Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
sein.«
»Oh, ich verstehe.« Mir fiel ein, wie Ren und ich den Stern des roten Drachen repariert hatten, und biss mir schuldbewusst auf die Lippe.
»Ich will, dass du dasselbe für mich empfindest, was ich für dich empfinde«, fuhr er fort. »Aber vor allem will ich, dass du wieder gesund und glücklich bist.« Er lehnte sich vor und strich mit den Fingern über meine Wange. »Ich liebe dich, Kelsey. Ich bin nur nicht sicher, ob du dasselbe für mich empfindest oder ob wir einfach nicht füreinander bestimmt sind.«
Ich verscheuchte meine schuldbewussten Gedanken, brachte seine Finger an meinen Mund und küsste seine Handinnenfläche. »Weißt du, was das Problem ist? Auf dem Schiff hatten wir nur sehr wenig Zeit zu zweit, und das Reich der Sieben Pagoden bietet wenig Gelegenheit für Romantik. Wie wäre es heute mit einem Candle-Light-Dinner? Nur wir zwei? Du trägst eine Krawatte und ich ein Kleid. Was hältst du davon?«
»Und was, wenn wir bis dahin den dritten Drachen erreicht haben?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Dann improvisieren wir. Lassen uns etwas einfallen. Hat Mr. Kadam bereits die Bedeutung der Himmelsscheibe entschlüsselt?«
»Nein. Er und Ren arbeiten daran. Wir haben den Nebel des blauen Drachen hinter uns gelassen, aber wir liegen vor Anker, bis wir unseren nächsten Schritt geplant haben.«
»Okay. Dann sagen wir Mr. Kadam, dass wir uns die Nacht freinehmen wollen. Außerdem braucht mein Bein sowieso noch Zeit, um zu heilen.«
Kishan nickte. »Wenn du meinst.«
»Ja, das meine ich. Wenn sich ein Mädchen nicht mal nach einem Krakenkampf einen Tag freinehmen darf, wann dann?«
Er lachte. »Wie wahr!«
Den restlichen Tag verbrachte ich allein, abgesehen von Nilimas ständigem Kissenaufschütteln. Nach ein paar Stunden Langeweile betrieb ich meine eigene Recherche in Bezug auf die Himmelsscheibe, die große Ähnlichkeit mit der Himmelsscheibe von Nebra aufwies, deren Entstehung auf 1600 v. Chr. geschätzt wird und über die ich in meinem Kunstgeschichtskurs an der Uni etwas gelesen hatte. Die Himmelsscheibe von Nebra zeigte Sternenkonstellationen auf sowie die Sommer- und Wintersonnenwende, damit Bauern den besten Zeitpunkt für das Pflanzen der verschiedenen Getreidesorten kannten.
Die Himmelsscheibe des blauen Drachen wurde offensichtlich nicht zum Ackerbau benutzt. Anstelle der Monddarstellungen waren Sterne und die sieben Sonnen abgebildet. Eine Linie, die sich zwischen den Sternen hindurchschlängelte, führte von einer der Sonnen am unteren Ende zu einer der Sonnen an der Spitze.
Ich schlug ein Buch über andere berühmte Scheiben auf und stieß auf den Atzteken-Kalender, der die fünf Zeitalter der Welt aufzeigte. Jedes Tageszeichen war nach einer Gottheit benannt. Ich blätterte noch ein bisschen in dem Buch herum, fand jedoch nichts, das man auf unsere Situation hätte anwenden können.
Mit einem enttäuschten Seufzen legte ich das Buch und die Unterlagen beiseite. Meine Gedanken trieben zu etwas, worüber ich eigentlich auf gar keinen Fall nachdenken wollte.
Es ist an der Zeit. Es ist an der Zeit, Ren endlich loszulassen und mit Kishan in die Zukunft zu blicken. Es ist nicht so, als würde ich Kishan nicht lieben. Das tue ich wirklich. Aber ich liebe Ren auch. Ich glaube, ein Teil von mir wird das immer tun.
Ich hatte Ren gesagt, sobald ich mit Kishan zusammenkäme, würde es kein Zurück geben, und ich gehörte nicht zu der Sorte Mensch, die mit den Gefühlen anderer spielte. Ich würde bei ihm bleiben. Wenn ich Ren nicht vergessen könnte, dann könnte ich zumindest meine Gefühle für ihn verbergen. Ich würde sie an einen sicheren Ort in meinem Herzen wegsperren und nie wieder freilassen
Ich wollte, dass die Sache mit Kishan funktionierte, aber ich wusste, dass ich einen Teil von mir zurückgehalten hatte. Ich hatte ihm nicht mein ganzes Herz geschenkt. Hatte ihm nicht dieselbe Liebe zukommen lassen wie Ren. Er verdient mehr. Er verdient das Allerbeste. Es ist an der Zeit, dass ich meine Liebe wieder verschenke.
Ich stand auf und probierte mein Bein aus. Es sah schon viel besser aus, und die Schnitte und Blutergüsse um meinen Oberkörper waren so gut wie verschwunden. Nachdem ich mich mit Nilima beraten hatte, kamen wir beide überein, dass die Nähte nicht mehr nötig wären.
Sie befahl dem Göttlichen Tuch, die Fäden zu ziehen, und das hauchzarte Garn löste sich behutsam aus meiner Haut. Eine Narbe lief an meinem Bein hinab, aber sie war vollständig
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