Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
weigere, ohne dich zu sein. Ich kann mir kein glückliches Dasein ausmalen, wenn du nicht an meiner Seite bist. Ich werde nicht aufhören zu versuchen, dich zurückzuerobern. Wenn es ein Kampf um dein Herz wird, Iadala , dann bin ich bereit. Auch wenn sich herausstellen sollte, dass du diejenige bist, gegen die ich kämpfen muss.«
»Kannst du dich meiner Entscheidung nicht einfach beugen?«
»Nein! Du bist ebenso in mich verliebt wie ich in dich, und wenn es sein muss, werde ich dir das in deinen verdammten Dickkopf prügeln.«
»So viel zur Poesie, ja?«
Er seufzte, umschloss mein Kinn mit seiner Hand, und drehte dann mein Gesicht zu sich. »Ich brauche keine Poesie, Prema . Ich muss nur nah genug sein, um dich zu berühren.« Seine Finger glitten sanft an meinem Hals hinab und über meine Schulter.
Mein Puls hämmerte, und meine Lippen bebten, als ich zitternd Luft holte.
»Dein Herz weiß es. Deine Seele erinnert sich.« Er beugte sich vor und begann, meinen Hals zu liebkosen, wobei er meine empfindliche Haut kaum mit den Lippen berührte. » Das ist etwas, das du nicht leugnen kannst. Du gehörst zu mir. Du bist mein«, flüsterte er mir leise gegen die Kehle. »›Ich ward geboren, dich zu zähmen, Käthchen, dich aus ’nem wilden Kätzchen zu ’nem Käthchen zu wandeln …‹«
Ich erstarrte und schob ihn weg. »Nicht. Ren, hör auf! Wage ja nicht, den Vers zu beenden!«
»Kelsey.«
»Nein.« Ich stand auf und hastete fort, ließ mein Buch neben seinen Füßen an Deck zurück.
Während ich wegging, hörte ich ihn drohen: »Die Fronten sind geklärt, Priyatama . Je eindrucksvoller der Feind, desto süßer der Sieg.«
Über die Schulter erwiderte ich: »Nimm deinen Sieg und schieb ihn dir in deine Schnauze, Tiger!« Begleitet von seinem leisen Gelächter eilte ich zu meiner Kabine.
Am nächsten Morgen klopfte Kishan an meiner Tür, während ich gerade von einem weißen Tiger träumte, der mich jagte. Schlaftrunken setzte ich mich im Bett auf, da öffnete Kishan die Tür. »Ich bin keine Gazelle«, rief ich.
Kishan lachte. »Ich weiß, dass du keine Gazelle bist. Auch wenn deine Beine fast genauso lang sind. Hmm. Es wäre allerdings nett, dich zu jagen und dabei deine Beine anzuschauen.«
Ich warf ihm ein Kissen an den Kopf. »Warum hast du mich aufgeweckt?«
»Nummer eins – es ist schon neun. Nummer zwei – wir haben die Insel des grünen Drachen erreicht. Also steh auf und zieh dich an, Kells.«
19
D ie J ag d de s g rünen D r ache n
W ir lagen in der Nähe einer großen Insel vor Anker. Ein leuchtend weißer Sandstrand erstreckte sich, so weit das Auge reichte, und jenseits des Ufers war die Insel mit den unterschiedlichsten Baumarten bedeckt. Farbenprächtige Vögel flogen über den Wipfeln. Es war warm, viel wärmer als auf der in Nebel gehüllten Insel des blauen Drachen. Die Insel pulsierte vor Farben und Geräuschen. Das Kreischen von Affen und das Zwitschern von Vögeln waren klar auszumachen.
Ren gesellte sich schon bald zu uns und legte unsere Waffen auf den Tisch. Dann stellte er sich neben mich.
»Horch mal! Kannst du sie hören?«
»Was hören?«, fragte ich.
Ren berührte meinen Arm. »Schsch.« Er legte den Kopf schief und schloss die Augen.
Ich lauschte eindringlich, konnte allerdings nichts weiter als ein Durcheinander an Tierstimmen ausmachen.
Schließlich schlug Ren wieder die Augen auf. »Raubkatzen. Panther, denkst du nicht auch? Leoparden?«
Kishan schüttelte den Kopf. »Nein. Löwen?«
»Das glaube ich nicht.«
Ich hörte nichts. »Wonach klingt es?«, wollte ich wissen.
»Es ist mehr ein Schrei als ein Brüllen«, erklärte Ren. »Das habe ich schon einmal gehört … im Zoo.« Er schloss die Augen und lauschte ein weiteres Mal. »Jaguare. Es sind Jaguare.«
»Wie sind die so?«, fragte Kishan.
»Sie sehen aus wie gefleckte Leoparden, aber sie sind größer, aggressiver. Und clever, berechnend. Sie besitzen einen starken Kiefer. Sie stürzen sich nicht auf die Halsschlagader, sondern beißen sich durch den Schädel.«
»Ich habe noch nie einen gehört«, sagte Kishan.
»Wie solltest du auch?«, meinte Ren. »Sie sind in Indien nicht beheimatet. Sie stammen aus Südamerika.«
Nilima und Mr. Kadam kamen auf uns zu, während wir uns gerade unsere Waffen umschnallten.
Mr. Kadam fragte: »Ihr wollt euch also geradewegs durch den Dschungel schlagen?«
»Ja«, erwiderte Ren und hängte mir meinen Köcher mit den goldenen Pfeilen um. »Wir nehmen das Boot
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