferfarbenes Seidenhemd mit einer passenden, schwarz-kupfer-gold gestreiften Krawatte. Ich trat einen Schritt vor und strich über die Krawatte. Er erfasste meine Hand und küsste sie lächelnd. Seine goldenen Augen blitzten, als er mir den Arm bot.
»Wie geht’s deinem Bein?«, fragte er.
»Gut. Es ist fast verheilt. Noch ein Tag, und ich müsste fit genug sein, um es mit einem weiteren Kraken aufzunehmen.«
Er runzelte die Stirn. »Ich hoffe, das bleibt uns erspart.«
Ich nickte, und wir gingen zum Sonnendeck. Der Mond war aufgegangen, und das Meer lag ruhig da. Es war wunderschön. Der dunkle Himmel war wolkenlos, die Sterne funkelten hell. Es war die perfekte Kulisse für ein romantisches Abendessen bei Kerzenschein.
Doch anstatt mich zur Lounge am Achterdeck zu führen, brachte mich Kishan zum Bug des Schiffs.
»Werden wir denn nicht essen?«
»Doch. Ich habe dort vorne einen Tisch aufgestellt. Und keine Sorge, dass wir von der Brücke aus beobachtet
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