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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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sich aus den kreisrunden Löchern. Der Fisch neigte den Körper zur Seite und landete mit dem Kopf auf dem Dach des Steuerhauses. Ren fiel über Bord und rutschte an dem glitschigen Körper des Ungetüms hinab in das aufgewühlte Meer.
    »Ren! Kishan, hilf ihm!«
    Kishan sprang ihm auf der Stelle ins Wasser nach.
    Ich schrie den Männern im Meer zu: »Wie soll das hilfreich sein?«, und rannte zur Kommandobrücke. Der Fisch umkreiste das Gebiet und versuchte, sich die zwei Brüder zu schnappen, die neben dem Boot trieben. Ren benutzte den Dreizack, jedoch ohne Erfolg. Es war von Vorteil, dass der Unterkiefer des Fisches zu groß war, um nah genug für einen Biss an sie heranzukommen, weshalb er stattdessen mit voller Wucht gegen das Schiff knallte. Ich packte das Göttliche Tuch und lief zurück zur Bootsseite. Mittlerweile hatte der Fisch aufgegeben, die Brüder beißen zu wollen und versuchte, sie an der Jacht zu zerdrücken.
    Ich murmelte: »Du willst aus meinen indischen Prinzen Pfannkuchen machen? Nicht mit mir!«
    Ich schleuderte den mächtigsten Blitzschlag, den ich aufbieten konnte, und traf den Fisch an mehreren Stellen. Er wand sich wütend im Wasser, versuchte, aus meiner Reichweite zu entkommen. Gleichzeitig bat ich das Tuch um eine Strickleiter, ließ sie von der Längsseite der Jacht zum Meer herabhängen, und rief den Brüdern zu, sie sollten sich daran festhalten. Mit Blitzschlägen hielt ich ihnen den Fisch lange genug vom Hals, dass sie hinaufklettern konnten.
    Als sie an Bord waren, tropfend und erschöpft, schrie ich Nilima zu: »Bringen Sie uns von hier weg!«
    Ich beschoss den Fisch mit zuckenden Blitzen, bis wir weit genug entfernt waren und er schließlich aufgab. Als wir außer Gefahr waren, funkelte ich die beiden Brüder finster an und stampfte ins Steuerhaus.
    Ich steckte den Kopf durch die Tür und sagte: »Nun, Kishans Theorie wäre damit wohl bewiesen. Ich schlage vor, wir wählen einen Kurs zwischen all den Punkten aus.« Dann ging ich in meine Kabine. Ich versperrte beide Türen und ließ Wasser in den Whirlpool laufen.
    Nach dem Bad ging ich zurück zur Brücke. Alles war ruhig. Die Sonne war untergegangen, und weder Ren noch Kishan waren zu sehen. Nilima steuerte die Jacht. Ich schnappte mir eine Decke und kuschelte mich in einen der Sessel. Nilima warf mir von Zeit zu Zeit einen raschen Blick zu, doch ich war völlig in meine Gedanken versunken.
    »Sie fragen sich, was Sie nun tun sollen, nicht wahr?«
    Ich seufzte. »Ja. Ich denke darüber nach, wie ich Ren verständlich machen soll, dass wir nicht mehr zusammen sein können.«
    »Oh?« Sie verlagerte das Gewicht und sah mich an. »Wirklich, darüber denken Sie nach? Ich nahm an, Sie fragen sich, wer von den beiden Sie glücklich macht.«
    »Nein. Daran habe ich gar keinen Gedanken verschwendet.«
    »Ich verstehe. Sie sind also fest entschlossen, bei Kishan zu bleiben?«
    »Ich habe es ihm versprochen. Es ist meine Pflicht.«
    »Haben Sie Ren nicht dasselbe Versprechen gegeben?«
    Ich verzog das Gesicht. »Ja. Aber das ist schon lange her.«
    »Vielleicht kommt ihm das nicht so vor.« Nilima starrte in die Finsternis.
    »Vielleicht.« Ich betrachtete meine Hände in meinem Schoß. »Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?«, fragte ich.
    Sie rekelte sich geschmeidig und kehrte dann in ihre Ausgangsposition zurück. »Sie schreiben doch gerne Tagebuch, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dann schlage ich vor, dass Sie über beide schreiben. Notieren Sie ihre Stärken und Schwächen. Listen Sie auf, was Sie an ihnen lieben. Schreiben Sie auf, was anders sein sollte, wenn es nur nach Ihren Wünschen ginge. Womöglich hilft es Ihnen, wenn Sie Ihre Gedanken schwarz auf weiß sehen.«
    »Das ist eine gute Idee. Vielen Dank, Nilima.«
    Ich verbrachte die folgenden Tage damit, meine Gedanken über die beiden Brüder niederzuschreiben, und musste erkennen, dass ich viel Gutes und Schlechtes über Ren zu sagen hatte. Kishans Liste hingegen war durchwegs positiv, wenn auch sehr kurz. Mich beschlich das Gefühl, ihm nicht gerecht zu werden, weshalb ich mir vornahm, mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Ich stellte ihm Hunderte von Fragen und notierte jede Antwort akribisch genau in mein Tagebuch.
    Ich küsste ihn mehrmals, allerdings auf eine distanziert-nüchterne Art, wobei ich versuchte, meine Reaktion auf ihn zu messen. Er schien meine »Tests« nicht zu bemerken und genoss meine Aufmerksamkeit und die Liebkosungen. Kein einziges Mal entlockte mir einer

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