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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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»Hm.« Er tätschelte Kishans Unterarm. »Ganz ruhig, mein Junge, lass mich einen Blick darauf werfen.« Behutsam löste er den Stoffstreifen, mit dem ich Kishans Augen verbunden hatte, und bat ihn, sie langsam zu öffnen.
    Kishan blinzelte ein paarmal, und seine Augen begannen zu tränen. Unwillkürlich keuchte ich auf, als ich bemerkte, dass seine einst wunderschönen goldenen Augen nun völlig schwarz waren und im nächsten Moment kleine Flammen in ihnen tanzten und züngelten. Er blinzelte erneut, und die Flammen erloschen. Meine Hand flog an den Mund, um ein Schluchzen zurückzudrängen.
    »Was?« Er wandte mir den Kopf zu. »Was ist los, Kelsey? Nicht weinen.«
    Ich räusperte mich, wischte mir über die Wangen und kniete mich neben ihn, wobei ich seine Hände in meine nahm. »Es ist nichts. Nur der Stress. Brauchst du etwas? Bist du hungrig?«
    »Ich könnte schon einen kleinen Happen vertragen.« Er packte meine Hand. »Bleibst du bei mir?«
    »Natürlich.«
    Nilima erhob sich. »Ich hole die Frucht.«
    »Tut es weh?«, erkundigte sich Mr. Kadam.
    Kishan schüttelte den Kopf. »Nicht mehr. Es ist sonderbar, nichts sehen zu können, aber ich habe keine Schmerzen.«
    »Gut. Ich werde Nilima bitten, in See zu stechen, und dann werde ich mich auf die Recherche stürzen. Vielleicht wäre es klug, wenn ihr euch alle ein wenig ausruht. Sie bleiben bei ihm, Miss Kelsey?«
    »Ja.«
    »Sorgen Sie dafür, dass er isst, schläft und viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Mir kommt er etwas fiebrig vor.«
    Ich nickte. »Ich kümmere mich um ihn.«
    »Geben Sie mir augenblicklich Bescheid, falls sich etwas an seinem Zustand ändern sollte.«
    Mr. Kadam verschwand, und Nilima kehrte mit der Goldenen Frucht zurück. Kishan erklärte, er sei müde und werde später essen, aber es gelang mir, ihm ein Glas Apfelsaft einzuflößen, während ich ihm die Stiefel von den Füßen zerrte. Er zog das Wams und die Tunika aus, und ich deckte ihn gut zu, doch er strampelte sich frei und griff suchend nach meiner Hand.
    Er wollte mich in seiner Nähe haben, weshalb ich mich an das Kopfteil des Betts lehnte und mir ein Kissen in den Schoß legte. Er schmiegte sich auf das Kissen, und ich schüttelte ihm noch einmal seine Decke auf und streichelte ihm übers Haar. Kishan schlang einen Arm um meine Hüfte, während ich ihm ein Schlaflied summte, das meine Mutter mir früher oft vorgesungen hatte. Schließlich schlossen sich seine Lider über seinen brennenden Augen, und er schlief ein.
    Schweigend betrachtete ich sein wunderschönes Gesicht, strich ihm über die Braue und lauschte seinem gleichmäßigen Atem. Ein Geräusch ließ mich auffahren. Ren stand in der Tür, beobachtete mich mit ernster Miene. Er sagte kein Wort. Kishan drehte sich im Schlaf, schob das Kissen weg und bettete seinen Kopf stattdessen auf meinen Oberschenkel. Ich legte ihm meine Steppdecke über die Schultern, und er fand in einen ruhigen Schlaf zurück.
    Als ich wieder aufblickte, war Ren verschwunden. Ich hielt Kishan eine weitere Stunde, während ich über alles nachdachte, was geschehen war. Dann wollte ich aufstehen, doch Kishan streckte im Schlaf die Hand nach mir aus, zog meinen Arm auf seine Brust und hielt mich fest.
    Ein paar Stunden später erwachte ich mit steifen, schmerzenden Muskeln, aber zumindest gelang es mir, mich unter Kishans schwerem, schlafendem Körper wegzuwinden. Immer noch in meinem Prinzessinnenkleid, eilte ich durch die Verbindungstür in mein eigenes Zimmer, duschte und zog mich um. Mir das knielange Haar zu waschen, dauerte unsäglich lange, doch es zu bürsten, kostete noch viel mehr Zeit. Dann sah ich nach Kishan, schnappte mir eine Schere und machte mich auf die Suche nach Nilima.
    Ich fand sie und Mr. Kadam auf der Brücke. Während Nilima alle Vorbereitungen traf, mir die Haare zu schneiden, berichtete mir Mr. Kadam von seinen Rechercheergebnissen zu Blindheit und Mythologie.
    »Eine der Plejaden namens Merope hatte einen Sohn, Glaukos, der blind war. Das Wort glaukos bedeutet übersetzt ›blau-grün oder grau‹, und davon abgeleitet ist der Fachterminus Glaukom. Meropia ist ein anderer Begriff für partielle Blindheit. Laut einem weiteren griechischen Orakel wurde Teiresias von den Göttern geblendet, weil er sie entweder sehen konnte oder ihre Geheimnisse ausplauderte.«
    »Daran erinnere ich mich. Einen Augenblick, Nilima.« Ich zog eine Locke meines nun hüftlangen Haars über die Schulter und betrachtete sie. »Ich will es noch ein

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