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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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bleiben?
    Nein. In diesem Moment erkannte ich, dass ich ein Feigling war. Und ich wusste, ich hatte keine andere Wahl, als nach vorne zu schauen. Und wie fange ich an?
    Begib dich entlang eurer Verbindung zu seinem Herzen.
    Der grüne Drache führte mich. Ich stand in einem undurchdringlichen weißen Nebel, in dem etwas Goldenes auftauchte, ein helles Seil, das vor Energie knisterte.
    Jetzt leg die Hände um den Strick und folge ihm bis zu seinem Ende.
    Ich gehorchte dem Drachen, packte das goldene Seil und hangelte mich weiter. Sobald ich den Weg eingeschlagen hatte, zögerte ich und wäre beinahe wieder umgekehrt. Da hörte ich eine warme Stimme in meinem Kopf. Lass bitte nicht los. Ich kann dich nicht noch einmal verlieren.
    Das Flehen in der Stimme rührte mich, und ich umklammerte beim Gehen das Seil fester. Vergessene Gefühle und Erinnerungen stürzten auf mich ein. Der Nebel begann sich zu lichten, als sich vor meinem inneren Auge wunderbare Momente abspielten, die Ren und ich gemeinsam erlebt hatten – unser erster Kuss, unser Tanz am Valentinstag, wie er mich nach einem Albtraum im Arm gehalten hatte. Je weiter ich kam, desto mehr öffnete sich mein Herz. Doch während ich in diesen glücklichen Erinnerungen schwelgte, tauchten gleichzeitig aller Schmerz und alle Pein auf.
    Meine Füße gingen nur noch schleppend, als wäre ich in Treibsand gefangen. Sobald ich zögerte und einen Schritt zurück machte, schwoll der Nebel wieder an und betäubte mich innerlich. Es wäre so einfach gewesen, mich umzudrehen und meine Gefühle auszublenden, aber ich wusste, ich musste weitergehen, auch wenn das bedeutete, dass jeder einzelne Schritt qualvoll war. Jede Bewegung nach vorne vergrößerte den stechenden Schmerz des Verrats, des Verlustes, der abgewiesenen ersten Liebe, des Alleinseins.
    Dunkle Finger der Eifersucht, Verbitterung und Verwirrung griffen nach mir und versuchten, mich vom Seil zu ziehen, doch ich klammerte mich verzweifelt daran fest. Ich spürte den Puls, der darin hämmerte. Er war stark, gut und … voller Freude. Etwas veränderte sich auf diesem Weg für mich. Ich erkannte, dass ich nicht allein war. Ich konnte nicht sehen, wer dort vorne war, aber jemand rief nach mir. Gelegentlich berührte ein warmer Wind meine Haut und liebkoste sie, und eine sanfte Stimme ermunterte mich zum Weitergehen. Ich wusste, wer auch immer es war, dieser Jemand liebte mich. Auf einmal hatte ich das Ende des Weges erreicht und blieb bestürzt stehen.
    Wo bin ich?
    »Du bist hier bei mir«, sagte eine Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich um und sah in das lächelnde Gesicht von Ren. Er streckte die Arme aus, und mit einem Wimmern versank ich darin und drückte meine Wange an seine Brust. Er hielt mich so fest, dass ich glaubte, ein Teil von ihm zu sein.
    »Warum war es für dich so schwer, mich zu finden, Iadala? «
    »Du hast mich verlassen. Ich musste dich ziehen lassen.«
    »Ich habe dich nie verlassen. In meinem Herzen ist immer ein Platz für dich reserviert.« Mit dem Finger hob Ren mein Kinn an. »Aber was ist mit dir? Möchtest du, dass ich dich ziehen lasse?«
    Ich zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde. Meine Augen füllten sich mit Tränen, und ich klammerte mich an ihn. »Nein. Ich will nicht, dass du gehst. Nicht jetzt. Nie. «
    Er hielt mich und murmelte mir Worte in seiner Muttersprache ins Ohr, beruhigte mich mit seinem sanften Flüstern. Bei ihm fühlte ich mich sicher. Beschützt und geliebt.
    Verzweifelt versuchte ich, die Kontrolle zu behalten, aber es war nicht möglich, den Schwall aufzuhalten. Ich weinte, und sobald die Tränen einmal liefen, konnte ich sie nicht mehr zurückhalten. Ich begann zu reden, erzählte ihm von meinen tiefsten, dunkelsten Ängsten. Ich beschrieb, wie ich mich ohne ihn gefühlt hatte. Wie sehr es mich verletzt hatte, ihn mit einer anderen zu sehen. Ren streichelte mir den Rücken und lauschte geduldig und ohne Vorbehalt. Ich schniefte fürchterlich, während ich mit meinem Geständnis fortfuhr: »Es hat wehgetan, als du mich vergessen und mich weggestoßen hast. Ich konnte es nicht ertragen, dich gehen zu sehen. Du hast mich verlassen , wie zuvor meine Eltern mich verlassen haben, als sie viel zu früh gestorben sind. Ich musste einen Teil von mir wegsperren, um zu überleben. Ohne dich bin ich verkümmert und war nur noch ein Schatten meiner selbst. Ich war … durcheinander, wie ungeordnete Wörter auf einem Blatt Papier. Ein Gedicht, das in Stücke gehackt wurde.

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