Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
Kishan.
Ich schob den Zettel zurück in die Tasche und errötete schrecklich. »Nichts. Ich … äh … bin gleich zurück. Okay?«
»Okay. Aber beeil dich. Wir sind bald da.«
»Versprochen.«
Ich rannte die Treppe hinunter und stürzte in Rens Zimmer, gerade als er sich ein T-Shirt über den Kopf zog. »Was genau tust du da?«, schrie ich.
Er erstarrte und warf mir dann ein entwaffnendes Lächeln zu, bevor er sich das T-Shirt über die Brust streifte. »Mich anziehen. Und dir auch einen guten Morgen. Was soll das Geschrei?«
»Ich weiß nicht, wie es dir gelungen ist, mir das in die Jacke zu stecken, aber das muss aufhören.«
»Was genau habe ich denn in deine Jacke gesteckt?«
Ich drückte ihm den zerknüllten Zettel in die Hand. »Das!«
Er setzte sich aufs Bett, öffnete langsam das Blatt Papier und strich es auf seiner Jeans glatt. Unwillkürlich quietschte ich auf, als ich bemerkte, dass mich seine sanfte Bewegung in ihren Bann zog.
»Sieht für mich nach einem Shakespeare-Gedicht aus, Kells. Du magst Shakespeare, also was ist das Problem?«
»Das Problem ist, dass ich keine Gedichte mehr von dir will.«
Er lehnte sich zurück und ließ mit dreister Langsamkeit den Blick über mich gleiten. Dann grinste er und sagte: »›Ward je in dieser Laun’ ein Weib gefreit? Ward je in dieser Laun’ ein Weib gewonnen?‹«
»Halt die Luft an, Shakespeare. Ich bin keine widerspenstige Maid, die es zu zähmen gilt. Wie ich dir schon gestern Abend gesagt habe, ich bin jetzt mit Kishan zusammen.«
»Wirklich?« Er stand auf und pirschte sich an mich heran.
Mit einem Schlag konnte ich nicht mehr atmen. Ich wich zurück, bis ich gegen die Wand knallte. Ren drückte die Hände auf beide Seiten meines Kopfes und beugte sich zu mir herunter. Störrisch reckte ich das Kinn, weigerte mich standhaft, von ihm eingeschüchtert zu sein.
»Ja. Das bin ich. Und es ist gut, dass ich hergekommen bin, um mit dir darüber zu reden. Ich will nicht, dass du … die Dinge«, ich schluckte hart, »kompliziert machst.«
Ren lachte aus voller Kehle und drängte sich noch weiter an mich, bis sein Mund mein Ohr berührte. »Du magst es … kompliziert .«
»Nein.« Ich stöhnte, als er mir ins Ohrläppchen biss. »Ich will, dass mein Leben einfach und angenehm ist. Und mit Kishan ist es das.«
»Du willst nicht wirklich etwas Einfaches , nicht wahr, Kelsey?« Seine Lippen pressten sich auf die weiche Haut hinter meinem Ohr, und ich bebte. »Komplikationen«, sagte er und hauchte langsame, neckende Küsse meinen Hals hinab, »machen das Leben erst«, er umfasste meinen Nacken und glitt mit der Hand in mein Haar, »aufregend.«
Ich drehte das Gesicht weg, doch er nutzte die Gelegenheit, um meinen freigelegten Hals zu erkunden.
»Liebe ist kompliziert, Iadala . Hm, du schmeckst köstlich. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gut es sich anfühlt, dich wieder ohne Schmerzen berühren zu können. Dich küssen zu können.« Er drückte mir kitzelnde Küsse auf die Wange und flüsterte: »Ich will in dem Glück baden, dir wieder nahe sein zu können.«
Ich riss die Augen auf, packte seine Schultern, sah ihm fest ins Gesicht und setzte all meine Kraft ein, um ihn wegzustoßen, doch er wich nur ein paar Zentimeter zurück.
»Schluss jetzt, Ren. Ich meine es ernst. Lies … von meinen … Lippen. Ich will Kishan . Nicht dich .«
Seine Augen wurden zu gefährlichen Schlitzen, aber dann funkelte der Schalk darin. »Ich dachte schon, du würdest mich niemals bitten.« Unvermittelt riss er mich in seine Arme. Eine Hand legte sich fest auf meinen Rücken, die andere glitt in meine Haare. Im nächsten Moment presste er seinen Mund auf meinen. Unsere Körper zogen einander an wie zwei Magnete. Eine pulsierende Hitzewelle überspülte mich. Ich hätte schwören können, dass ich ertrank. Ich klammerte mich verzweifelt an ihn, wollte ein Teil von ihm werden. Seine Berührung war vertraut und dennoch neu. Er war wie der Ozean, so riesig, so voller Leben, so unendlich wichtig für die Welt. So unendlich wichtig für meine Welt.
Meine Arme glitten um seinen Hals, während seine Hände meinen Rücken streichelten und mich näher an ihn pressten. Er küsste mich ungestüm, überwältigte mich wie eine riesige Welle. Schon bald versank ich in dem stürmischen Wirbel seiner Umarmung, und dennoch … fühlte ich mich unendlich geborgen.
Ich wurde von diesem dunklen Poseidon geliebt, und obwohl er mich spielend leicht zermalmen, mich in die
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